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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

614<br />

Mit Schreiben vom 13. August 1998 erhielt der Wirtschaftsminister eine Einladung<br />

<strong>von</strong> „FlowWaste“ zum SWR-Festival „Stars im Wildall“. Dieses Schreiben,<br />

adressiert an die Dienstanschrift <strong>von</strong> Herrn Wirtschaftsminister Dr. Walter<br />

Döring, hatte folgenden Inhalt:<br />

„Sehr geehrter Herr Minister, lieber Walter,<br />

vom 28. bis 30. August 1998 findet auf dem Gelände des <strong>Baden</strong>-Airparks das<br />

SWR-Festival „Stars im Wildall“ anlässlich der Fusion <strong>von</strong> SWF <strong>und</strong> SDR<br />

statt. In den nächsten Tagen werden wir das detaillierte Programm erhalten.<br />

Im Moment haben wir nur die Auflistung der Musikgruppen verfügbar.<br />

Ich weiß zwar nicht, ob dies Deine Musikrichtung trifft, aber denke, dass dies<br />

eine gute Gelegenheit wäre, sich einmal wieder zu treffen, um über die neuesten<br />

Aktivitäten in Ägypten unsererseits zu berichten. Auf der anderen Seite ist<br />

das Pop-Festival mit mehr als 100.000 erwarteten Besuchern bestimmt auch<br />

eine in Wahlkampfzeiten gute Plattform. Der SWR stellt leider kein VIP-Zelt<br />

auf, sodass die „Betreuung“ etwas „magerer“ als sonst ausfällt.<br />

Bitte benachrichtige uns mit beiliegendem Rückantwortfax, ob Du das Festival<br />

besuchst. Ich freue mich in jedem Fall auf ein Wiedersehen.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

FlowWaste“<br />

Schließlich erhielt der Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring <strong>von</strong> der Firma<br />

„FlowWaste“ am 14. Dezember 1998 ein sehr persönliches Schreiben. Zum Verständnis<br />

sei vorausgeschickt, dass in der ersten Dezemberhälfte 1998 Herr Dr.<br />

Döring auf dem Stuttgarter Flughafen einen Hubschrauberunfall hatte <strong>und</strong> einige<br />

Tage stationär im Krankenhaus war. Das Schreiben vom 14. Dezember 1998 hat<br />

folgenden Inhalt:<br />

„Sehr geehrter Herr Minister, lieber Walter,<br />

ich war richtig entsetzt, als ich im Autoradio über Deinen Unfall gehört habe.<br />

Ich wünsche Dir alles Liebe <strong>und</strong> Gute. Wenn ich Dir irgendwie helfen kann,<br />

bitte lass mich dies wissen. Manchmal gibt es Dinge, die ein Ministerium trotz<br />

exzellenter Mitarbeiter nicht organisieren kann <strong>und</strong> die bei einem privaten Unternehmen<br />

wesentlich besser aufgehoben worden sind: Zum Beispiel Champagner<br />

zum Frühstück, Kaviar zum Tee oder was wesentlich wichtiger ist, die<br />

besten Ärzte. Herr Schmider hat mir versichert, jederzeit Spezialisten einfliegen<br />

zu lassen, falls Du diese brauchst. Also mach Dir keine Sorgen, Du bist bei<br />

Deiner Familie, Deinem Ministerium <strong>und</strong> uns gut aufgehoben. Ich hoffe, dass<br />

es Dir bald wieder gut geht.<br />

Gerade als ich <strong>von</strong> Deinem Unfall gehört habe, wollte ich Dich anrufen, um<br />

mitzuteilen, dass wir den Vertrag über das Gaskraftwerk für Ägypten am letzten<br />

Wochenende unterschrieben haben. Wir bauen zusammen mit Siemens ein<br />

Kraftwerk in Alexandria. Von dem Auftrag habe ich Dir während unserer<br />

Ägypten-Reise schon kurz erzählt. Wenn Du das also irgendwie für Dich oder<br />

für die deutsch-ägyptische Kommission, die Du gebildet hast, verwenden<br />

kannst, bitte lass mich dies wissen.<br />

Mr. Salem war persönlich zur Verhandlung in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>. Er hat <strong>von</strong> Deinem<br />

Unfall gehört <strong>und</strong> war wirklich sehr betroffen. Er hat mich gebeten, Dir einen<br />

großen Blumenstrauß zu schicken. Ich meine aber, Du solltest lieber selber entscheiden,<br />

ob Du einen Blumenstrauß im Krankenhaus willst, zu Deiner Frau<br />

nach Hause, oder lieber eine Kiste Champagner, um nach Deiner Genesung<br />

richtig zu feiern. Außerdem habe ich Herrn Salem erzählt, dass Du nach Deinem<br />

Krankenhausaufenthalt wahrscheinlich noch in die Reha-Klinik musst. Er<br />

meinte, nach der Reha-Klinik müsstest Du unbedingt zu ihm nach Sharm El<br />

Sheikh kommen, um Dich dort zu erholen. Er lädt Dich sehr herzlich in sein neu<br />

eröffnetes Fünf-Sterne-Hotel ein. Ich glaube auch, er würde sich wirklich sehr<br />

freuen, wenn Du mit Deiner Familie diese Einladung wahrnehmen würdest.<br />

Bitte lass mich wissen, in welche Reha-Klinik Du kommst. Ich vermute fast,<br />

nach Langensteinbach, weil dort sehr gute Ärzte sind <strong>und</strong> Du auch in der Nähe

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