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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

98<br />

er selbst habe keine Weisungen erteilt <strong>und</strong> er wüsste auch nicht wem <strong>und</strong> weshalb.<br />

Er sei, wie gesagt, in diese ganzen Vorgänge nicht involviert gewesen. Er<br />

habe auch keine Kenntnis aus eigener Kenntnis über derartige Versuche anderer<br />

Personen.<br />

2.8. Günter Cramer<br />

Der Zeuge Cramer, Erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium Karlsruhe,<br />

gab an, dass er als Personalratsvorsitzender in das innerdienstliche Verfahren<br />

gegen den Kollegen Petzold eingeb<strong>und</strong>en gewesen sei. Nach der Rückkehr<br />

aus dem Sommerurlaub im August 1996 sei ihm bekannt geworden, dass gegen<br />

den Kollegen Petzold ein Amtsenthebungsverfahren laufe. Am 21. August 1996<br />

habe er sich in seinem Dienstzimmer mit dem Kollegen Petzold getroffen, dabei<br />

habe dieser eine Darstellung der Situation abgegeben. In der Folge habe Petzold<br />

zu den Vorwürfen Stellung genommen, die ihm gemacht wurden, wobei hier <strong>von</strong><br />

Bedeutung sei, dass aus einem Schreiben zitiert wurde, welche Vorwürfe man<br />

ihm mache, aber man ihm zum damaligen Zeitpunkt das Papier nicht ausgehändigt<br />

habe.<br />

Auf Frage, ob in dem Papier, in dem die Vorwürfe aufgelistet waren, dass Ermittlungsverfahren<br />

Schmider mit aufgeführt gewesen sei, führte der Zeuge Cramer<br />

aus, in dem Papier sei, nachdem, was er gesehen habe, vom Fall Schmider überhaupt<br />

nichts erwähnt worden. Während der ganzen Unterstützung für den Kollegen<br />

Petzold habe er eigentlich mit der Dienststelle das Thema Schmider nie behandelt.<br />

Das Thema Schmider haben Petzold <strong>und</strong> er nur intern behandelt bei diversen<br />

Gesprächen, weil er ihn gefragt habe, weil ihm ja die ganzen Vorgänge bekannt<br />

waren, ob er, Petzold, nicht befürchte, dass er über den Fall Schmider gestolpert<br />

sei <strong>und</strong> dass man ihn aus diesem Gr<strong>und</strong>e aus dem Amt drängen möchte.<br />

Aber sie seien damals eigentliche beide zu dem Ergebnis gekommen, dass das so<br />

nicht sein kann. Es habe überhaupt keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass hier<br />

<strong>von</strong> Seiten der Dienststelle in irgendeiner Form Druck ausgeübt worden sei. Nach<br />

seiner Meinung sei zum damaligen Zeitpunkt der Komplex Schmider nicht einbezogen<br />

gewesen. Auf Nachfrage, ob dieser Eindruck bestehen geblieben sei oder<br />

sich geändert habe, antwortete der Zeuge Cramer, der habe sich für ihn nicht<br />

geändert. Er sehe keinen Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gegen<br />

Schmider, nicht beim Polizeipräsidium Karlsruhe, bestimmt nicht.<br />

Dem Zeugen wurde vorgehalten, wie dann Petzold zu der Auffassung gekommen<br />

sei, dass es doch an dieser Schmider-Geschichte liegen würde.<br />

Darauf erklärte der Zeuge Cramer, dass er glaube, dass er die Sache, diese Diskussion<br />

angeschoben habe. Er habe Petzold gefragt: Hör mal, könnte hier das Ermittlungsverfahren<br />

Schmider eine Rolle spielen? Das müsse Ende August Anfang<br />

September gewesen sein. Sie seien damals zu dem Ergebnis gekommen: Nein. In<br />

der Folge habe man sich eigentlich darüber nicht mehr unterhalten.<br />

Auf weitere Nachfrage ergänzte der Zeuge Cramer, er habe nach einer Ursache<br />

gesucht, warum man jetzt Petzold drangsaliere, warum man ihn ablöse. Er, Cramer,<br />

habe ja gewusst, dass Petzold an diesem Fall Schmider über viele, viele Jahre<br />

hinweg drangeblieben sei. Und weil es sich um einen sehr einflussreichen<br />

Mann zum damaligen Zeitpunkt gehandelt habe, gegen den er ermittelt habe, habe<br />

es sich ihm, Cramer, persönlich aufgedrängt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> habe er damals<br />

Petzold gefragt, ob dieser nicht meine, dass es hier irgendeinen Zusammenhang<br />

geben könnte. Das habe er zum damaligen Zeitpunkt verneint, nachdem wir das<br />

besprochen hatten, war es dann auch für uns vom Tisch.<br />

2.9. Karl-Heinz Mayer<br />

Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Mayer, Polizeipräsidium Karlsruhe Dezernat<br />

1.4, berichtete dem Untersuchungsausschuss, dass ein Verdacht gegen Schöntag<br />

erst im Jahre 1995 sich ergeben habe, nachdem Schenk bei der Staatsanwaltschaft<br />

Kaiserslautern Angaben zum Überfall in Ettlingen gemacht hatte. Schenk<br />

habe damals angegeben, er sei zusammen mit Schöntag der durchführende Räuber<br />

gewesen, die Sache sei fingiert gewesen. Manfred Schmider habe den Auftrag<br />

gegeben, weil er Steuerprüfungen befürchtete <strong>und</strong> Dinge verschwinden mussten.

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