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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

62<br />

das Geld in den Tresor legen. Er fragte seine Frau, wo denn der Schlüssel sei,<br />

woraufhin diese entgegnete, dass er diesen doch neuerdings bei sich führen<br />

müsste. Daraufhin ging Herr Schmider zu seinem Fahrzeug nach draußen <strong>und</strong><br />

kam mit dem Schlüsselb<strong>und</strong> zurück. Er begab sich in die Abstellkammer <strong>und</strong><br />

legte das Geld offensichtlich in den Tresor.<br />

Ich hatte dann auch am Wochenende bei der Fam. Schmider Dienst, denn diese<br />

hatten Gäste geladen, weil das Kind am Samstag getauft wurde.<br />

Der Montag, Tag des Überfalls, begann wie immer.<br />

Nachdem die Täter das Haus verlassen hatten, klingelte mehrfach das Telefon.<br />

Ich glaube, man versuchte etwa bis kurz vor 18.00 Uhr bei uns anzurufen.<br />

Nach dem Glockengeläut klingelte das Telefon nicht mehr.<br />

Ich hatte nicht den Eindruck, dass Herr Schmider durch den Überfall überängstlich<br />

geworden war; er war gefasst, zeigte aber eine sog. Platzangst, die ich an<br />

ihm kenne, wenn wir beispielsweise in einem Fahrstuhl sind oder einer ähnl.<br />

Situation.<br />

Ich sagte einmal zu Herrn Schmider „ich glaube, die Täter haben alles mitgenommen“,<br />

woraufhin dieser erwiderte: „Das ist nicht so wichtig, Hauptsache<br />

wir leben noch“.<br />

Eine Unterhaltung zwischen uns beiden ist nicht entstanden. Am Spätabend<br />

wurde ich bekanntlicherweise <strong>von</strong> der Kriminalpolizei vernommen. Am Tag<br />

darauf wurde mit uns ein Foto-Fitbild erstellt. Ein solches wurde mit mir heute<br />

erneut gefertigt. Ich habe leichte Korrekturen vorgenommen, glaube aber, dass<br />

die stechenden Augen bei dem ersten Foto-Fitbild genauer zum Ausdruck kamen.<br />

Es trifft zu, dass ich zu Frau Schmider ein recht gutes Verhältnis habe. So haben<br />

wir auch schon über private Dinge gesprochen. Herr Schmider dagegen<br />

verhält sich mir gegenüber etwas reservierter. Was mich schon etwas verw<strong>und</strong>erte<br />

war, dass sich das Ehepaar Schmider schon des Öfteren in Anwesenheit<br />

des Dienstpersonals gestritten hat. Ich bekam mit, dass Frau Schmider offensichtlich<br />

zu den Eltern ihres Mannes ein gestörtes Verhältnis hat. Ich möchte<br />

dazu keine weiteren Ausführungen machen.<br />

Als ich so mir meine Gedanken über den Überfall machte, kam ich auf merkwürdige<br />

Zufälle.<br />

1. Frau Schmider kommt in der Regel selten nach 17.30 Uhr nach Hause<br />

zurück. Wenn sei einmal länger wegblieb, hat sich mich stets angerufen <strong>und</strong><br />

darum gebeten, länger zu bleiben, bis sie nach Hause kommt. Am Montag<br />

kam sie aber erst kurz nach 19.00 Uhr, ohne etwas <strong>von</strong> sich hören zu lassen.<br />

2. Mir kommt der Überfall auf Herrn Schmider bei dem Parkplatz Rheinstraße/Schlesierstraße<br />

merkwürdig vor. Ich meine damit, dass der Täter gerade<br />

dort stand, wo Herr Schmider anhielt.<br />

3. Entgegen aller Gepflogenheiten befand sich am Montag nur eine Person im<br />

Hause Schmider <strong>und</strong> das war ich. Normalerweise verrichteten Arbeiter bis<br />

17.30 Uhr Tätigkeiten im Garten, nicht aber am Montag. Ob sie am Dienstag<br />

wieder kamen, weiß ich nicht, weil ich da krankgeschrieben wurde.<br />

4. Herr Schmider hatte bislang noch nie seine Hausschlüssel bei sich. Ausgerechnet<br />

am Tag des Überfalls war dies der Fall.<br />

5. Wenn Herr Schmider einmal länger außer Haus war, wurde er schon gesucht.<br />

Da kam es auch vor, dass Mitarbeiter ihn persönlich im Hause aufsuchten.<br />

Dies war am Montag nicht der Fall...<br />

Im Nachhinein fällt mir noch ein, dass es eigentlich schon etwas merkwürdig<br />

war, Herrn Schmider in der Garage zu lassen. Ich gehe deshalb da<strong>von</strong> aus,<br />

dass die Täter vielleicht doch wussten, ich könnte in der Wohnung sein.<br />

Wie gesagt, den zweiten Täter bekam ich nicht zu Gesicht, weil man mir die<br />

Augen verklebte. Somit kann ich auch keine Personenbeschreibung abgeben...“

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