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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

habe, wie jedermann mittlerweile weiß, das auch bezahlt, als es dort nicht weiterging.<br />

Ich bin froh, dass es der Firma zwischenzeitlich gut geht. Offensichtlich<br />

hatte ich den falschen Vorstand dort. Jetzt sind sie an der Börse <strong>und</strong> erfreuen<br />

sich einer blühenden Verfassung. Das war’s. Es war ein Tour-d’Horizon-Gespräch,<br />

wenn man sich halt kennt <strong>und</strong> in großem Umfang in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

wirtschaftlich tätig ist mit dem Haus, das ich seinerzeit geführt habe.<br />

Auf weiteren Vorhalt, dass Frau Dr. Haussmann bestätigt habe, dass die Zettel mit<br />

den Notizen vom 6. Mai 1999 <strong>von</strong> ihr stammten <strong>und</strong> sie bestätigt habe, dass dies<br />

ihre Handschrift sei, sie sich zwar nicht konkret daran erinnern könne, sie aber<br />

immer dieses Verfahren mit den gelben Zetteln gehandhabt habe, wenn sie bei<br />

auswärtigen Terminen war, entgegnete Herr Hunzinger:<br />

„In meiner Gegenwart hat sie keine Notizen gemacht. Das wäre mir aufgefallen,<br />

wenn da jemand mitschreibt. Es gab keinen Gesprächsgegenstand, der es<br />

wert gewesen wäre, so akribisch notiert zu werden.“<br />

Auf den anschließenden Vorhalt, ob es Herrn Hunzinger aufgefallen sei, dass<br />

Herr Döring am 6. Mai 1999 etwas geschrieben habe, lässt sich Herr Hunzinger<br />

wie folgt ein:<br />

„Ja, der hat sich mal was aufgeschrieben. Aber ich muss sagen, er wirkte auf<br />

mich so, dass er zeitweise auch noch ein anderes Thema präsent hatte. Ich hatte<br />

aber das gute Gefühl, dass er mir folgt <strong>und</strong> wir uns gut unterhalten in der<br />

Sache. Aber es hätte durchaus so sein können, dass er, wie ich das auch gelegentlich<br />

mache, am Rande sich mal was notiert, weil man gerade eine andere<br />

Baustelle eröffnet.“<br />

Den nächsten Vorhalt, dass die ganze Themenliste, die am 7. Mai 1999 an eine<br />

Hunzinger-Firma gefaxt wurde, offensichtlich den Notizen entspreche, die bei<br />

diesem Gespräch im „Kabinettchen“ gemacht wurden, parierte der Zeuge mit den<br />

Worten:<br />

„Wenn man das so sehen will, will ich mich dem gar nicht entziehen. Da gibt es<br />

unterschiedliche Möglichkeiten, das zu interpretieren. Gesprächsgegenstand<br />

dieser R<strong>und</strong>e war es nicht.“<br />

Im weiteren Verlauf seiner Aussage bekräftigte Herr Hunzinger noch einmal, dass<br />

ihm in seiner Gegenwart – <strong>und</strong> er war ja <strong>von</strong> Anfang bis Ende dabei – es nicht zu<br />

einer so auffälligen Vornahme <strong>von</strong> Notizen <strong>von</strong> Frau Dr. Haussmann gekommen<br />

sei <strong>und</strong> er könne sich auch nicht daran erinnern, dass er das Gefühl gehabt hätte,<br />

dass Frau Dr. Haussmann auch nur eine Minute dem Gespräch nicht aufmerksam<br />

gefolgt wäre. Gegen Ende seiner zweiten Vernehmung am 29. September 2004,<br />

als das Thema noch einmal erörtert wurde, wie Frau Haussmann ihre Notizen am<br />

6. Mai 1999 gemacht haben könnte, insbesondere unter dem Hinweis, dass es hier<br />

nicht um ein fleißiges Protokollieren gehandelt haben könne, sondern es sich um<br />

Notizen auf einigen wenigen Klebestreifen handele, erklärte der Zeuge:<br />

„Also, auch das ist mir nicht aufgefallen. Es wäre mir bestimmt aufgefallen,<br />

wenn man da sitzt, hat so’n Haftie-Block mit, schreibt sich Sachen auf <strong>und</strong><br />

patscht die um oder macht das. Das wäre mir aufgefallen. Ich möchte ausschließen,<br />

dass das, sagen wir mal, dass mich ein Zustand der Blindheit erreicht<br />

hätte bei dieser Sitzung.“<br />

Ergänzend fügte der Zeuge in seiner unnachahmlichen Formulierungskunst zu<br />

diesem Thema unmittelbar hinzu:<br />

„Dazu war die auch viel zu aufgeschlossen, allen ging es gut, der eine hat eine<br />

Abstimmung vor, der andere kauft ein großes Unternehmen, privat hier <strong>und</strong> als<br />

Aktiengesellschaft in Hamburg mit action press. Uns ging’s prima, das wär’<br />

aufgefallen. Ist nicht aufgefallen, wird so nicht gewesen sein. Hätte mir nicht<br />

entgehen können.“<br />

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