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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

492<br />

digtenvernehmung vom 31. März 2000. Zu diesem Komplex machte Herr Manfred<br />

Schmider, nachdem er zuerst aufgeführt hatte, dass er sich am Sonntag, dem<br />

30. Januar 2000 telefonisch bei Herrn Seyfried gemeldet habe, um zu fragen, ob<br />

hinsichtlich des ausgearbeiteten „Konzepts“ <strong>von</strong> ihm oder <strong>von</strong> Herrn Dr. Kleiser<br />

noch Unterlagen benötigt werden, <strong>und</strong> ihm Herr Seyfried daraufhin erklärte, er<br />

möge ihn morgen Abend anrufen, noch folgende Angaben.<br />

Am Montagabend, dem 31. Januar 2000 habe er um 19 Uhr versucht, Herrn<br />

Seyfried anzurufen. Es habe aber niemand geantwortet. Bei einem weiteren Anruf<br />

um 19.30 Uhr habe Herr Seyfried abgenommen <strong>und</strong> erklärt, er käme gerade nach<br />

Hause, er stehe vor seiner Garage <strong>und</strong> habe leider keine guten Nachrichten für<br />

ihn. Weiter habe Herr Seyfried erklärt, es gehe ihm sehr schlecht. Herr Seyfried<br />

habe seinerzeit einen Bandscheibenvorfall – wie Herr Schmider auch – gehabt.<br />

Sie hätten dann etwas „verklausuliert“ gesprochen.<br />

Auf die Frage, wie schlecht es ihm gehe, habe Herr Seyfried geantwortet, so<br />

schlecht wie es einem nur gehen könne, er habe für ihn gekämpft wie ein Löwe,<br />

aber er habe es nicht hingekriegt. Auf die weitere Frage <strong>von</strong> Herrn Schmider,<br />

welche Konsequenzen dies habe, habe Herr Seyfried erklärt, das könne er ihm<br />

jetzt nicht so deutlich sagen.<br />

Weil Herr Schmider so aufgeregt gewesen sei, habe er das Gespräch beendet <strong>und</strong><br />

Herrn Seyfried aber eine halbe St<strong>und</strong>e später noch einmal angerufen, nachdem er<br />

sich wieder etwas beruhigt habe. Dann habe er zunächst gefragt, ob er mit Herrn<br />

Seyfried sprechen könne, oder ob er das nicht wünsche. Weiter erklärte er Herrn<br />

Seyfried, dass er sehr aufgeregt sei <strong>und</strong> Herr Seyfried möge das doch bitte verstehen,<br />

dass er „irgend etwas gerne wissen möchte“. Ergänzend habe er darauf<br />

Herrn Seyfried gefragt, ob er jetzt die Prüfung abbrechen werde. Hierauf habe<br />

Herr Seyfried geantwortet, das könne er ihm „so direkt“ nicht sagen. Am morgigen<br />

Dienstag, dem 1. Februar 2000, werden sie noch kurze Zeit bei der FlowTex-<br />

Firmengruppe sein, so ergänzte Herr Seyfried im Telefonat, <strong>und</strong> es wäre gut,<br />

wenn Herr Schmider nicht da sei, wenn er komme.<br />

Auf die Frage <strong>von</strong> Herrn Schmider, wie er das verstehen solle, ob er nur in der<br />

Zeit nicht da sein solle, wenn Herr Seyfried im Haus sei, habe Herr Seyfried gesagt,<br />

er, Herr Schmider, habe doch in Urlaub gehen wollen. Auf seinen Einwand,<br />

sinngemäß, dass er erst eine Woche später in den Urlaub gehen wollte, habe ihm<br />

Herr Seyfried gesagt, „vielleicht sollten Sie Ihren Urlaub vorverlegen“.<br />

Auf die Bemerkung <strong>von</strong> Herrn Schmider in dem Telefonat, ob denn das so ernst<br />

gemeint sei, ob denn da nichts mehr zu regeln sei, habe ihm Herr Seyfried „ein<br />

bisschen verklausuliert“ erklärt, dass er selbst so große Probleme mit seiner<br />

Krankheit habe, dass er ihm nicht helfen könne, <strong>und</strong> er solle ihm bitte glauben,<br />

dass er alles getan habe.<br />

Am nächsten Abend, Dienstag, 1. Februar 2000, so führte Herr Schmider in seiner<br />

Vernehmung aus, habe er noch einmal Herrn Seyfried per Handy angerufen.<br />

Nachdem Herr Seyfried seine Frage, ob er ihm bitte ein paar Fragen verklausuliert<br />

stellen könne, bejaht habe, habe dieser ihm auf seine Fragen hin erklärt, es kämen<br />

jetzt andere Leute, die ihn behandelten. Seine weiter gehende Frage, ob das viele<br />

seien, ob dies eine „ganze Mannschaft“ sei, die dann an mehreren Orten zugleich<br />

auftreten <strong>und</strong> die Patienten behandelten, habe Herr Seyfried bejaht. Ebenso habe<br />

Herr Seyfried bejaht, ob dies auch für ihn <strong>und</strong> Dr. Kleiser mit einem Kuraufenthalt<br />

verb<strong>und</strong>en sei. Auf seine Äußerung, er habe furchtbare Bandscheibenschmerzen<br />

<strong>und</strong> auf seine Frage, wie schnell denn das gehe, habe Herr Seyfried geantwortet:<br />

„Ungefähr noch eine Woche bis anderthalb, bis man soweit sei“.<br />

Hinsichtlich des Telefonats am 1. Februar 2000 zwischen dem Anrufer, Herrn<br />

Manfred Schmider <strong>und</strong> dem Angerufenen, Herrn Manfred Seyfried, stützt sich die<br />

Staatsanwaltschaft noch auf die Zeugenangaben <strong>von</strong> Herrn Oberregierungsrat<br />

Weber, Herrn Oberregierungsrat Obermaier, Herrn Steueramtmann Hörth <strong>und</strong><br />

Herrn Amtsrat Morlok, die in ihren Vernehmungen jeweils unabhängig <strong>von</strong>einander<br />

bestätigten, dass Herr Manfred Seyfried <strong>von</strong> eingehenden Telefonanrufen des<br />

Manfred Schmider berichtet habe bzw. sie selbst – allerdings ohne den Inhalt zu<br />

verstehen – dies wahrgenommen hätten. Dies, so die Staatsanwaltschaft, sei vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> der konspirativen Ausdrucksweise <strong>und</strong> der <strong>von</strong> Manfred Schmider<br />

geschilderten Fragestellung <strong>und</strong> der deswegen vorliegenden Möglichkeit der<br />

Beantwortung mit nichtssagenden Floskeln wie „ja/nein“, sowie mit unverfäng-

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