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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

<strong>von</strong> den Beteiligten vor dem Untersuchungsausschuss bewusst verschwiegen,<br />

weshalb die entsprechenden Strafbefehle beantragt wurden.<br />

Herr Dr. Döring hat diesen Sachverhalt sowohl im Parlament als auch vor dem<br />

Untersuchungsausschuss verschwiegen. Nicht abgenommen werden kann ihm,<br />

dass er <strong>von</strong> seinem Ministerium nicht hinreichend informiert wurde.<br />

Soweit er darauf hinweist, dass gegebenenfalls Frau Dr. Haussmann etwas konstruiert<br />

habe, was gegen ihn gerichtet ist, so fehlt hierfür jegliches Motiv bei Frau<br />

Dr. Haussmann. Allgemein bekannt ist, dass die Familien Döring <strong>und</strong> Haussmann<br />

befre<strong>und</strong>et waren.<br />

iii) Rechnung <strong>von</strong> infas an FlowWaste<br />

Von Interesse war in diesem weiteren Verlauf auch für den Untersuchungsausschuss<br />

die Frage, welche Leistungen der Rechnung <strong>von</strong> infas an FlowWaste zugr<strong>und</strong>e<br />

lagen.<br />

Frau Bettina Morlok als Vertreterin <strong>von</strong> FlowWaste verweigerte hierzu vor dem<br />

Untersuchungsausschuss ihre Aussage. Allerdings hat sie bei einer Vernehmung<br />

<strong>von</strong> der Soko „FlowTex“ in anderem Zusammenhang auf die Frage geantwortet,<br />

dass die Rechnung für die Marktanalyse in Ägypten gewesen sei.<br />

Herr Moritz Hunzinger wurde zu dem Sachverhalt ausführlich befragt, konnte jedoch<br />

keine weiter gehenden Erkenntnisse offenbaren.<br />

Der Zeuge Smid hat als Vertreter der Firma infas vor dem Untersuchungsausschuss<br />

angegeben, dass es sich ebenfalls um die betreffende Marktanalyse in<br />

Ägypten handle.<br />

Von den Zeugen Herrn Dr. Steinwede <strong>und</strong> Herrn Altincioglou, dessen Erinnerungsvermögen<br />

unzureichend war, konnte keine weitere Aufklärung erfolgen.<br />

jjj) Scheinrechnung über 10.000 DM Marktanalyse in Ägypten<br />

Die Staatsanwaltschaft Mannheim war der Auffassung, dass es sich bei der Rechnung<br />

über 10.000 DM hinsichtlich der Marktanalyse in Ägypten um eine Scheinrechnung<br />

handelt.<br />

Dieser Auffassung schließen sich auch die Fraktionen der SPD <strong>und</strong> GRÜNE an.<br />

Von der Staatsanwaltschaft Mannheim wurden deshalb ein Ermittlungsverfahren<br />

gegen 5 Personen eingeleitet. Gegen Frau Bettina Morlok wegen des Verdachts<br />

der Steuerhinterziehung <strong>und</strong> gegen Herrn Menno Smid, Frau Dr. Haussmann,<br />

Herrn Moritz Hunzinger <strong>und</strong> Herrn Dr. Walter Döring wegen des Verdachts der<br />

Beihilfe der Steuerhinterziehung.<br />

Soweit <strong>von</strong> den Beteiligten im Ermittlungsverfahren <strong>und</strong> auch vor dem Untersuchungsausschuss<br />

geäußert wurde, es handele sich um eine Rechnung, welche<br />

tatsächlich für eine Marktanalyse in Ägypten bezahlt wurde, so ist diese Einlassung<br />

der Beschuldigten eindeutig widerlegt. Bei dem Gespräch im Schlossgartenhotel<br />

am 6. Mai 1999 wurden, was letztendlich auch die aufgef<strong>und</strong>enen Dokumente<br />

belegen, dezidiert über die Zahlung der betreffenden Rechnungen bezüglich<br />

der Gesamtkosten der Umfrage gesprochen, wobei zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

feststand, dass ein Teil der Kosten <strong>von</strong> der Firma FlowWaste bezahlt würde.<br />

Dies ergibt sich insbesondere aus den Vermerken auf dem Umschlag der Rechnung,<br />

wo vermerkt ist „40.000 zuviel, 30.000 ok“. Hieraus ergibt sich, dass nach<br />

Rücksprache mit Herrn Hunzinger dieser gesagt hat, dass er ein Budget <strong>von</strong><br />

30.000 decken würde, womit noch ein Betrag <strong>von</strong> r<strong>und</strong> 10.000 DM offen stand.<br />

Nachdem das Schreiben der infas am 11. Mai 1999 über Frau Dr. Haussmann an<br />

Herrn Dr. Döring ging <strong>und</strong> für die Beteiligten feststand, dass das Geld keinesfalls<br />

aus der FDP-Kasse kommen könne, wurde die entsprechende Vereinbarung getroffen,<br />

dass einen Teil Hunzinger <strong>und</strong> den anderen Teil Frau Morlok/FlowWaste<br />

finanzieren sollte. Dies insbesondere deshalb, weil auf dem Parteitag der FDP<br />

nicht publik werden sollte, dass Hunzinger <strong>und</strong> Dr. Döring zusammenarbeiten.<br />

Allen Beteiligten war somit klar, dass die als Rechnung Marktanalyse in Ägypten<br />

bezeichnete Rechnung nur zum Schein ausgestellt war <strong>und</strong> auch steuerlich gel-<br />

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