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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

130<br />

Zeugen Joachim Jäger (Draht-Jäger) wurde zusammen mit Herrn Jäger auch<br />

der Sachverhalt „Vorführung Betonschneidemaschine rekonstruiert.<br />

Herr Jäger zeigt sich überrascht, dass er <strong>von</strong> Schmider bzw. dessen Verteidiger<br />

gegenüber der Staatsanwaltschaft als Zeuge zu diesem Sachverhalt benannt<br />

worden sei. Er sei zu diesem Sachverhalt bisher weder befragt worden, noch<br />

habe er sich als Zeuge zur Verfügung gestellt. Vielmehr hätte ihn Schmider vor<br />

dem 14. Dezember 1995 (Datum der Übersendung der Unterlagen an Schmider)<br />

angerufen <strong>und</strong> ihm mitgeteilt, dass er das Finanzamt im Hause habe <strong>und</strong><br />

er müsse diesen Leuten dringend einen Vorführungstermin solcher Betonschneidemaschinen<br />

im Dezember 1985 nachweisen. Schmider habe gemeint er<br />

– Jäger – solle doch mal in seinen Terminkalendern <strong>von</strong> damals nachsehen, ob<br />

darin ein solcher Termin vermerkt sei. Dies habe er dann auch getan <strong>und</strong> unterm<br />

3. Dezember 1995 eine Eintrag <strong>von</strong> einer Vorführung gef<strong>und</strong>en. An diesem<br />

Tage habe – so Jäger – offensichtlich eine Vorführung für die drei im Kalenderblatt<br />

eingetragenen Personen stattgef<strong>und</strong>en. Das Kalenderblatt habe er<br />

dann zusammen mit einem Einladungsschreiben kopiert <strong>und</strong> dies Herrn Schmider<br />

zugesandt. Eine Großveranstaltung mit Vertretern <strong>von</strong> Industrie, Versicherungen,<br />

Polizei u. a. habe damals jedenfalls – so Herr Jäger weiter – nicht<br />

stattgef<strong>und</strong>en. Eine solche Veranstaltung habe erst stattgef<strong>und</strong>en nach seinem<br />

Beitritt als Gesellschafter der Fa. <strong>Baden</strong>ia, also nach dem Februar 1986. Aus<br />

seinen Unterlagen konnte Herr Jäger schließlich das Datum der Großveranstaltung<br />

noch ermitteln. Während er zunächst aufgr<strong>und</strong> eines Datum-Eintrages<br />

auf einer Listung der einzuladenen Firmen u. Institutionen <strong>von</strong> einem Veranstaltungsdatum<br />

16. April bis 18. April 1986 ausging, berichtigte sich Herr Jäger<br />

nach dem Auffinden eines Protokolls <strong>von</strong> der Gesellschafterversammlung<br />

vom 7. April 1986. Dort war nämlich der Beschluss der Gesellschafter festgehalten<br />

worden, die Großveranstaltung um eine Woche zu verschieben, also<br />

auf die Daten 23. April bis 25. April 1986.<br />

Beweis: Geschäftsanteilsübertragungsvertrag v. 19. Februar 1986 AS<br />

31 bis 39<br />

Liste der eingeladenen Firmen zu der Vorführung mit ursprünglich<br />

geplanten Vorführungsdatum AS 45 bis 51<br />

Protokoll der Gesellschafterversammlung v. 7. April 1986 mit<br />

Festlegung des endgültigen Vorführungstermins AS 63 bis 65<br />

Es handelt sich also nahezu exakt um den Zeitraum, den der Täter Schenk in<br />

seiner Vernehmung angegeben hatte.<br />

Zu 2.3.: Roter Stein mit Bohrlöchern: (Beweismittelangaben jeweils registerbezogen)<br />

Der Täter Karl Schöntag gibt in seiner staatsanwaltschaftlichen Vernehmung<br />

vom 18. März 1996 zu Beweis, dass er mit Schmider auf dem Gelände Köllestr.<br />

zur Tatabsprache zusammengetroffen sei, an:<br />

„... Ich kann mich an ein weiteres Treffen mit Schmider auf seinem Firmengelände<br />

erinnern. Auf dem Gelände lag ein riesiger Stein, es war ein Findling,<br />

d. h. ein naturgewachsener Stein. In dem Stein waren zwei Löcher <strong>von</strong> einem<br />

Durchmesser <strong>von</strong> etwa 7 cm nebeneinander <strong>und</strong> vollständig durch den Stein<br />

gebohrt. Schmider ... meinte, dieses Verfahren könnte etwas sein, mit dem man<br />

den Tresor, wenn er erst mal entwendet sei, öffnen könnte...“<br />

Am 31. März 2000 wurde Schöntag hier nochmals zu einigen Sachverhalten<br />

befragt – auch zu diesem Findling mit den Bohrlöchern. Er sagte, dass es sich<br />

bei diesem Findling um einen Stein roter Farbe handelte, vermutlich Granit.<br />

Schmider habe ihm damals erklärt, dass diese Löcher mit hohem Wasserdruck<br />

i. V. mit einem bestimmten Granulat gebohrt wurden.<br />

Beweis: Vernehmungsaussage Schöntag im Auszug v. 18. März 1996,<br />

AS 67 bis 69<br />

Im Zuge des Gespräches mit Herrn Jäger habe ich auch nach der Möglichkeit<br />

gefragt, ob mittels hohem Wasserstrahl – wie bei dem Betonschneideverfahren

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