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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

546<br />

Ich habe die beiden anderen Mitverteidiger auf diese Sache nicht angesprochen.<br />

Herr Dr. Schiller sagte noch ergänzend zu mir, eine solche Vereinbarung<br />

gebe es wohl nicht, diese entspringe wohl der Fantasie seines Mandanten<br />

...“<br />

Herr Rechtsanwalt Beust gab in seiner Vernehmung an, am 20. Dezember 2001<br />

eine Aktennotiz zu dem Vorgang gefertigt zu haben, die er als Anlage zum Protokoll<br />

gab:<br />

„Hans Ulrich Beust Mannheim, 20. Dezember 2001<br />

Lindenhofstraße 76<br />

68163 Mannheim<br />

Aktennotiz<br />

vom 20. Dezember 2001<br />

Im Rahmen des FlowTex-Verfahrens wurde ich – wahrscheinlich zwischen dem<br />

7. November 2001 <strong>und</strong> dem 21. November 2001 – Zeuge eines Kontaktes zwischen<br />

Frau Neumann <strong>und</strong> Herrn Manfred Schmider.<br />

In einer Verhandlungspause oder nach Ende der Hauptverhandlung an diesem<br />

Tage sprach Herr Schmider Frau Neumann an <strong>und</strong> versuchte, sie bezgl. Ihrer<br />

Aussage im Zusammenhang mit den bei TexColor verwendeten Geldern dahin<br />

gehend zu beeinflussen, sie solle doch sagen, die Gelder seien für die verlustreichen<br />

Verkaufsorganisationen benötigt worden.<br />

Frau Neumann widersprach ihm <strong>und</strong> sagte, sie mache Angaben über den Sachverhalt<br />

wie er den Tatsachen entspräche.<br />

Des Weiteren sagte Herr Schmider eindringlich zu Frau Neumann, sie solle bei<br />

ihrer bevorstehenden Vernehmung bei der Staatsanwaltschaft nichts über<br />

Herrn Seyfried (Steuerprüfer) aussagen.<br />

Wörtlich sagte er: „Frau Neumann, sagen Sie nichts über Seyfried, sonst platzt<br />

unsere Stuttgarter Vereinbarung“.<br />

Näheres über eine solche Vereinbarung, insbesondere über die Beteiligten <strong>und</strong><br />

den Inhalt führte er nicht aus.<br />

Frau Neumann war über diesen eindringlichen Versuch des Herrn Schmider,<br />

sie im Verfahren zu beeinflussen, verwirrt <strong>und</strong> entrüstet.<br />

Über mich ließ sie Herrn Rechtsanwalt Dr. Schiller über diesen Beeinflussungsversuch<br />

unterrichten, der mir gegenüber eine „Stuttgarter Vereinbarung“<br />

in Abrede stellte, zumindest was sein eigenes Wissen betreffe.<br />

Frau Neumann ließ mich Herrn Rechtsanwalt Schiller auch fragen, warum<br />

denn dieses erbetene Schweigen über Seyfried für Herrn Schmider so wichtig<br />

sei. Er verlange schon wieder etwas <strong>von</strong> ihr, erinnere sich aber an seine Zusagen,<br />

Frau Neumann bei der Bewältigung ihrer durch ihn (Schmider) mitverursachten<br />

Probleme behilflich zu sein, nicht mehr.<br />

Herr Rechtsanwalt Dr. Schiller teilte mit, sein Mandant sei keinesfalls in der<br />

Lage, Frau Neumann in irgendwelcher Art zu unterstützen.<br />

Ich habe – mit ausdrücklicher Billigung durch Frau Neumann – diese Information<br />

über das Zitat des Herrn Schmider an folgende Journalisten weitergegeben:<br />

1) Herrn Meinrad Heck <strong>von</strong> der „Stuttgarter Zeitung“<br />

2) Frau Weinkopf vom „Mannheimer Morgen“<br />

3) Frau Saum <strong>von</strong> SWR 1<br />

4) Herrn Willenberg<br />

Ich bat diese Journalisten, die Nachricht nicht vor dem Urteil <strong>und</strong> vor dem auf<br />

den 20. Dezember 2001 angesetzten Gespräch zwischen Staatsanwaltschaft,<br />

Gericht <strong>und</strong> Verteidigung zu veröffentlichen, da ich eine Prozessbeeinflussung<br />

vermeiden wollte.<br />

Wegen der überraschenden Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft, nun<br />

doch Revision einzulegen <strong>und</strong> einer Einstellung des „PowerDrill-Komplexes“

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