Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 4850
machen. Sollten irgendwelche Abweichungen vorhanden sein,
so ist das nicht in meinem Sinne, sondern liegt allein an der verstrichenen
Zeit. Ich möchte auch noch erwähnen, dass ich keine
Gewalt gegen die Haushälterin ausüben wollte. Ich habe die
Haushälterin weder geschlagen noch mit einer Spritze irgendetwas
in die Venen gespritzt. Als ich die Haushälterin sah, habe
ich sie lediglich von hinten gefasst und zur Seite geschoben und
sofort versucht, sie zu beruhigen, da ich merkte, dass sie sehr
erschrocken war. In meiner letzten Vernehmung gab ich an,
dass ich ihr sofort eine Jacke über den Kopf gestülpt habe, sodass
sie mich nicht sehen konnte. Ich habe mir nochmals Gedanken
über diese Passage gemacht, als wir das Haus betraten,
und kam zu der Überzeugung, dass ich diese Jacke nicht über
ihren Kopf stülpte, sondern dass Karl Schöntag dazutrat und
die Jacke über sie legte, sodass sie uns nicht sehen konnte. Wie
die Haushälterin weiter reagierte, kann ich heute nicht mehr sagen.
Ich war genauso in einer Ausnahmesituation, denn ich habe
mit ihr nicht gerechnet, obwohl Manfred Schmider im Fahrzeug
andeutete, dass sie eventuell da sein könnte.
Frage: Hat die Haushälterin, als man sie an das Treppengeländer angebunden
hatte, noch irgendetwas gesagt?
Antwort: Ich weiß es nicht mehr.
Frage: Es gibt unterschiedliche Aussagen im Bezug wer das zweite
Mal das Haus betrat, als man die vergessene Tasche des Karl
Schöntag holte. Wer betrat nun das Haus?
Antwort: Karl Schöntag und ich betraten das Haus. Schöntag ging auf
die Suche nach seiner Tasche. Manfred Schmider flüsterte zu
mir: „Was ist denn los.“ Ich antwortete ihm, dass unser Superdetektiv
seine Tasche vergessen hätte. Dieses Gespräch wurde
sehr leise gehalten, da die Haushälterin oben an der Treppe
festgebunden war und Schmider unten. Ich habe dann später
noch zu Karl Schöntag, als wir fort fuhren, gesagt, ich meine
die Haushälterin hat unser Gespräch eben gehört und hat etwas
mitbekommen.
Frage: Woher haben Sie die Kenntnisse, dass sich im Haus Bodelschwinghstraße
11 ein Wandtresor hinter einem Gemälde befinden
soll?
Antwort: Ich habe diesen Tresor nie gesehen. Ich weiß von diesem Tresor
lediglich von Manfred Schmider. Er sagte, dass wir die
Gemälde hängen lassen sollten. Ob dies der Tatsache entspricht,
weiß ich nicht. Den Tresor habe ich nicht gesehen.
Frage: In welcher Form war Frau Schöntag an dieser Sache beteiligt?
Antwort: Ich kann mich nicht erinnern, wie das mit Frau Schöntag war.
Ich habe mir nach meiner letzten Aussage Gedanken gemacht
und kann nicht sagen, ob es tatsächlich so war, wie ich es damals
angegeben habe. Ich kann mit Sicherheit nicht sagen,
dass Frau Schöntag uns nach Ettlingen gefahren hat und beim
Parkplatz der Firma Heine wieder abgeholt hat. Ich habe daran
keine exakte Erinnerung mehr und möchte niemand falsch
beschuldigen. Ich kann mich auch nicht erinnern, ob Frau
Schöntag bei der Verteilung der Beute in ihrer Wohnung dabei
war. Es könnte sein, aber mit Sicherheit kann ich es nicht sagen.
Vorhalt: Karl Schöntag gab in seiner Vernehmung an, dass er von Ihnen
einen Brief bekommen habe, in dem Sie Karl Schöntag auffor-
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