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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

612<br />

„Nein, das nicht. Die Leute, die mit uns geflogen sind, haben sich nie vorgestellt.<br />

Dass der Herr Döring an Bord war, hat mir der Pilot, Herr Engelhardt,<br />

gesagt. Er hat sich so geäußert, dass ein wichtiger Politiker kommt <strong>und</strong> dass er<br />

Döring heißen würde. Ich glaube, ich würde Herrn Döring auch jetzt heute<br />

vom Aussehen her nicht erkennen. Ich wusste auch nicht, dass er Landespolitiker<br />

war ... Wenn es so, wie ich mich erinnere, der Flug nach München war,<br />

dann dauerte der gerade mal eine halbe St<strong>und</strong>e, <strong>und</strong> so kam es dann auch zu<br />

gar keinem Kontakt zu dem Passagier.“<br />

Ergänzend erklärte sie, dass sie meine, dass es keine weiteren Flüge mit Politikern<br />

gegeben habe, man habe sich allerdings jedoch mal darüber unterhalten, dass ein<br />

Politiker, der an einen Rollstuhl geb<strong>und</strong>en ist, mitfliegen solle, aber das kam wohl<br />

nicht zustande.<br />

Die Zeugin Frau Tina Street stand dem Untersuchungsausschuss nicht zur Verfügung,<br />

da sie laut Auskunft vom 13. Februar 2004 vom zuständigen Einwohnermeldeamt<br />

am 15. April 2002 nach Kanada mit unbekannter Adresse verzogen sei.<br />

Bezüglich des Zeugen Engelhardt gab es zunächst ein Gedächtnisprotokoll über<br />

ein Gespräch mit Herrn Thomas Engelhardt am 18. Dezember 2001 mit zwei Beamten<br />

der LPD Karlsruhe, Soko „FlowTex“, dahin gehend, dass Herr Engelhardt<br />

auf Vorhalt erklärte, dass es richtig sei, dass Herr Döring, der Wirtschaftsminister<br />

<strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, wohl einmal mitgeflogen sei. Allerdings könne er sich<br />

weder an den Zeitpunkt noch an den Zielflughafen oder eventuelle Begleiter erinnern.<br />

Im Rahmen seiner förmlichen polizeilichen Zeugenvernehmung am 4. Februar<br />

2002 erklärte Herr Thomas Engelhardt auf den Vorhalt:<br />

„Sie haben gegenüber meinen Kollegen KHK Hagen <strong>und</strong> KHK Ruppaner<br />

geäußert, dass der Wirtschaftsminister <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Herr Dr. Döring<br />

zu einem Ihnen nicht mehr bekannten Zeitpunkt mitgeflogen ist.“:<br />

„Ich kenne den Herrn Döring nicht, ich weiß nicht, ob er mitgeflogen ist. Wenn<br />

das jemand gesagt hat, dann ist mir dies in den M<strong>und</strong> gelegt worden.“<br />

Zu diesem Sachverhalt erklärte Herr Engelhardt im Rahmen seiner Zeugenaussage<br />

vor dem Untersuchungsausschuss am 24. März 2004 zunächst auf die Frage,<br />

ob andere Mitglieder der Landesregierung, zum Beispiel Herr Dr. Döring, mitgeflogen<br />

seien:<br />

Nein, daran könne er sich nicht erinnern.<br />

Auf Vorhalt des soeben zitierten Aktenvermerks der Soko „FlowTex“ über das<br />

Gespräch mit Herrn Engelhardt am 18. Dezember 2001 entgegnete der Zeuge:<br />

„Ich – – Wie gesagt, ich kann mich da nicht dran erinnern.“<br />

Auf den dann gemachten Vorhalt, wie er sich dann im ersten Gespräch daran erinnern<br />

könne, dass Herr Dr. Döring mitgeflogen sei, entgegnete der Zeuge:<br />

„Wenn Ihnen gesagt wird, der ist da mitgeflogen, dann kann ich sagen: Ja, es<br />

kann sein, dass er mitgeflogen ist. Aber ich guck mir – – Ich halte da keine – –<br />

Wie soll ich das wissen, wenn man dauernd unterwegs ist?“<br />

Schließlich erklärt der Zeuge auf nochmalige Nachfrage zu diesem Punkt, dass er<br />

gesagt habe, dass es schon sein kann, dass Herr Dr. Döring mitgeflogen sei, er das<br />

aber nicht wisse. Er könne sich daran einfach nicht mehr erinnern. Im weiteren<br />

Verlauf der Zeugenbefragung erklärte der Zeuge noch, dass er es in Erinnerung<br />

habe, dass ihm im Rahmen der polizeilichen Befragung ein Bild <strong>von</strong> Herrn Dr.<br />

Döring vorgelegt worden sei.<br />

Zu diesem Komplex wandte sich mit Schreiben vom 15. Januar 2002 der Wirtschaftsminister<br />

Dr. Döring an den Leiter der Staatsanwaltschaft Mannheim. Das<br />

Schreiben hatte folgenden Inhalt:

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