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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

694<br />

Im weiteren Verlauf seiner Vernehmung vor dem Ausschuss erklärte der Zeuge<br />

Dr. Döring ergänzend, nachdem ihm einzelne Fragen der Umfrage eröffnet wurden<br />

<strong>und</strong> darauf hingewiesen wurde, dass dies weniger mit seiner Person zu tun<br />

habe <strong>und</strong> ferner erörtert wurde, dass wenige Tage nach dem Gespräch vom 6. Mai<br />

1999 Frau Dr. Haussmann ihm auf einmal mitgeteilt habe, dass die Umfrage nunmehr<br />

doch 10.000 DM kosten solle, auf den Vorhalt, warum er denn am 6. Mai<br />

1999 das Angebot nicht zurückgewiesen habe, dass Fragen, die ihn betreffen,<br />

nichts kosten sollen:<br />

„Da ist (6. Mai 1999), wie ich vorhin ausgeführt habe, eine ganze Palette angesprochen<br />

worden. Nichts <strong>von</strong> alledem habe ich angenommen, als er gesagt<br />

hatte, das wäre eine gute Idee. Wenn Sie fragen, haben Sie das zurückgewiesen,<br />

hätte ich bei der ganzen Palette <strong>von</strong> „Hunzingers Bauchladen“ jedes Mal<br />

sagen müssen, mit mir nicht – das habe ich nicht gemacht. Aber ich lege<br />

großen Wert darauf, Herr Vorsitzender, es war eine ganze Palette denkbar<br />

möglicher Angebote.<br />

Weil an diesem Tag, wie auch schon mehrfach ausgeführt, nicht in Aussicht genommen<br />

worden ist, man wird eine Umfrage machen, hat sich auch nicht die<br />

Frage gestellt, ob sie umsonst oder nicht umsonst ist. Die Umfrage wurde nicht<br />

thematisiert als „wir machen das“ <strong>und</strong> „ich (Hunzinger) mache es umsonst“.<br />

Über die Angaben am 12. Mai 2004 hinaus machte Herr Dr. Döring gegenüber<br />

dem Untersuchungsausschuss später keine weiteren Angaben, da er sich insoweit<br />

auf § 55 StPO berief.<br />

Am 29. September 2004 wurde der Zeuge Moritz Hunzinger erneut vor dem Untersuchungsausschuss<br />

befragt <strong>und</strong> mit den seit der letzten Befragung am 22. April<br />

2004 vorliegenden neuen Erkenntnissen konfrontiert. Hierbei ist insbesondere zu<br />

berücksichtigen, dass dem Untersuchungsausschuss zu diesem Befragungstermin<br />

bereits Unterlagen aus den anhängigen Ermittlungsverfahren bei den Staatsanwaltschaften<br />

Karlsruhe, Mannheim <strong>und</strong> Stuttgart vorgelegt wurden <strong>und</strong> insbesondere<br />

schon die Unterlagen vorlagen, die hier im <strong>Bericht</strong> oben unter Punkt 5 angeführt<br />

wurden.<br />

Auf die Möglichkeit der <strong>Bericht</strong>igung der letzten Zeugenaussage zu Beginn der<br />

jetzigen Zeugenaussage angesprochen erklärte Herr Hunzinger, dass er überhaupt<br />

nichts korrigieren werde, weil es nichts zu korrigieren gebe. Ferner sei alles, was<br />

er gesagt habe, richtig, alles, was der Ausschuss unterstelle, sei falsch.<br />

Auf den Vorhalt, dass die Aussage <strong>von</strong> Frau Dr. Haussmann, aus der Herr Hunzinger<br />

zitiert habe <strong>und</strong> die er für richtig halte, nach dem jetzigen Ermittlungsstand<br />

wohl objektiv jedenfalls nicht richtig ist, weil eine Reihe <strong>von</strong> handschriftlichen<br />

Vermerken <strong>von</strong> Frau Hausmann festgestellt worden sind, aus denen sich erschließen<br />

lässt, dass in dieser Besprechung am 6. Mai 1999 doch etwas Konkretes<br />

besprochen wurde, antwortete Herr Hunzinger:<br />

„Unter gar keinen Umständen. Nicht in meiner Anwesenheit. Und ich war <strong>von</strong><br />

Anfang bis Ende da. Wir sind eingekommen, haben uns alle begrüßt <strong>und</strong> gemeinsam<br />

verabschiedet, <strong>und</strong> jeder ging seiner Wege. Das Thema war kein Thema.“<br />

Auf direkte Nachfrage, ob am 6. Mai 1999 bei der Besprechung im Raum „Im<br />

Kabinettchen“ über PR-Auftritte <strong>von</strong> Herrn Döring oder auch andere Themen gesprochen<br />

wurde, ließ sich Herr Hunzinger wie folgt ein:<br />

„Was ich schon mal gesagt habe, wir haben darüber gesprochen: „Was<br />

machen Sie?“ „Was machen wir? Wie entwickeln sich die Dinge bei uns?“<br />

„Was habt ihr vor?“ Dann habe ich über ein privates Engagement, das ich in<br />

Reutlingen vorhatte im Rahmen der Übernahme eines Karosseriebauunternehmens,<br />

was nichts zu tun hatte mit der Hunzinger Information AG, infas oder<br />

der damals <strong>von</strong> mir alleine mit Herrn Altincioglu zusammen geführten Tochtergesellschaft<br />

– action press hatten wir noch nicht – gesprochen. Dann hat ein<br />

Mitarbeiter <strong>von</strong> der Hunzinger PR GmbH noch ein Fax geschickt, wie wir die<br />

Pressekonferenz machen zur Übernahme dieser Fabrikation. Das habe ich dem<br />

Minister gezeigt oder erwähnt <strong>und</strong> er hat gesagt: „Aha, finde ich prima, dass<br />

ihr das macht“ <strong>und</strong> so. Ich habe ohnehin mit eigenem Geld dafür gebürgt. Ich

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