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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Auf Frage, warum auf allen Blättern der Umfrage jeweils unten vermerkt sei: „infas-Institut<br />

für angewandte Sozialwissenschaft GmbH“ <strong>und</strong> rechts daneben:<br />

„Wirtschaftsministerium <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>“, ob man dann da<strong>von</strong> ausgehen<br />

könne, dass der Auftraggeber hinter der HPR GmbH das Wirtschaftsministerium<br />

sei, entgegnete der Zeuge:<br />

„Ja. – Nicht der Auftraggeber. Sie (HPR als Agentur) arbeitet für den Auftraggeber;<br />

sie arbeitet für das Wirtschaftsministerium. [...]<br />

So. Und wir kennen das aus dem Agenturgeschäft. Eine Agentur hat einen Vertrag,<br />

einen Generalvertrag, mit einem großen Unternehmen <strong>und</strong> kauft Leistungen<br />

ein. So, <strong>und</strong> das ist im Gr<strong>und</strong>e genommen die Logik. Das kann man auch<br />

belegen. [...] Das ist das Agenturgeschäft. Und in dem Sinne war es völlig klar,<br />

dass wir dann sozusagen den Namen dessen, der dann diese Untersuchung erhält,<br />

nehmen. Wir hatten ja auch keinen Anlass, daran zu zweifeln, schließlich<br />

hat der Herr Bruns ja mit uns auch darüber geredet. Das war ja klar, dass das<br />

im Gr<strong>und</strong>e genommen für das Ministerium war. Genauso wie wir, wenn wir für<br />

eine andere Agentur arbeiten, wissen, für wen die arbeiten. Dann geben wir<br />

auch die jeweiligen Namen an. Das ist absolut üblich.“<br />

Auf weiteren Vorhalt, dass Herr Hunzinger bereits dargestellt habe, dass es eine<br />

allgemeine Umfrage gewesen sei, die er veranlasst, in Auftrag gegeben <strong>und</strong> bezahlt<br />

hätte, um für eine Vielzahl renommierter Industriek<strong>und</strong>en in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

sozusagen eine Basis zu haben, diese qualifiziert zu beraten, also nicht<br />

das Wirtschaftsministerium, entgegnete der Zeuge:<br />

„Also, dazu kann ich nichts sagen. Da haben Sie ja Herrn Hunzinger gefragt.“<br />

Gegen Ende seiner Zeugenbefragung räumte der Zeuge Smid auf die Nachfrage,<br />

ob er da<strong>von</strong> ausgegangen sei, dass das Wirtschaftsministerium die Umfrage bei<br />

der Agentur bestellt habe, er zwar gegenüber der Agentur abrechne, es aber eine<br />

Geschäftsbeziehung zwischen der Agentur <strong>und</strong> dem Wirtschaftsministerium gebe,<br />

ein, dass man das so unterstellen könne. Die Art, die spezifische Form der Wirtschaftsbeziehung<br />

sei nie diskutiert oder hinterfragt worden.<br />

Der Zeuge Dr. Bruns, damaliger Pressesprecher <strong>und</strong> Zentralstellenleiter des Wirtschaftsministeriums,<br />

wurde im Anschluss an Herrn Smid befragt. Zu Beginn seiner<br />

Aussage erklärte der Zeuge, dass er im Rahmen der zweiten Besprechung in<br />

dieser Sache beim Ministerium in Anwesenheit des Ministers <strong>und</strong> Frau Dr. Haussmann<br />

nun in der Funktion als Pressesprecher gefragt worden sei, ob die Untersuchung,<br />

die offenbar Geld kosten solle, aus einem Titel der Pressestelle finanziert<br />

werden könne. Dies habe er verneint, weil er keine Mittel dafür sah, keine<br />

Möglichkeiten in der Pressestelle. Von diesem Zeitpunkt an war für ihn die Finanzierung<br />

kein Thema mehr.<br />

Auf nochmalige Nachfrage zum Thema Finanzierung der Umfrage präzisierte der<br />

Zeuge seine Aussage wie folgt:<br />

„Es gab für mich nur einen Punkt, an dem Finanzierung besprochen wurde,<br />

<strong>und</strong> das war der Punkt Besprechung beim Minister, wo es darum ging, ob ich<br />

das aus der Pressestelle bezahlen kann. Ansonsten war ich, kann ich Ihnen zu<br />

der Finanzierung überhaupt nichts sagen.“<br />

Auf weitere Nachfrage erklärte der Zeuge, dass er seiner Erinnerung nach weder<br />

an der Formulierung der Pressemitteilungen beteiligt gewesen war noch dass er<br />

diese Pressemitteilungen zum damaligen Zeitpunkt gesehen habe. Auf nochmalige<br />

Nachfrage, ob er über die Finanzierung <strong>und</strong> Zahlung dieser Umfrage selber<br />

aus eigener Kenntnis kein Wissen habe, entgegnete der Zeuge:<br />

„Nein. Die Frage der Finanzierung hat mich <strong>von</strong> dem Moment an natürlich<br />

nicht mehr interessiert, wo klar war, dass die Pressestelle es nicht finanziert.<br />

[...] Ich weiß nur, mit der Finanzierung hatte ich nach dem Punkt nichts mehr<br />

zu tun, definitiv.“<br />

Auf den Punkt angesprochen, ob die im Raum stehenden 10.000 DM für diese geplante<br />

Umfrage ausreichten <strong>und</strong> welche Vorstellung der Zeuge dazu hatte, ließ<br />

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