09.12.2012 Aufrufe

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

698<br />

Auf weitere Nachfrage hinsichtlich des Ablaufs des Gesprächs im „zweiten<br />

Schritt“ beim Minister <strong>und</strong> Frau Dr. Haussmann, ob Basis dieses Gesprächs eine<br />

Vorlage oder ein Aktenvermerk gewesen sei <strong>und</strong> ob über dieses Gespräch selbst<br />

ein Aktenvermerk gefertigt wurde, erklärte der Zeuge, dass er einen Vermerk gemacht<br />

habe <strong>und</strong> es insoweit nicht mehr nötig war, da jetzt einen Extravermerk zu<br />

produzieren, weil der Vermerk, den er gemacht habe, ja seine Themenkomplexe<br />

waren. Den Vermerk selbst beschrieb er dahin gehend, dass er einfach aufgeschrieben<br />

habe, welche Dinge für die Wirtschaftspolitik damals besonders wichtig<br />

waren.<br />

Der Auftrag, den er gehabt habe, war eine Imageuntersuchung zur Wirtschaftspolitik<br />

vorzubereiten. Es sei schon beim ersten Gespräch klar gewesen, dass es<br />

auch um die Stärken der Wirtschaftspolitik ginge.<br />

Die Abstimmung mit der Frau Morlok schildert der Zeuge wie folgt:<br />

„Sie müssen sich vorstellen: Also, ich kannte ja auch Frau Morlok auch nur so<br />

aus der Zeitung oder so. Man hat mir gesagt, Frau Haussmann hat mir gesagt,<br />

dass die Frau Morlok in dem Bereich der Biotechnologie stark ist, <strong>und</strong> dass<br />

– so wurde es mir gesagt – ein Omnibusfragebogen erstellt werden soll <strong>und</strong><br />

dass in dem Zusammenhang ich mit ihr ein Gespräch führen soll. Aber ich<br />

wusste – – Sie müssen sich vorstellen: Ich wusste damals ja nicht, welche Bedeutung<br />

das haben kann, dass wir hier in dem Ausschuss dann irgendwann einmal<br />

zusammensitzen <strong>und</strong> ich über mein Gespräch mit Frau Morlok nachdenke,<br />

dass ich in den Genuss komme, habe ich, ehrlich gesagt, nicht erwartet. Deshalb<br />

habe ich da auch nichts mehr im Kopf. Da können Sie weiterfragen, aber<br />

da kann ich Ihnen dann nur sagen: Weiß ich nicht mehr.“<br />

Schließlich wird der Zeuge noch gefragt, ob die Presseerklärung vom 27. Mai<br />

1999 mit ihm abgestimmt worden sei oder ob diese Erklärung ausschließlich <strong>von</strong><br />

infas gemacht wurde. Hierauf entgegnete der Zeuge:<br />

„Ich kann die Frage nicht beantworten. Also, ich vermute nur, sie ist mit mir<br />

nicht abgestimmt worden. Denn erstens: Sie müssen wissen, ich bin Sozialwissenschaftler<br />

<strong>und</strong> verstehe was <strong>von</strong> Fragen <strong>und</strong> <strong>von</strong> Umfragen. Deshalb bin ich<br />

wahrscheinlich auch gefragt worden. Und ich weiß nicht, ob ich solche Zahlen<br />

so interpretiert hätte. Ehrlich gesagt, man kann das auch besser formulieren.“<br />

Im weiteren Verlauf seiner Zeugenvernehmung wird ihm dann die Frage gestellt,<br />

ob er die Umfrage selbst jemals in ihrer Gänze gesehen habe. Hierauf entgegnete<br />

der Zeuge:<br />

„Ja, bei der Staatsanwaltschaft. Und ehrlich gesagt: Ich habe einen Schreck<br />

bekommen, weil die haben sich an meine Regeln nicht gehalten. Ich habe eine<br />

Auswertung gesehen, wo zum Teil gar nichts mehr <strong>von</strong> dem, was ich gemacht<br />

habe, drin war. Das waren andere Dinge, die mir unbekannt waren. Habe ich<br />

auch ausgesagt. Können Sie dem Protokoll entnehmen.“<br />

Im Weiteren, nachdem der Zeuge befragt wurde, wie denn das Thema Biotechnologie<br />

<strong>und</strong> seine sonstigen Vorgaben in der Umfrage umgesetzt wurden, erklärte er:<br />

„Na, ich habe gesehen, dass meine wirtschaftspolitischen Themen, die ich vorgeschlagen<br />

habe, also zum Teil anders aufbereitet waren. Man sieht, man kann<br />

ja Rückschlüsse <strong>von</strong> der Auswertung auf die Fragen ziehen, wenn man den umgekehrten<br />

Weg geht. Und da ist mir einfach aufgefallen, dass das dann irgendwie<br />

alles anders umgesetzt wurde mit anderen Themenkomplexen. [...]“<br />

Im Anschluss an Herrn Dr. Bruns äußerte sich Frau Dr. Margot Haussmann vor<br />

dem Ausschuss am 22. April 2004 zu diesem Komplex wie folgt: Es sei zunächst<br />

ein Kontakt hergestellt worden, dann wurde die Information gegeben, dass jetzt<br />

eine Umfrage anstehen würde <strong>und</strong> die Möglichkeit bestünde, wenn das gewollt<br />

würde, einige Items zur Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> zum Politiker Döring usw. anzuhängen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!