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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

722<br />

Tage die Unterlagen eingesehen. Das sieht schlüssig aus. Ich habe auch gemerkt,<br />

dass es da eine Identität bei einer Auftragsnummer gibt. Das handhabt<br />

jede Gesellschaft anders. Wenn man so etwas einmal erlebt hat, dass sich das<br />

so ausarten kann, muss man Projektnummern anders gestalten <strong>und</strong> nicht nach<br />

Projektleitern oder nach regionalen Gebieten. Auf lauter solche Dinge achtet<br />

man natürlich im Geschäft.“<br />

Weiter erklärte Herr Hunzinger, dass er weder die Frau Bettina Morlok noch die<br />

Firma „FlowWaste“ kenne <strong>und</strong> dass er aus der Presse erfahren habe, dass unglücklicherweise<br />

die Firma „FlowWaste“ <strong>und</strong> er den gleichen Abschlussprüfer<br />

haben. Er habe auch nicht mit Frau Morlok telefonisch Kontakt aufgenommen.<br />

Auf Nachfrage, bei wem die Anfrage der Firma „FlowWaste“ zur Marktanalyse<br />

in Ägypten eingegangen sei, führte der Zeuge weiter aus:<br />

„Die ging ein am Sitz der Hunzinger Information AG, die im gleichen Haus ansässig<br />

ist wie die Geschäftsführung <strong>und</strong> überwiegend die Produktion seinerzeit<br />

der Hunzinger PR GmbH, <strong>und</strong> ist offenbar <strong>von</strong> einem der Geschäftsführer der<br />

Hunzinger PR GmbH nach Verbindung durch die Zentrale angenommen worden<br />

<strong>und</strong> zuständigkeitshalber weitergeleitet worden nach Bonn. Das war Herr<br />

Kollege Altincioglu.“<br />

Auf Nachfrage, ob bezüglich dieses Vorgangs, „Anfrage der Firma „FlowWaste“<br />

bei der Hunzinger PR GmbH oder anderen Firmen der Hunzinger Information AG“<br />

in Frankfurt Unterlagen zu diesem Vorgang vorliegen, entgegnete der Zeuge:<br />

„Nein, es gibt keine Aufzeichnungen. Der Anruf ist weitergeleitet worden mit<br />

der Verabredung, wenn der Auftrag, etwas zu prüfen, erteilt wird, kostet das<br />

die genannte Gebühr <strong>von</strong> 10.000 DM plus Mehrwertsteuer. Dann ist das nach<br />

Bonn gegangen. Ich war zu keinem Zeitpunkt, außer im Zusammenhang mit<br />

dem Untersuchungsausschuss, jemals mit diesem Thema befasst <strong>und</strong> bin auch<br />

nur einer <strong>von</strong> zwei Geschäftsführern, <strong>und</strong> der hat mich auch nicht informiert.“<br />

Auf direkten Vorhalt, dass sich aus den Akten ergebe, dass die 10.000 DM inklusive<br />

Mehrwertsteuer sind, korrigierte sich der Zeuge wie folgt:<br />

„Okay. Ich werde dann meine Aussage korrigieren. Dann bleibt es halt bei der<br />

Pauschale <strong>von</strong> 10.000 DM. Ich habe es einmal so <strong>und</strong> einmal so gehört, aber<br />

der Sache keine Bedeutung beigemessen.“<br />

Bezüglich der Frage, wer bei Hunzinger PR in Frankfurt letztendlich für dieses<br />

„Projekt“ zuständig war, oder wer was entschieden hat, ließ sich Herr Hunzinger<br />

wie folgt ein:<br />

„So wie ich es abgefragt habe, war derjenige, der den Anruf, als er <strong>von</strong> der<br />

Zentrale an ihn verb<strong>und</strong>en wurde, nämlich einer der Geschäftsführer der Firma<br />

Hunzinger PR GmbH, im Gespräch mit dem Anrufer oder der Anruferin<br />

verblieben, dass die Bearbeitung dieser Anfrage 10.000 DM kostet. Das ist üblich.<br />

Das liegt im Rahmen. Ich habe dagegen nichts einzuwenden. Das waren<br />

die Art des Hauses <strong>und</strong> die Praxis. Ich bin auch zu dem Zeitpunkt, als es dieses<br />

Gespräch gegeben haben muss, nicht informiert worden, weil ich über solche<br />

Dinge eigentlich nicht informiert wurde.“<br />

Auf die Frage, ob man denn mit dem Schlagwort „Marktanalyse für Wertstoffe in<br />

Ägypten“ bei der Hunzinger PR GmbH etwas anfangen konnte oder ob es einer<br />

stärkeren Konkretisierung bedurft hätte, erklärte der Zeuge:<br />

„Ausreichend für die Aufgabenstellung. Die Aufgabenstellung hieß ja nicht, die<br />

Marktanalyse für 10.000 DM zu machen, sondern zu prüfen, ob man das überhaupt<br />

machen kann. Das war absolut ausreichend, ganz normal üblich, professionell<br />

gut gemacht.“<br />

Wer <strong>und</strong> wie bei infas damit betraut worden ist, aus damaliger Sicht, konnte Herr<br />

Hunzinger nicht sagen. Dass die Rechnungen über die Umfrage zur Wirtschaftspolitik<br />

<strong>und</strong> zum Projekt Abfallentsorgung in Ägypten die gleiche Projektnummer

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