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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

712<br />

haupt nicht. Eine Spende über 10.000 DM ist bei ordnungsgemäßer Abwicklung<br />

überhaupt nirgends zu veröffentlichen, ist also nicht vertuscht oder geheim.<br />

Ich weiß gar nicht, was ich damit soll?<br />

Ich habe mir auch nichts schenken lassen. Ich habe mir <strong>von</strong> Hunzinger keine<br />

Umfrage schenken lassen, offensichtlich nicht. Wir sind vielmehr <strong>von</strong> 10.000 DM<br />

ausgegangen <strong>und</strong> haben gesagt, wenn es das kostet, dann müssen wir das bezahlen.<br />

Und das machen wir über eine ordnungsgemäße Spende. Die wäre dann<br />

auch an keiner Stelle relevant gewesen, weil man bis 20.000 DM, wie jeder weiß,<br />

das Ding hat. [...]“<br />

Im Verlauf der weiteren Vernehmung wiederholte der Zeuge diese Einlassung<br />

mehrmals in ähnlicher Art <strong>und</strong> Weise. Auf weitere Nachfrage <strong>und</strong> unter Bezug<br />

auf das am 6. Mai 1999 stattgef<strong>und</strong>ene Gespräch zwischen dem Zeugen, Herrn<br />

Hunzinger <strong>und</strong> Frau Dr. Haussmann, ob Herr Dr. Döring denn das Angebot, Fragen<br />

zu stellen, die ihn betreffen <strong>und</strong> nichts kosten sollen, zurückgewiesen habe,<br />

erklärte der Zeuge:<br />

„Da ist, wie vorhin ausgeführt habe, eine ganze Palette angesprochen worden.<br />

Nichts <strong>von</strong> alledem habe ich angenommen, als er gesagt hatte, das wäre eine<br />

gute Idee. Wenn Sie fragen, haben Sie das zurückgewiesen, hätte ich bei der<br />

ganzen Palette <strong>von</strong> „Hunzingers Bauchladen“ jedes Mal sagen müssen, mit<br />

mir nicht – das habe ich nicht gemacht. Aber ich lege großen Wert darauf,<br />

Herr Vorsitzender, es war eine ganze Palette denkbar möglicher Angebote.<br />

Weil an diesem Tag, wie auch schon mehrfach ausgeführt, nicht in Aussicht genommen<br />

worden ist, man wird eine Umfrage machen, hat sich auch nicht die<br />

Frage gestellt, ob sie umsonst oder nicht umsonst ist. Die Umfrage wurde nicht<br />

thematisiert als, „wir machen das“ <strong>und</strong> „ich (Hunzinger) mache es umsonst“.“<br />

Unmittelbar vor Herrn Dr. Döring hatte Herr Johannes Altincioglu Gelegenheit,<br />

vor dem Ausschuss am 12. Mai 2004 als Zeuge auszusagen. Die an den Zeugen<br />

Altincioglu konkret gestellten Fragen, ob die Umfrage zur Wirtschaftspolitik im<br />

Mai 1999 für geschäftliche Beratungszwecke der Hunzinger PR GmbH verwendet<br />

worden sei, ob er sich im Zusammenhang mit der Umfrage daran erinnere, mit<br />

Frau Dr. Haussmann telefoniert zu haben <strong>und</strong> schließlich, ob er sich an Vorgänge,<br />

was den Mai 1999 betrifft, erinnern könne, beantwortete der Zeuge monoton mit<br />

den Worten<br />

„Ich kann mich an so etwas nicht erinnern.“<br />

<strong>und</strong> ähnlichen Formulierungen.<br />

Im Rahmen der zweiten Vernehmung des Zeugen Altincioglu, der als damaliger<br />

Geschäftsführer der Hunzinger PR GmbH neben Herrn Moritz Hunzinger alleinvertretungsberechtigt<br />

war, korrigierte er am 9. März 2005 seine Aussage nicht<br />

<strong>und</strong> berief sich weiterhin auf den Umstand, dass er an die damalige Zeit kein Erinnerungsvermögen<br />

mehr habe. Auf die konkrete Nachfrage, was ihm denn im<br />

Zusammenhang mit dieser „infas-Umfrage“ überhaupt noch erinnerlich sei, entgegnete<br />

der Zeuge:<br />

„Ich kann mich an diesen gesamten Vorgang deshalb nicht erinnern <strong>und</strong> würde<br />

mich daran erinnern, wenn ich da involviert gewesen wäre. Denn das ist ja<br />

kein alltäglicher Vorgang, im Nachhinein auch, was man im letzten Jahr in der<br />

Presse nachlesen sollte. Ich habe keinerlei nähere oder auch entferntere Erinnerung<br />

an das ganze Thema, angefangen <strong>von</strong> den Namen, die in der Zeitung<br />

nachzulesen waren, bis hin zu Sachverhalten, die jetzt im Nachhinein reportiert<br />

worden sind.“<br />

Auch eine Gegenüberstellung des Zeugen Hunzinger mit dem Zeugen Altincioglu<br />

führte nicht zu einer Änderung der Aussage <strong>von</strong> Herrn Altincioglu, was den Vorsitzenden<br />

am Ende dieser Zeugenvernehmung zu der Bemerkung veranlasste:<br />

„Ich kann nicht verhehlen, dass ich den festen Eindruck habe, dass mindestens<br />

einer <strong>von</strong> Ihnen beiden nicht die Wahrheit sagt. Ich habe Sie auf Ihre Pflichten<br />

hingewiesen. [...]“

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