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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

248<br />

Mit gesonderter Verfügung gleichen Datums übersandte er die Akten zur Übernahme<br />

an die Staatsanwaltschaft Mannheim – Schwerpunktstaatsanwaltschaft für<br />

Wirtschaftsstrafsachen –.<br />

Bei der Staatsanwaltschaft Mannheim gingen die Akten am 15. Mai 1996 ein. Der<br />

Vertreter des abwesenden Abteilungsleiters der Abteilung Wirtschaftskriminalität<br />

der Staatsanwaltschaft Mannheim, Oberstaatsanwalt Arnold, informierte sich telefonisch<br />

bei dem Leiter der Steuerfahndungsstelle des Finanzamtes Karlsruhe-Durlach,<br />

Regierungsdirektor Markus Schmidt, über den Stand <strong>und</strong> die Hintergründe<br />

des zur Übernahme übersandten Verfahrens. Das Ergebnis der telefonischen Besprechung<br />

hielt er in einem handschriftlichen Vermerk vom 21. Mai 1996 fest:<br />

„Vermerk: Tel. Rspr. mit Herrn Schmidt, Leiter der Steufa beim FA. K’he-Durlach:<br />

1. Ausgelöst wurde die St.Prüfung durch Mitteilungen der Banken, dass RA S.<br />

... Pforzheim Gelder in Mio.-Höhe in bar <strong>von</strong> seinem Konto abhob, wobei<br />

die Verwendung unbekannt war.<br />

2. Die aufgr<strong>und</strong> der Selbstanzeige nachgeforderten Steuern wurden vollständig<br />

bezahlt.<br />

3. Die USt-VAen der Fa. KSK guided microtunneling GmbH für 1-3/96 wurden<br />

auf Anforderung der Prüfer zwischenzeitlich nachgereicht (Bd. I, 136)<br />

4. Laut einer anonymen Anzeige v. 25. April 1996 (vgl. Vermerk Bd. II Bl. 21)<br />

sollen in den Büchern der KSK-GmbH 1.000 Bohreinheiten als Bestand erfasst<br />

sein; tatsächlich existieren aber nur 129 Bohreinheiten. Die BP ersucht<br />

derzeit die Lieferfirmen dieser Geräte,<br />

Fa. Daimler-Benz<br />

Fa. Doll<br />

Fa. Wackerhut<br />

um Auskunft, wie viele Bohreinheiten tatsächlich geliefert wurden. Sollte<br />

sich die Differenz bestätigen, wird dieser Vorgang/Sachverhalt unter dem<br />

Gesichtspunkt des Kreditbetrugs zu prüfen sein, die Geräte wurden geleast<br />

u. u. U. finanziert.<br />

5. Die Stellung der Besch. Neumann ist noch nicht geklärt. – Sie bezeichne sich<br />

jetzt als Geschäftsführerin der KSK-GmbH. Der Konzern sei <strong>von</strong> den Besch.<br />

Schmider <strong>und</strong> Dr. Kleiser gesteuert worden. – Die Besch. Neumann habe als<br />

Treuhänderin der Ges.ter. fungiert.<br />

6. Bei der BP seien 9 Rechnungen über 15,8 Mio. DM festgestellt worden, bzgl.<br />

derer der Verdacht besteht, dass ihnen keine Lieferungen/Leistungen zugr<strong>und</strong>e<br />

lägen. (Luftgeschäfte) – vgl. AV der BP v. 25. April 1996 – Bd. I Bl. 121 – dieser<br />

Vorgang wird nicht <strong>von</strong> der Selbstanzeige umfasst – Hieraus ist der Verdacht<br />

der USt-, KöSt- u. Gew.steuerhinterziehung herzuleiten.<br />

7. Lt. Herrn Schmidt wird die Steufa beim FA K’he-Durlach bei dem Vorliegen<br />

der weiteren Feststellungen auf die StA MA zukommen. Durchsuchungen seien<br />

im gegenwärtigen Stadium der Ermittlungen – auch angesichts der weitläufigen<br />

Räumlichkeiten der Firmengruppe, u. a. in Ettlingen <strong>und</strong> Weimar – nicht<br />

geboten.<br />

8. Mit den Ermittlungen sind befasst bei der Steufa K’he-Durlach die Fahnder<br />

Siebler <strong>und</strong> Gaukel. Ar.“<br />

Oberstaatsanwalt Arnold teilte das Verfahren dem zu diesem Zeitpunkt nicht besetzen<br />

Dezernat 609 zu. Die Vertreterin dieses Dezernats, Staatsanwältin Smid,<br />

verfügte am 5. Juni 1996 die Übernahme des Verfahrens <strong>und</strong> ließ als Beschuldigte<br />

Angelika Neumann, Dr. Klaus Kleiser, Manfred Schmider, Armin S. <strong>und</strong> Joseph<br />

W. eintragen. Das Verfahren erhielt das Aktenzeichen 609 Js 145/96. Staatsanwältin<br />

Smid teilte dem Sachgebietsleiter der Steuerfahndungsstelle des Finanzamtes<br />

Karlsruhe-Durlach, Schmidt, mit Schreiben vom 5. Juni 1996 mit, dass das Ermittlungsverfahren<br />

der Staatsanwaltschaft Mühlhausen gegen Manfred Schmider<br />

u. a. <strong>von</strong> der Staatsanwaltschaft Mannheim übernommen worden sei <strong>und</strong> im Dezernat<br />

609, das voraussichtlich bis zum 1. Juli 1996 wieder besetzt werde, geführt<br />

werde. Die Vertretung des Dezernats werde <strong>von</strong> ihr wahrgenommen.

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