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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

stehenden wirtschaftlichen Unternehmungen bei Ausweitung der Prüfungsmaßnahmen<br />

erläutert,<br />

– wir haben Konzepte vorgestellt, die es uns möglich machen würden, in absehbarem<br />

Zeitraum die angenommenen Missstände abzubauen, was insbesondere<br />

durch den Nachbau so vieler horizontaler Bohrsysteme geschehen<br />

sollte, wie sie nur scheinbar existent waren,<br />

– wir haben die Dokumente beschafft, die die Betriebsprüfung vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

des vorgestellten unternehmerischen Konzeptes in die Lage versetzten,<br />

einerseits bedingt durch Nachveranlagung eine erfolgreiche Betriebsprüfung<br />

durchgeführt zu haben, andererseits zu der Feststellung zu<br />

gelangen, dass bezüglich des Verdachtes nicht existierender Maschinen <strong>und</strong><br />

gesellschaftsrechtlicher Verflechtungen nicht ohne Weiteres widerlegbare<br />

Gegenargumente <strong>und</strong> dies belegende Dokumente vorgelegt worden sind.<br />

Hierzu haben wir uns zum einen der <strong>von</strong> Herrn Reinhard organisierten „Vorführung“<br />

<strong>von</strong> im Ausland im Einsatz befindlichen horizontalen Bohrmaschinen<br />

<strong>und</strong> in diesem Zusammenhang erstellten Wirtschaftsprüfertestaten bedient.<br />

Im Weiteren haben wir zu der Frage, ob es sich bei der Finakant AG, Gesellschafterin<br />

der Servicegesellschaften, um eine Domizilgesellschaft oder aber um<br />

eine tatsächlich in dritter Hand befindliche Gesellschaft handelte, über Herrn<br />

Dogmoch in Syrien oder im Libanon manipulierte Belege beschafft.<br />

Die Testate zu den Auslandsmaschinen wurden <strong>von</strong> den Wirtschaftsprüfern<br />

gutgläubig erstellt. Zu diesem Zwecke wurden jeweils mit manipulierten Typenschildern<br />

ausgestattete Maschinen zum Vorführort verschafft <strong>und</strong> dort durch<br />

die Wirtschaftsprüfer besichtigt.<br />

Über Herrn Dogmoch wurden Gesellschaftsunterlagen der Finakant besorgt,<br />

die authentische aber rückdatierte Bestätigungen auswiesen, wonach eine Mitarbeiterin<br />

<strong>von</strong> Herrn Dogmoch seit 1990 Inhaberin der Finakant AG war.<br />

Schließlich hat – auf mein nachhaltiges Drängen – Frau Neumann unter anwaltlicher<br />

Anleitung eine steuerstrafrechtliche Selbstanzeige eingereicht. Hierüber<br />

wurden Auszahlungen aus dem KSK-Bereich für angebliche Auslandsprovisionen<br />

<strong>und</strong> die Anschaffung <strong>von</strong> horizontalen Bohrmaschinen im Ausland<br />

einer Nachversteuerung unterworfen.<br />

Auch die Angaben in der Selbstanzeige waren unzutreffend; der tatsächliche<br />

Hintergr<strong>und</strong> erklärt sich aus den so genannten Schmalfuß-Geldern, auf die ich<br />

im Zusammenhang mit meinen Äußerungen zu Aspekten der persönlichen Bereicherung<br />

noch gesondert eingehen werde.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wurde die Betriebsprüfung abgeschlossen, wobei ich<br />

aus Gesprächen mit der Betriebsprüfung, insbesondere mit Herrn Seyfried, als<br />

realistisches Konzept die Ausbildung <strong>von</strong> „Assets“ zur Bewältigung der Unternehmensmisere<br />

mitgenommen habe.<br />

Ich glaube nicht, dass den Betriebsprüfern das bereits zu diesem Zeitpunkt<br />

existente Volumen der virtuellen Maschinen nachvollziehbar bekannt war <strong>und</strong><br />

meine auch, dass sicher die Ausweitung der Betrugshandlungen, wie sie sich in<br />

den Folgejahren „schneeballbedingt“ einstellte, nicht die Billigung der Betriebsprüfer<br />

gef<strong>und</strong>en hätte.“<br />

II. Regierungsbericht vom 31. Mai 2002<br />

Insoweit wird auf den <strong>Bericht</strong> des Justizministeriums, Seiten 1035 <strong>und</strong> 1036 (Allgemeine<br />

Anlage 1), verwiesen.<br />

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