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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

702<br />

Nach einem längeren Wortgefecht mit dem Ausschussvorsitzenden <strong>und</strong> der mehrmaligen<br />

Ermahnung <strong>und</strong> des Hinweises auf die Wahrheitspflicht einer Zeugenaussage<br />

erklärte Herr Hunzinger auf Nachfrage:<br />

„In der Umfrage <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> war ich ja selber beteiligt, selber Auftraggeber<br />

als einer der Geschäftsführer der Gesellschaft. Ich bin sogar auf die<br />

Idee gekommen, sie zu machen, <strong>und</strong> die Idee war gut, <strong>und</strong> das Ergebnis, das<br />

wirtschaftliche Ergebnis, also das <strong>von</strong> uns eingenommene Honorar aus den<br />

Geschäftsbeziehungen zu den baden-württembergischen Unternehmen war<br />

auch gut. Das war genau das Richtige, das so zu machen. Es hat sich als zutreffend<br />

erwiesen, dass man die Arbeit, die Öffentlichkeitsarbeit möglichst mit<br />

Content, mit Gehalt machen muss, weil man sonst einfach gar keine Möglichkeit<br />

mehr hat, dass es sich positiv in allgemeiner <strong>Bericht</strong>erstattung <strong>und</strong> Meinung<br />

auswirkt für Auftraggeber.“<br />

Auf den Rechnungsbetrag <strong>von</strong> 30.194 DM angesprochen, erklärte der Zeuge, dass<br />

es sich bei der Rechnung, die die Firma Hunzinger PR GmbH <strong>von</strong> infas bekommen<br />

habe, über 30.194 DM um eine andere Margenstruktur handele. Die Margen<br />

bei infas lägen in der Regel, wenn man ganz glückliche Jahre hat, bei 5 %. Der<br />

Wettbewerb, den er kenne, habe mit ganz wenigen Ausnahmen Margen <strong>von</strong> nicht<br />

einmal 2 %.<br />

Auf Nachfrage, ob er denn selbst den Auftrag für diese Umfrage erteilt habe <strong>und</strong><br />

ob das seine Idee war, erklärte der Zeuge:<br />

„Ja. Ich habe den Leuten gesagt: Wir machen das jetzt einmal richtig gründlich,<br />

<strong>und</strong> alle haben gesagt: Das machen wir.“<br />

Auf weitere Nachfrage im Rahmen dieser Vernehmung am 22. April 2004, worin<br />

denn die Verwendung dieser Ergebnisse der Umfrage bestehe, um K<strong>und</strong>en der<br />

Firma Hunzinger PR GmbH zu akquirieren, insbesondere wenn in dieser Umfrage<br />

so allgemeine politische Themen abgehandelt werden, erklärte der Zeuge:<br />

„[...] Die Hunzinger PR GmbH ist kein Marketingunternehmen. Uns interessieren<br />

also keine Fragen, die sich etwa mit Verbrauchern befassen. Nämlich<br />

gar nicht. Wir haben keine Zuständigkeit dafür. Das ist die Sache <strong>von</strong> Werbeagenturen<br />

beispielsweise, die im Übrigen genauso arbeiten wie wir, nur, dass<br />

sie halt Fragen in eine andere Richtung stellen <strong>und</strong> unsere Aufgabe ist, die<br />

Dinge gesellschaftspolitisch abzubilden. [...]“<br />

Auf weitere Nachfrage, wie der Zeuge denn diese Umfrageergebnisse seinen<br />

K<strong>und</strong>en in dieser Akquisitionsarbeit zur Verfügung gestellt habe, in Papierform<br />

oder in Charts oder wie auch immer, entgegnete Herr Hunzinger:<br />

„[...] Also, man geht da halt hin <strong>und</strong> zeigt ein paar Charts, was den interessieren<br />

kann, weil man weiß, dass der auf dem Ohr besonders hört, <strong>und</strong> den anderen<br />

interessiert das eigentlich sowieso nicht, aber der ist froh, dass wir es<br />

gemacht haben, weil das ein gutes Argument ist, zu sagen: Die wollen wir wieder<br />

nehmen; wir sind zwar international in Netzwerken geb<strong>und</strong>en, aber wir<br />

wollen gerade die haben.“<br />

Auf Vorhalt, ob man gerade hierfür dann die Sonntagsfrage in einer Umfrage stellen<br />

müsse, zumal das Ergebnis ja nur eine Woche interessant sei, entgegnete der<br />

Zeuge:<br />

„Och, bedingt. Dass man überhaupt auf die Idee kommt, so etwas zu machen,<br />

kommt gut an. [...] Das ist Ihr Metier. Das ist nicht das Metier der Wirtschaft.<br />

Es ist einfach for the time being, für den Moment, für den unmittelbar an das<br />

Gewinnen der Erkenntnisse angrenzenden Zeitraum, ein interessantes Aperçu,<br />

dass man solche Erkenntnisse hat. [...]<br />

Es ist aber so. Ich sage Ihnen das doch vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer lebhaften<br />

25 Jahre langen Erwerbsbiografie in diesem Medium, in diesem Metier. Es ist<br />

richtig, das so zu tun.“

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