09.12.2012 Aufrufe

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

men ungeeignet. Das hat sich im Laufe der Zeit bestätigt. Es ist also nicht so, dass<br />

hier nur <strong>von</strong> den (...) Polizeioberen hier irgendwelche Dinge in Richtung Petzold<br />

veranlasst wurden. [...] Man hat versucht, einen Petzold in ein Dezernat zu integrieren.<br />

Der Dezernatsleiter (...), zwei Teildezernatsleiter <strong>und</strong> die gesamten Angehörigen<br />

des Dezernats einschließlich der Angestellten haben sich geweigert,<br />

mit einem Petzold zusammenzuarbeiten“ (vgl. APr. 12. UA-Sitzung S. 37 ff.).<br />

Auch Polizeipräsidentin Hildegard Gerecke bekräftigte, dass dem Fall Manfred<br />

Schmider keine „Entscheidungserheblichkeit“ für dienstaufsichtliche Maßnahmen<br />

gegen KHK Petzold zugekommen sei: „Persönlich befasst war ich in der Tat mit<br />

der Entbindung <strong>von</strong> Herrn Kriminalhauptkommissar Petzold <strong>von</strong> der Leitung des<br />

Dezernats ‚Banden <strong>und</strong> Organisierte Kriminalität‘. Bei dieser Entbindung handelt<br />

es sich um einen sehr komplexen Vorgang, aber bei diesem gesamten Vorgang<br />

hat das Verfahren gegen Manfred Schmider – – Ist da nur ganz am Rande überhaupt<br />

thematisiert worden <strong>und</strong> war in keiner Weise irgendwie entscheidungserheblich<br />

oder hat sonst irgendeine wesentliche Rolle gespielt. Es ist wie gesagt nur<br />

am Rande thematisiert worden, aber keinerlei Entscheidungserheblichkeit. [...]<br />

Als ich 1990 mein Amt als Polizeipräsidentin in Karlsruhe angetreten habe, wurde<br />

mir wie alle anderen leitenden Mitarbeiter auch Herr Petzold vorgestellt, <strong>und</strong><br />

zwar damals als Leiter des Teildezernats ‚Banden <strong>und</strong> Organisierte Kriminalität‘.<br />

[...] 1991 wurde dann ein eigenständiges Dezernat ‚Banden <strong>und</strong> Organisierte Kriminalität‘<br />

(...) eingerichtet. Und Herr Petzold (...) wurde zum Leiter bestellt. Dann<br />

1992 (...) hat eine Mitarbeiterin des Dezernats beim Organisationsreferenten vertraulich<br />

um ihre Umsetzung gebeten, weil sie <strong>von</strong> Herrn Petzold belästigt werde.<br />

1993 hat dann der damals mit der Dienstaufsicht über das Dezernat beauftragte<br />

Inspektionsleiter wegen Informations- <strong>und</strong> Loyalitätsdefiziten <strong>von</strong> Herrn Petzold<br />

um Entbindung <strong>von</strong> seiner Beauftragung mit der Dienstaufsicht gebeten. [...] In<br />

den folgenden Jahren haben dann Herr Wintermantel <strong>und</strong> verschiedene Staatsanwälte<br />

<strong>und</strong> Staatsanwältinnen (...) immer wieder in verschiedenen Fällen mangelnde<br />

oder unvollständige Informationen durch Herrn Petzold beklagt oder auch andere<br />

Probleme in der Zusammenarbeit. Und unter diesen Fällen, wo Klage geführt<br />

wurde, war auch im Sommer 1995 der Fall Schmider, <strong>und</strong> zwar in der Form, dass<br />

hier die Staatsanwaltschaft Herrn Petzold (...) vorgeworfen hat, hier in unzulässiger<br />

Weise Akteneinsicht gewährt zu haben. Daraufhin wurde Herr Petzold <strong>von</strong><br />

der Kripoleitung zu einer Stellungnahme aufgefordert. Herr Petzold konnte das<br />

schlüssig darlegen, wie es tatsächlich war, also für die Kripoleitung schlüssig. [...]<br />

Dann gab es im August 1996 den Einsatz Hermitage. [...] Das war die Durchsuchung<br />

eines Hotels (...) unter Leitung <strong>von</strong> Herrn Petzold. Nach diesem Einsatz<br />

kamen Klagen <strong>von</strong> am Einsatz beteiligten Kollegen (...). Die alle haben sich beschwert<br />

über Mängel <strong>und</strong> Probleme bei der Einsatzvorbereitung <strong>und</strong> Durchführung<br />

bei dieser Durchsuchung. Herr Wintermantel hat das überprüft, hat nach<br />

Überprüfung entsprechende Kritik an Herrn Petzold geübt (...). Diese Vorwürfe<br />

wurden dann später <strong>von</strong> der LPD bestätigt. Die Folge war, dass Herr Petzold in<br />

Folge dieser Kritik um Entbindung <strong>von</strong> seiner Dezernatsleiterfunktion gebeten<br />

hat. Er wurde dann seinem Wunsch entsprechend vorläufig entb<strong>und</strong>en. Später<br />

wollte er dann die Funktion des Dezernatsleiters B/OK doch wieder wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> hat mit Unterstützung seines Rechtsanwalts <strong>und</strong> des Personalratsvorsitzenden<br />

Cramer um seine Wiedereinsetzung gekämpft. [...] Deshalb wurden dann bei der<br />

LPD Verwaltungsermittlungen eingeleitet. Das ist kein Disziplinarverfahren, sondern<br />

ein Verfahren mit dem Ziel, eine sachgerechte Entscheidung über die weitere<br />

Verwendung des Beamten Petzold zu treffen. Im April 1997 waren dann die Verwaltungsermittlungen<br />

abgeschlossen <strong>und</strong> kamen grob zu dem Ergebnis, dass Herr<br />

Petzold in der Vergangenheit mehrfach Mängel im Führungsverhalten, in seinem<br />

Verhalten gegenüber Vorgesetzten <strong>und</strong> Personen, mit denen er dienstlich zu tun<br />

hatte, gezeigt hat (...). In diesem gesamten Verwaltungsermittlungsverfahren hat<br />

diese umstrittene Gewährung <strong>von</strong> Akteneinsicht im Fall Schmider keine Rolle gespielt.<br />

[...] Im Laufe der Zeit kamen dann auch aus Reihen der Kriminalpolizei,<br />

aus verschiedenen Dezernaten, für die Herr Petzold sich eventuell interessiert hat,<br />

Vorbehalte <strong>von</strong> Mitarbeitern gegen einen möglichen Vorgesetzten Petzold. Im<br />

April 2000 (...) wurde dann die Ermittlungsgruppe, die <strong>von</strong> Herrn Petzold geleitet<br />

wurde, in das neu gebildete Dezernat I 2 eingegliedert. Nach wenigen Monaten<br />

wurde Herr Petzold dann aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Rückenbeschwerden zunächst dienstunfähig.<br />

Dann hat er eingeschränkt dienstfähig jeweils vier St<strong>und</strong>en täglich<br />

Dienst verrichtet. Im Juli 2001 wurde dann bekannt, dass sein damaliger Dezernatsleiter<br />

vorzeitig zur Ruhe gesetzt wurde. Herr Petzold erlangte dann seine volle<br />

775

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!