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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

760<br />

Auf weitere Nachfrage, dass auf diesem Scheckformular weder im Verwendungszweck<br />

noch sonst wo ein Vermerk draufstand „Für die FDP“, sondern lediglich<br />

„Herrn Dr. Walter Döring“ <strong>und</strong> seine Privatadresse vermerkt war, ergänzte der<br />

Zeuge, dass es für ihn eine Spende an die FDP in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> war. Auf<br />

den weiteren Vorhalt, dass bei den sichergestellten Unterlagen an dem Schreiben<br />

<strong>von</strong> Herrn Dr. Döring an den Kreiskassierer eine Visitenkarte <strong>von</strong> Hunzinger mit<br />

dem Vermerk Autorenhonorar angeheftet war <strong>und</strong> was dieses zu bedeuten habe,<br />

erklärte Herr Hunzinger:<br />

„Nein. Kenne ich nicht. War da ein Anhänger da dran oder was?“<br />

Zusammenfassend konnte Herr Hunzinger ausschließen, dass es sich hier um eine<br />

persönliche Zuwendung an Herrn Dr. Döring gehandelt habe, auch nicht aus der<br />

Sicht <strong>von</strong> Herrn Altincioglu, dies sei völlig ausgeschlossen. Für ihn bleibe es dabei:<br />

Es sei eine Spende an die FDP.<br />

Auf Nachfrage, ob denn nichts geleistet wurde für einen Vortrag oder irgendetwas<br />

anderes, entgegnete der Zeuge:<br />

„Es gab ja nichts dergleichen.“<br />

Ferner ergänzte Herr Hunzinger, dass das auch nichts mit der Pressemitteilung<br />

bezüglich MBB zu tun habe, da MBB sein Privatvermögen sei, die HPR GmbH<br />

der Hunzinger AG gehöre <strong>und</strong> insoweit man schon auf eine Trennung achten<br />

müsse.<br />

Im weiteren Verlauf der Vernehmung darauf hingewiesen, dass die Buchhaltung<br />

der HPR „Probleme“ hatte, diesen Vorgang des 10.000-DM-Schecks buchhalterisch<br />

zu erfassen, entgegnete der Zeuge, dass er sich mit buchhalterischen Dingen<br />

eigentlich nicht befasst habe, außer im Rahmen der Dinge, wenn man was unterschreibe<br />

<strong>und</strong> natürlich weiß, was man unterschreibe.<br />

Bei dieser zweiten Befragung wurde Herrn Hunzinger noch eine Frage gestellt,<br />

bei der sich erst später herausstellte, welchen konkreten Bezug sie zu dieser<br />

10.000-DM-Spende hat. Herr Hunzinger wurde gefragt, ob er sich bei Herrn<br />

Dr. Döring für ein B<strong>und</strong>esverdienstkreuz für Herrn Dr. Graßmann stark gemacht<br />

habe. Herr Dr. Graßmann war der damalige Vorstandssprecher der Firma Zeiss<br />

Oberkochen. Herr Hunzinger beantwortete die Frage wie folgt:<br />

„Ich hatte es in Erinnerung, habe dann den Akten entnommen, dass es das<br />

nicht war, sondern es war eine Wirtschaftsmedaille <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

<strong>und</strong> habe den Altincioglu gefragt, der hat das bestätigt. Und dann war es Ersteres<br />

nicht <strong>und</strong> Zweites ja. Und das gleiche hatten wir noch einmal für einen<br />

anderen Auftraggeber, den ich jetzt bewusst nicht nenne; das ist Bestandteil<br />

der Akten. Und da hat der Minister gesagt, dass er das nicht verfolgen würde.<br />

In dem anderen Fall sei es so offensichtlich, weil es sich um einen, wenn Sie an<br />

die letzten Jahre bitte denken wollen, verdientesten Unternehmensführer dieses<br />

B<strong>und</strong>eslandes handelt, der eine Firma, die am Boden lag, wieder raufgezogen<br />

hat, der hat das ganz vernünftig gemacht.<br />

Und eine Sache kam 2004 jetzt zum Tragen <strong>und</strong> das kann man kaum im Zusammenhang<br />

mit meiner Zusammenarbeit in 1999 legen. So lang dauert so was,<br />

glaube ich, nicht.“<br />

Gegen Ende seiner dritten Zeugenbefragung vor dem Untersuchungsausschuss<br />

am 9. März 2005 wurde Herr Hunzinger noch einmal konkret gefragt, ob es einen<br />

Zusammenhang mit der Spende an Herrn Dr. Döring im November 1999 gebe, in<br />

Bezug auf die Verleihung der Wirtschaftsmedaille an Herrn Dr. Graßmann <strong>von</strong><br />

Zeiss Oberkochen im Jahr 1999, bei der Herr Dr. Döring die Laudatio gehalten<br />

habe. Der Zeuge nahm hierzu wie folgt Stellung:<br />

„[...] Ich muss die Frage mit „Nein“ beantworten. Da gibt es natürlich keinen<br />

Zusammenhang. Es war so, dass wir beide bei der Verleihung dieser Geschichte<br />

bei Carl Zeiss waren. [...]“

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