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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

416<br />

Eingehende Ersuchen aus dem Ausland werden an die örtlich sachlich zuständige<br />

Länderdienststelle weitergeleitet.“<br />

2. Werner Zimmer<br />

Zolloberamtsrat Werner Zimmer, damaliger Leiter der Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppe<br />

(GFG) vom Hauptzollamt Darmstadt erklärte, dass er erstmals<br />

kurz vor der Besprechung im Juni 1999 mit der Sache „FlowTex“ in Berührung<br />

gekommen sei. Man habe ihm eröffnet, dass eine Besprechung beim Finanzamt<br />

Karlsruhe stattfinden soll. Hintergründe hierzu seien ihm bei dieser Gelegenheit<br />

nicht genannt worden, sondern es war üblich, dass er als Angehöriger der Zollverwaltung<br />

die Verbindung zur Zollverwaltung im Rahmen der GFG herstellen solle<br />

<strong>und</strong> die gesetzlichen Bestimmungen vortragen, die bei der Finanzverwaltung üblich<br />

sind.<br />

Der Zeuge schilderte dann den gleichen Gesprächsablauf des 15. Juli 1999 mit der<br />

Ergänzung, dass er den Hinweis der Finanzverwaltung auf die Verflechtungen<br />

<strong>von</strong> „FlowTex“ – Politik – Gesellschaft insbesondere auch im Hinblick auf den<br />

Ehrenvorsitzenden der FDP, Dr. Morlok, als Vorgeplänkel gesehen habe <strong>und</strong> er<br />

im Übrigen die Vorstellung der Firma für nützlich gehalten <strong>und</strong> keinen Hintergr<strong>und</strong><br />

gesehen habe, dass er da irgendwie beeinflusst werden solle. Diese Einschätzung<br />

basiere auf seiner Erfahrung als Großbetriebsprüfer bei der Oberfinanzdirektion<br />

Frankfurt, dort sei er 25 Jahre lang tätig gewesen, er wisse, dass es üblich<br />

sei, wenn man in solche Besprechungen geht, dass die Firma dort vorgestellt<br />

wird, wie auch immer.<br />

Schließlich erklärte der Zeuge, dass aus seiner Sicht die Besprechung am 28. September<br />

1999 die Konstruktion gewesen sei, dass diese Besprechung es ermöglicht<br />

habe, alle Informationen für den Betriebsprüfer Herrn Seyfried herbeizuführen,<br />

weil da alle Leute da waren <strong>und</strong> genau die Leute, die die Möglichkeit hatten, in<br />

ihren Ländern jeweils nachzuforschen, wo diese Maschinen, die angeblich geliefert<br />

worden sein sollen, sich bef<strong>und</strong>en haben. Wörtlich fügt der Zeuge hinzu:<br />

„Diese Septembersitzung war eigentlich die Sitzung, nach der musste irgendein<br />

Ergebnis rauskommen“.<br />

Auf Vorhalt, was am Ende <strong>von</strong> diesen beiden Besprechungen im Juli <strong>und</strong> September<br />

1999 aus dem Ex-Post-Wissen zu veranlassen gewesen wäre, entgegnete der<br />

Zeuge:<br />

„Was zu veranlassen war, ist in der September-Besprechung besprochen worden,<br />

dass nämlich die spanischen Kollegen feststellen, wo die Maschinen sich<br />

in Spanien <strong>und</strong> in Portugal befinden. Da hatte ich sogar noch mit dem, da kann<br />

ich mich noch daran erinnern, dass ich mit dem Kollegen aus Spanien, dass ich<br />

ihn noch hingewiesen habe auf die rechtliche Seite, wonach er uns Auskunft erteilen<br />

muss“.<br />

Auf Vorhalt, dass nach dem 28. September 1999 Ermittlungen in Richtung Betrug<br />

hätten veranlasst werden müssen, entgegnete der Zeuge:<br />

„Ja, aber das – – Wir haben die Aufgabe diese Zollseite in diese GFG einzubringen,<br />

<strong>und</strong> die Polizei hat die Aufgabe, die strafrechtliche Seite abzudecken.<br />

Und soweit ich weiß arbeiten immer oder meistens, wie es auch bei uns der<br />

Fall war – – Hier haben der Herr Kriegeskorte <strong>und</strong> der Herr Bouzelha am<br />

Rande an dieser Abklärung mitgearbeitet, <strong>und</strong> so müssen auch bei der GFG<br />

Karlsruhe ein Polizeibeamter <strong>und</strong> ein Zollbeamter an diesen Vorermittlungen<br />

beteiligt gewesen sein. Soweit ich weiß, hat im Juli der Herr Sassenhagen <strong>von</strong><br />

der GFG Karlsruhe auch an dieser Besprechung teilgenommen.“<br />

Den Vorhalt, dass er für sich selbst gar keine eigenen strafrechtlichen Überlegungen<br />

angestellt oder Konsequenzen gesehen habe, beantwortete der Zeuge dahin<br />

gehend, dass es ihm in erster Linie darum ging, dem Kollegen <strong>von</strong> der Finanzbehörde<br />

zu helfen, dass dieser eventuell den Nachweis führen kann, dass es keine<br />

Maschinen gibt, weil das dann ja ein Riesensteuerbetrug gewesen wäre, wenn er<br />

den Nachweis gehabt hätte. Darüber hinaus auf der anderen Seite, weil er ja für

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