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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Vernehmung vom 15. August 1995 der Bezugspunkt zu dieser Zeitangabe 1 bis<br />

1½ Jahre verkehrt angegeben ist. Diese Zeitangabe bezieht sich nicht auf den<br />

Raubüberfall, sondern auf die Kindesrückführung.<br />

Schmider hat mich damals anstandslos <strong>und</strong> sehr großzügig bezahlt. Er hat<br />

mich außerdem bei der Bezahlung gefragt, ob ich jemand wisse, der den<br />

Konieczny ordentlich verprügeln könnte. Ich wollte mich für ihn umhören <strong>und</strong><br />

habe Schenk gefragt. Schenk hat dies abgelehnt, wollte allerdings wissen, wer<br />

der Auftraggeber sei. Als ich den Namen Schmider nannte, hat er erklärt, dass<br />

er ihn kenne. Bei Schmider sei einmal eingebrochen worden. Dabei seien u. a.<br />

Polaroidbilder <strong>von</strong> der Ehefrau des Schmider entwendet worden, auf denen<br />

diese nackt auf einer Fuchspelzdecke abgebildet gewesen sei.<br />

Nach der Überwachung <strong>von</strong> Konieczny im Jahre 1980 gab es meiner Schätzung<br />

nach zwei Kontakte zwischen mir <strong>und</strong> Schmider. Das erste Mal lange vor<br />

dem Jahre 1986. Dabei ging es um eine weitere Auftragserteilung, die letztendlich<br />

aber nicht zustande gekommen ist. Die zweite Begegnung war dann viel<br />

später, <strong>und</strong> zwar mindestens ½ Jahr vor der Tat. Dabei hatte ich zunächst den<br />

Eindruck, Schmider wollte mir wieder einen Auftrag als Detektiv erteilen.<br />

Schließlich hat sich jedoch herausgestellt, dass er vorhatte, bestimmte Unterlagen<br />

wegen einer bevorstehenden Steuerfahndung verschwinden zu lassen. Er<br />

fragte, ob ich entsprechende Leute kennen würde, die bei ihm „einbrechen“<br />

könnten. Ich habe ihm zugesagt, mich zu erk<strong>und</strong>igen. Ich habe mich dann mit<br />

Schenk besprochen. Dieser war bereit, den Einbruch zusammen mit Vogt<br />

durchzuführen. Ich habe Schmider hier<strong>von</strong> unterrichtet. Schmider wollte die<br />

beiden kennen lernen. Es kam dann zu einer Besprechung bei Schmider in der<br />

Firma im Rheinhafen, Koellestr. 22. An dieser Besprechung hat außer mir<br />

noch der Schenk teilgenommen. Schmider äußerte seine Vorstellungen. Die<br />

waren dahin gehend, dass er einen Lkw seiner Firma zur Verfügung stellen<br />

wollte, d. h. es so arrangieren wollte, dass wir diesen entwenden konnten. Mit<br />

diesem Lkw sollte dann der Tresor aus seinem Haus abtransportiert werden.<br />

Über Größe <strong>und</strong> Gewicht des Tresors ist nicht gesprochen worden. Nachdem<br />

er uns einen Lkw vorgeschlagen hat, habe ich mir allerdings schon ein größeres<br />

Modell eines Tresors vorgestellt. Allerdings habe ich mir vorgestellt, dass<br />

man diesen Tresor problemlos zu zweit oder zu dritt, möglicherweise unter<br />

Einsatz einer Sackkarre, abtransportieren könnte. Ich habe Schmider dann gesagt,<br />

dass ich zunächst die Örtlichkeiten sehen <strong>und</strong> mir ein Bild der Situation<br />

machen wollte, bevor irgendeine definitive Absprache getroffen wird. Damit<br />

war er einverstanden. Diese Besprechung in der Firma des Schmider hat ca.<br />

2 bis 2½ Monate vor der Tat stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Zur Einrichtung des Büros <strong>von</strong> Schmider möchte ich an dieser Stelle noch sagen,<br />

dass es dort ein Sideboard gegeben hat. Dieses war ca. 80 cm bis 1 m<br />

hoch <strong>und</strong> etwa 3 m breit. Auf diesem Sideboard stand eine Büste <strong>von</strong> Tutenchamun.<br />

Sie war schwarz, möglicherweise aus Ebenholz. Die Figur stand auf<br />

einem kleinen Sockel. Die Krone war mit Ornamenten aus Gold <strong>und</strong> farbigen<br />

Steinen besetzt. Ich habe Schmider auf diese Figur angesprochen. Er hat sie<br />

mir angeboten, d. h., er wollte sie mir schenken. Ich habe die Figur nicht angenommen.<br />

Rechtsanwalt Rehm verlässt um 11.55 Uhr die Vernehmung.<br />

Ursprünglich war mir der Name dieser Figur nicht geläufig, d. h. ich wusste<br />

nicht, dass es sich um Tutenchamun gehandelt hat. Ursprünglich dachte ich an<br />

Agamemnon. Erst später habe ich, als die gleiche Figur in der Zeitung abgebildet<br />

war, meinen Irrtum erkannt.<br />

Ergänzen möchte ich noch, dass Schmider sich vorgestellt hat, dass der Tresor<br />

nach dem „Diebstahl“ <strong>von</strong> uns fachgerecht aufgeschweißt <strong>und</strong> irgendwo im<br />

Gelände liegengelassen würde, damit man ihn dort findet.<br />

Zu der Besichtigung des Wohnhauses Schmider durch mich <strong>und</strong> Schenk zusammen<br />

mit Schmider kam es dann etwa acht Tage nach der Besprechung im Büro<br />

des Schmider. Ich weiß noch, dass wir mit Schmiders Fahrzeug zu seinem<br />

Wohnhaus hingefahren sind. Ob das der Daimler Benz war, der dann auch bei<br />

der Tatausführung eine Rolle gespielt hat, weiß ich nicht mehr. Ich weiß auch<br />

nicht mehr, wo wir uns getroffen haben. Im Wohnhaus war, wie zuvor mit<br />

Schmider besprochen, niemand anwesend. Schmider hat uns das Haus gezeigt<br />

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