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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

84<br />

Ettlingen <strong>und</strong> die Besichtigung einer Wohnung. Ich kann mich noch erinnern,<br />

dass ich diesen Anruf getätigt habe. Bei meiner Vernehmung vom 16. August<br />

1995 habe ich angegeben, ich hätte mich unter dem Namen Schmidbauer vorgestellt.<br />

Richtigerweise hat der Name, den ich verwendet habe, Mühlbauer geheißen.<br />

Das weiß ich zwischenzeitlich aus der Akte. Ich habe mit der Dame,<br />

<strong>von</strong> der ich denke, dass es die Telefonistin gewesen ist, mit bayerischem Dialekt<br />

geredet. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich dann zunächst noch mit<br />

einer weiteren Dame verb<strong>und</strong>en worden bin. Jedenfalls meine ich, dass letztendlich<br />

Schmider mit mir telefoniert hat. Mit dem habe ich selbstverständlich<br />

nicht bayerisch gesprochen, da wir uns ja gekannt haben. Ich habe, das möchte<br />

ich nochmals ausdrücklich betonen, keine konkrete Erinnerung, dass ich an<br />

diesem Tag überhaupt mit Schmider gesprochen habe am Telefon. Es kann<br />

durchaus auch sein, dass ich mit der Sekretärin einen Termin mit ihm vereinbart<br />

habe.<br />

Bereits bei dem letzten Treffen mit Schmider an seiner Firma ist vereinbart<br />

worden, dass Ausgangspunkt des Überfalls das Bauobjekt <strong>von</strong> Schmider in Ettlingen<br />

sein würde. Dabei haben wir abgemacht, dass Schenk an diesem Objekt<br />

in das Fahrzeug Schmider einsteigen wird <strong>und</strong> ich einige h<strong>und</strong>ert Meter weiter<br />

zusteige.<br />

Am Tattag hat meine Frau das Schwimmbad in Reichenbach oder Busenbach<br />

aufgesucht, wo sie regelmäßig hingegangen ist <strong>und</strong> die Sauna besucht hat. Das<br />

kam mir gelegen <strong>und</strong> ich habe sie gefragt, ob sie uns in Ettlingen absetzen<br />

könnte, da wir dort <strong>von</strong> einem K<strong>und</strong>en <strong>von</strong> mir Teppiche abzuholen hätten. Ich<br />

hatte meiner Frau auch erklärt, dass wir die Teppiche mit dem Fahrzeug des<br />

K<strong>und</strong>en nach Hause bringen würden.<br />

Bereits vor der Fahrt nach Ettlingen hat Schenk sein Fahrzeug auf dem Parkplatz<br />

in der Nähe der Firma Heine abgestellt. Ich habe ihn mit meinem Fahrzeug<br />

dorthin begleitet <strong>und</strong> ihn zu mir nach Hause wieder mit zurückgenommen.<br />

Mit meiner Frau sind wir dann also nach Ettlingen gefahren, wo sie uns in der<br />

Nähe der Straßenbahnhaltestelle Am Wasen abgesetzt hat. Schenk hat sich<br />

dann zu Fuß zu dem wenige h<strong>und</strong>ert Meter entfernten Bauobjekt <strong>von</strong> Schmider<br />

begeben.<br />

Ich kann mich noch erinnern, dass Schmider eigentlich um 16.00 Uhr mit uns<br />

zusammentreffen sollte, jedoch erst um 16.20 Uhr gekommen ist. Ich hatte in<br />

der Zeit keinen Blickkontakt zu Schenk <strong>und</strong> habe mich gew<strong>und</strong>ert, wo Schmider<br />

<strong>und</strong> Schenk bleiben.<br />

Angesprochen auf die Maskierung muss ich sagen, dass aus meiner Sicht aufgr<strong>und</strong><br />

der Absprache mit Schmider überhaupt keine Maskierung erforderlich<br />

gewesen wäre. Aus diesem Gr<strong>und</strong> habe ich auch keinerlei Maskierungsmittel<br />

mitgebracht. Ich hatte lediglich einen Hut getragen, damit meine weißen Haare<br />

möglichen Passanten oder ähnlichen Zeugen nicht auffallen würden. Auch eine<br />

Waffe hatte ich nicht dabei. Ich wusste auch nicht, ob Schenk Maskierungsmittel<br />

oder Fesselungen <strong>und</strong> dergleichen bei sich hatte. Ich wusste auch nicht,<br />

dass er eine Waffe bei sich führte.<br />

Als Schmider <strong>und</strong> Schenk im Fahrzeug ankamen, bin ich zugestiegen. Ich meine,<br />

dass Schenk auf dem Beifahrersitz sitzen geblieben ist, während ich mich in<br />

das Fahrzeug <strong>und</strong> auf den Rücksitz gezwängt habe. Ich meine mich erinnern zu<br />

können, dass der Sitz elektrisch ein Stück nach vorne bewegt worden ist, sodass<br />

ich mich hinter der Lehne hindurch in das Fahrzeug hineinbegeben konnte. Ob<br />

Schenk oder Schmider den Beifahrersitz elektrisch nach vorn geschoben haben,<br />

weiß ich nicht. Schmider setzte das Fahrzeug dann sogleich in Gang. Er drehte<br />

sich dann zu mir um <strong>und</strong> fragte mich, wo ich meine Waffe hätte. Ob Schenk zu<br />

diesem Zeitpunkt eine Waffe in der Hand hielt, weiß ich nicht. Ich war über<br />

diese Frage sehr erstaunt, da mit Schmider vorher nicht verabredet worden ist,<br />

dass wir Waffen bei dem gespielten Raubüberfall bei uns führen würden. Auf<br />

seine Frage habe ich ihm daher meinen ausgestreckten Zeigefinger <strong>und</strong> Daumen<br />

gezeigt <strong>und</strong> gesagt, dass dies meine einzige Waffe sei, die ich bei mir hatte.<br />

Ich habe durch diese Handbewegung eine Waffe sozusagen nachgeahmt. Er<br />

fuhr dann ohne weitere Bemerkungen zu seinem Wohnhaus. Mit der Fernbedienung<br />

hat er das Tor zum Gr<strong>und</strong>stück geöffnet. Wir fuhren auf das Gr<strong>und</strong>stück<br />

<strong>und</strong> in Richtung Garage. Ich kann mich erinnern, dass es eine sehr große Ga-

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