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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Wertstoffanalyse <strong>von</strong> der HPR gekommen sei. Auf weitere Nachfrage, mit wem<br />

er denn konkret damals darüber telefoniert habe, entgegnete der Zeuge:<br />

„Also, wer jetzt diese Information weitergegeben hat, das kann ich nicht h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

sagen. Aber das ist im Gr<strong>und</strong>e genommen – – Ich weiß, dass ich<br />

mit Herrn Altincioglu in dem Zusammenhang auch gesprochen habe.“<br />

Auf weiteren Vorhalt, diesmal hinsichtlich seiner Zeugenaussage im Rahmen der polizeilichen<br />

Vernehmung, dass er dort auf die Frage, wie es dann zu einer Rechnungsstellung<br />

<strong>von</strong> exakt 10.000 DM inklusive Mehrwertsteuer komme, geantwortet habe:<br />

„Soweit mir erinnerlich ist, kam es zu einem Gespräch zwischen der Agentur<br />

<strong>und</strong> mir, <strong>und</strong> es wurde ein Betrag angeboten, den ich auch akzeptiert habe. So<br />

kam diese Rechnung zustande.“<br />

<strong>und</strong> der daraus resultierenden Nachfrage, wie kam es jetzt genau zu diesen 10.000<br />

DM, präzisierte der Zeuge seine Aussage wie folgt:<br />

„Also, in der Aussage habe ich gesagt: „Soweit mir erinnerlich ist“. Ich habe<br />

dann ja das nur rekonstruiert <strong>und</strong> dann eine mögliche Begründung angegeben.<br />

Es muss ja irgendwie zu diesem Betrag gekommen sein. Und dieser Betrag<br />

muss natürlich auch angesprochen worden sein. Und im Nachhinein schien<br />

auch der Betrag <strong>von</strong> 10.000 DM aus meiner Sicht plausibel. Ich kann nun nicht<br />

h<strong>und</strong>ertprozentig – das sagte ich vorhin schon – rekonstruieren, ob gesagt<br />

worden ist: „Wir haben das Budget“ oder ich gesagt habe „Ich brauche das“<br />

oder ob das ein Verhandlungsprozess war, dass ich gesagt habe, 12.000, aber<br />

sie haben nur 10.000. Das ist mir wirklich nicht erinnerlich.“<br />

Auf nochmalige Nachfrage, wer denn hier sein Gesprächspartner war, erklärte der<br />

Zeuge, seines Wissens war dies Herr Altincioglu.<br />

Am 12. Mai 2004 wurde der Zeuge Johannes Altincioglu als ehemaliger Geschäftsführer<br />

der HPR zu diesem Komplex befragt. Seine Einlassungen entsprachen<br />

denen, die er zum Komplex „Umfrage zur Wirtschaftspolitik in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>“ gemacht hatte, sprich, er konnte sich an keinen Vorgang erinnern.<br />

Im Rahmen seiner zweiten Vernehmung am 9. März 2005 vor dem Untersuchungsausschuss<br />

erklärte der Zeuge Altincioglu, dass er sich auch nicht an ein<br />

Gespräch mit dem Auftraggeber <strong>von</strong> „FlowWaste“ erinnern könne.<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang, wie sich auch Herr Hunzinger bemühte,<br />

bei Herrn Altincioglu „Erinnerungen wach werden zu lassen“. So sandte Herr<br />

Hunzinger am 5. Oktober 2004 an Herrn Altincioglu folgende E-Mail:<br />

„Lieber Johannes,<br />

leider erreiche ich Dich nicht <strong>und</strong> auf meine Schreiben wurde nicht geantwortet.<br />

Du musst jetzt helfen aufzuräumen, „nicht erinnern“ geht nicht: Ich werde<br />

das nicht auf mir sitzen lassen.<br />

Du weißt, dass ich mit diesen Sachen – wie im Falle Cem Özdemir – nichts zu<br />

tun habe. Von „Ägypten“ habe ich erstmals gehört, als das Thema Öffentlichkeit<br />

erlangte.<br />

Weder Frau Morlok oder Herr Dr. Bruns – mit beiden habe ich nie gesprochen<br />

– noch Frau Dr. Haussmann, erst recht nicht Herr stellvertretender Ministerpräsident<br />

Dr. Döring – haben sich je auf mich bezogen. Mit mir wurde nie etwas<br />

besprochen, das für den Untersuchungsgegenstand interessant wäre.<br />

Gibt es doch eine „Hidden Agenda“, die mit mir nicht erörtert wurde?<br />

Ich erinnere mich lediglich, die infas-Rechnung über die Hunzinger PR GmbH-<br />

Umfrage in Kopie an Frau Dr. Haussmann gefaxt zu haben, um sie in Kenntnis<br />

darüber zu setzen, dass die „draufgesattelten Fragen“ courtesy waren – so wie<br />

in allen Fällen bei „allen Farben zuvor auch“. Dieser Faxsendebericht war<br />

abgelegt. Und die „rätselhafte“ Telefondurchwahl 069/152003-47 war nicht<br />

meine, sondern wie Du weißt <strong>und</strong> sie oft genug angewählt hast, die des Kollegen<br />

Dirk Schmidt, den Herr KHK Uhl bereits auch wegen meiner privaten Beteiligung<br />

bei MBB vernommen hat. Sie stand schließlich auf allen seinen Brief-<br />

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