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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

602<br />

Landeshaushalt belastet. Aber scheinbar ist es auch in Zeiten knapper Haushaltsmittel<br />

einfacher für das Staatsministerium, Fördermittel zu verteilen, als<br />

sich politisch für ein mittelständisches Unternehmen einzusetzen.<br />

Umso mehr bedanke ich mich für Ihren Einsatz.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

gez. Bettina Morlok“<br />

Darüber hinaus findet sich auf dem Schreiben noch der ursprüngliche Vermerk:<br />

„Kopie Günther Leßnerkraus“.<br />

Mit Schreiben vom 7. August 1997 beantwortete der Wirtschaftsminister des Landes<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> das Schreiben <strong>von</strong> Frau Morlok vom 17. Juni wie folgt:<br />

„Liebe Frau Morlok,<br />

lassen Sie mich nochmals auf Ihr Schreiben vom 17. Juni 1997 bezüglich des<br />

Thermoselect-Projekts in Kärnten zurückkommen. Auch ich bedauere, dass wir<br />

<strong>von</strong> unserer Seite derzeit in dieser Sache nicht mehr tun können. Aber ich bitte<br />

Sie andererseits um Verständnis darum, dass angesichts der gegebenen Sachlage<br />

sich die Landesregierung nicht zugunsten eines bestimmten Anbieters verwenden<br />

kann, wenn ein anderer Konkurrent, der im Lande <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

eine erhebliche Zahl <strong>von</strong> Arbeitsplätzen bietet, ebenfalls im Wettbewerb um<br />

dasselbe Projekt angetreten ist. Insoweit hat die Haltung des Staatsministeriums<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>und</strong> auch die <strong>von</strong> Herrn Außenminister Dr. Kinkel<br />

eine gewisse Berechtigung. Klarstellen möchte ich jedoch, dass es nicht darum<br />

geht, ein bestimmtes Unternehmen zu „schützen“ oder „nicht zu stören“.<br />

Staatliche Stellen müssen dort, wo unterschiedliche Interessen deutscher oder<br />

baden-württembergischer Unternehmen im Spiele sind, Neutralität bewahren<br />

<strong>und</strong> das Gesamtinteresse der deutschen Wirtschaft nach außen wahrnehmen.<br />

Dies gilt allerdings – <strong>und</strong> das betone ich absichtlich – genauso für die bayerische<br />

Staatsregierung!<br />

Andererseits wissen Sie, dass ich immer bereit bin, in Fällen, wo derartige<br />

Konflikte nicht bestehen, in geeigneter Weise mich für die Interessen der baden-württembergischen<br />

Unternehmen im Ausland einzusetzen. Dies gilt auch<br />

für Auslandsreisen, die ich selbst mit Wirtschaftsdelegationen durchführe.<br />

Insoweit darf ich Sie auf die Durchführung der technischen Symposien in Indien<br />

(Delhi <strong>und</strong> Madras) vom 21. bis 28. März 1998 hinweisen, die gerade<br />

auch Unternehmen im Bereich der Umwelttechnik offen stehen. Im Hinblick auf<br />

den baldigen Anmeldeschluss beim Landesgewerbeamt sollten Sie möglichst<br />

bald über eine Teilnahme entscheiden. Weiterhin kann ich Ihnen eine Teilnahme<br />

an den im Juni 1998 in Mexico (Mexico City) vorgesehenen technischen<br />

Symposien empfehlen, bei denen der Bereich der Umwelttechnik ebenfalls ein<br />

Schwerpunkt ist.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Dr. Walter Döring“<br />

Auch mit diesem Schreiben war der Vorgang nicht beendet. Mit Schreiben vom<br />

15. Juli 1997 an den Wirtschaftsminister, Herrn Dr. Döring, weist Frau Morlok<br />

darauf hin, dass sie über eine Pressemitteilung des bayerischen Staatsministeriums<br />

in Erfahrung gebracht habe, dass Herr Staatsminister Dr. Thomas Goppel<br />

Journalisten aus den für bayerische Unternehmen interessanten Ländern nach<br />

Bayern einlade, <strong>und</strong> sie diese Idee für sehr gut halte. Hier würde aus der Sicht <strong>von</strong><br />

Frau Morlok für Siemens vom bayerischen Staat sozusagen kostenlose Werbung<br />

gemacht. Das Schreiben schließt mit dem Satz: „Vielleicht wäre eine solche Veranstaltung<br />

auch für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> interessant.“<br />

In Sachen der Förderung der Thermoselect-Anlage in Kärnten wendet sich dann<br />

am 6. November 1997 Frau Morlok für die Firma „FlowWaste“ erneut an den<br />

Wirtschaftsminister des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Nunmehr wird Folgendes<br />

vorgetragen:

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