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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

710<br />

Fragen. Der Komplex der „infas-Umfrage“ war in seiner Erklärung wie folgt enthalten:<br />

„[...] Im Zusammenhang mit der im Raum stehenden infas-Umfrage wird an<br />

unterschiedlichen Stellen vermutet, ich hätte veranlasst, dass Kosten über<br />

10.000 DM in Form einer verdeckten Parteispende finanziert werden oder<br />

übernommen worden sind. Mir gegenüber ist der Betrag <strong>von</strong> 10.000 DM <strong>von</strong><br />

Frau Dr. Haussmann genannt worden. Ich habe bei 10.000 DM, wie jeder<br />

weiß, nicht den geringsten Anlass – nicht den geringsten Anlass! –, irgendetwas<br />

vertuschen zu wollen. Jeder weiß, dass 10.000 DM die Hälfte sind <strong>von</strong><br />

dem Betrag, ab dem plus 1 DM die Veröffentlichungspflicht besteht. Das heißt<br />

bei 10.000 DM, wie <strong>von</strong> mir ausgegangen: ordnungsgemäß abgewickelt, erledigt.<br />

Ich räume ein, dass ich mich um diese ordnungsgemäße Abwicklung nicht<br />

gekümmert habe, aber angenommen aufgr<strong>und</strong> der Aussage überhaupt keine<br />

Notwendigkeit besteht, einen solchen Betrag – weder damals bestand noch<br />

heute besteht – in irgendeiner Weise – um das Wort zu gebrauchen – zu vertuschen,<br />

umwegzufinanzieren oder was weiß ich, was.“<br />

Im Rahmen seines zweiten Erscheinens vor dem Untersuchungsausschuss am<br />

12. Mai 2004 erklärte der damalige Wirtschaftsminister Dr. Döring auf die Frage,<br />

wie er reagiert habe, als später dann Frau Dr. Haussmann auf ihn zugekommen sei<br />

<strong>und</strong> gesagt hätte, es solle jetzt doch etwas kosten:<br />

„Da war zuerst die Überraschung natürlich ob dieser Wende <strong>von</strong> keinen Kosten<br />

<strong>und</strong> dann doch Kosten. Dann war die Frage bezüglich der Finanzierung.<br />

Da ist es so, dass wir – Frau Haussmann, ich meine, dass da Herr Bruns auch<br />

dabei war – gesagt haben: Wie könnte dies finanziert werden? Frage: Gäbe es<br />

denn überhaupt die Möglichkeit, dass ein Ministerium so etwas macht bezüglich<br />

der Fragen, die sich ja im Ministeriumsbereich aufgehalten haben? Daraufhin<br />

hat Herr Bruns gesagt gehabt, das würde wohl nicht gehen. Dann war<br />

dies klar. Dann wurde gesagt, weil wir es ja zielgerichtet – es ist ja an keiner<br />

Stelle anders dargestellt worden – für einen B<strong>und</strong>esparteitag hätten, dann haben<br />

wir gesagt, dann müssten wir schauen, dass man es über die Partei macht.<br />

Da war geradeso klar, dass man das nicht aus der Parteikasse nehmen kann<br />

<strong>und</strong> sagen: Dann zahlen wir es daraus. Deswegen habe ich ein paar Namen genannt,<br />

so wie ich das mehrfach ausgeführt habe, wo man nachfragen kann, ob<br />

hierfür, <strong>und</strong> zwar dann auch hierfür, eine Spende ergehen kann. Die Auskunft<br />

<strong>von</strong> Frau Dr. Haussmann war, dass sich Frau Morlok dazu bereit erklärt hat,<br />

diese 10.000 DM als Spende zu übernehmen.“<br />

Auf Vorhalt bezüglich der Kostenfreiheit, dass es in keinem Geschäft etwas kostenfrei<br />

gebe, dass jede Umfrage, jede zusätzliche Frage Geld koste, genauso wie<br />

wenn man eine Anzeige schalte in irgendeiner Zeitung, weil die Zeitung erscheint,<br />

sind die Anzeigen nicht kostenfrei, entgegnete der Zeuge:<br />

„Ich habe es Ihnen geschildert. Herr Hunzinger hat gesagt, dass es üblich sei,<br />

dass er b<strong>und</strong>esweit für viele unterwegs sei <strong>und</strong> mit solchen Zusatzfragen dies<br />

mache <strong>und</strong> dies üblicherweise bei ihm kostenfrei sei. Dann ist das das, was ich<br />

wiedergebe, was man uns gesagt hat.“<br />

Auf Nachfrage hinsichtlich der Höhe der Kosten nach damaligem Kenntnisstand<br />

<strong>von</strong> 30.000 DM entgegnete der Zeuge, dass er <strong>von</strong> dem Betrag <strong>von</strong> 30.000 DM<br />

im März 2004 das erste Mal gehört habe. Wörtlich fügte der Zeuge hinzu:<br />

„Wenn 30.000 DM genannt werden, lege ich schon Wert darauf, dass ich im<br />

März 2004 das erste Mal <strong>von</strong> 30.000 DM gehört habe. Bezüglich des Kostenfrei<br />

ist eingeräumt, aber das war dargestellt, als sei dies absolut üblich.“<br />

Die spätere Nachfrage, ob der Zeuge kein Problem darin gesehen habe, dass Herr<br />

Hunzinger ihm Zusatzfragen schenke, beantwortete der Zeuge mit den Worten:<br />

„Offensichtlich nicht.“

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