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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

rage gewesen ist. Ob überhaupt ein Tor an der Garage war, weiß ich nicht. Ich<br />

meine, dass er mit dem vorderen Teil des Fahrzeugs ein Stück in die Garage<br />

hinein gefahren ist. Der hintere Teil des Fahrzeugs hat aus der Garage herausgeragt.<br />

Als das Fahrzeug stand, hat er die Telefonleitung des Autotelefons herausgerissen.<br />

Ich habe keine Erinnerung mehr daran, dass Schmider mit einer Handschließe<br />

an das Lenkrad seines Fahrzeugs gefesselt worden wäre. Meiner Erinnerung<br />

nach sind wir unmittelbar, nachdem Schmider das Telefonkabel herausgerissen<br />

hatte, alle drei in das Haus gegangen.<br />

Als wir auf das Gr<strong>und</strong>stück gefahren sind, stand dort ein VW-Käfer. Schmider<br />

meinte darauf, dass jemand im Haus anwesend sein könnte. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

Äußerung <strong>von</strong> Schmider hat mir Schenk eine Motorradunterziehhaube gegeben,<br />

die ich mir übergezogen habe. Auch er selbst hat sich eine solche Haube<br />

übergezogen. Ich habe auf diese Haube noch den Hut aufgesetzt <strong>und</strong> habe eine<br />

Sonnenbrille getragen.<br />

Wir sind dann also zu dritt ins Haus, wobei ich an die Reihenfolge, in der wir<br />

gegangen sind, keine konkrete Erinnerung mehr habe. Ich meine aber, dass ich<br />

als letzter am Schluss gegangen bin. Ich kann mich auch noch erinnern, dass<br />

Schmider auf dem Weg vom Fahrzeug zur Haustür laut seinen Unmut darüber<br />

geäußert hat, dass kein Mensch diesen Vorgang jetzt beobachten würde. Ich<br />

vermute, dass Schmider für den Raubüberfall einen neutralen Zeugen haben<br />

wollte <strong>und</strong> darauf seine Äußerung zurückzuführen ist. Allerdings ist das nach<br />

meiner Auffassung Unfug, denn wenn jemand Schenk <strong>und</strong> mich mit den Motorradunterziehhauben<br />

gesehen hätte, dann hätte dieser Zeuge doch sofort die Polizei<br />

alarmiert.<br />

Ich glaube, dass Schenk an der Haustür dann vorangegangen ist, während<br />

Schmider <strong>und</strong> ich vor der Haustür stehen blieben. Ich glaube auch mich erinnern<br />

zu können, dass die Tür nicht abgeschlossen gewesen ist, sondern nur zu<br />

war <strong>und</strong> man sie mit der Türklinke öffnen konnte. Schmider <strong>und</strong> ich sind nur<br />

ganz kurz draußen vor der Tür geblieben. Man hörte dann <strong>von</strong> drinnen einen<br />

Schrei. Daraufhin bin ich ins Haus gegangen. Ich weiß nicht mehr, ob Schmider<br />

unmittelbar hinter mir ins Haus gekommen ist. Als ich im Haus drin war,<br />

habe ich gesehen, wie eine Frau mit dem Rücken zu mir zugewandt am Treppengeländer<br />

stand. Schenk stand bei ihr. Ich habe am Kleiderständer unmittelbar<br />

neben den beiden ein Jackett hängen sehen, habe dieses ergriffen <strong>und</strong> habe<br />

es der Frau <strong>von</strong> hinten über den Kopf gestülpt, sodass sie nichts mehr sehen<br />

konnte. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht gesehen gehabt, ob ihr die Augen<br />

verklebt waren. Die Frau fing dann an, laut das Vater unser zu beten. Für mich<br />

war klar, dass die Frau furchtbar Angst haben muss. Deshalb habe ich ihr beruhigend<br />

auf den Kopf getätschelt <strong>und</strong> ein beruhigendes Geräusch gemacht.<br />

Ich selbst habe nicht gesehen, ob Schenk die Frau an das Geländer gefesselt<br />

hatte. Jedenfalls sind Schmider, Schenk <strong>und</strong> ich dann in den Raum gegangen,<br />

in dem der Tresor stand. Schmider hat den Tresor aufgeschlossen. Ich habe<br />

nicht mehr gesehen, wie die Tür des Tresors aufgemacht worden ist, weil ich<br />

dann hinausgegangen bin <strong>und</strong> die Teppiche zusammengepackt habe. Ich habe<br />

dann festgestellt, dass die Teppiche auf Antirutschmatten lagen. Diese waren<br />

zum Teil fest an den Teppichen angeklebt. Ich habe versucht sie zu entfernen,<br />

was mir aber größtenteils nicht gelungen ist. Ich habe die Teppiche aus den<br />

Räumen, die an die Eingangsdiele angegrenzt sind, herausgeholt <strong>und</strong> habe sie<br />

in der Diele auf dem Fußboden zusammengelegt. Ich war dabei etwa 5 bis 6 m<br />

<strong>von</strong> der Haushälterin, die immer noch an der Treppe stand, entfernt.<br />

Anschließend habe ich aus dem Schrank im 1. OG die Pelzmäntel geholt. Dazu<br />

bin ich zweimal hinaufgegangen.<br />

Die Teppiche <strong>und</strong> Pelze hatten wir eingepackt in große Müllsäcke, die Schenk<br />

mitgebracht hatte. In die zwei Seesäcke, die er mitgebracht hatte, hat er sonstige<br />

Gegenstände aus dem Haus eingepackt, wie z. B. Bestecke <strong>und</strong> dergleichen.<br />

Schenk hatte meine Ledertasche, die ich mitgebracht hatte zum Verpacken<br />

der Beute, an sich genommen. Als wir das Haus verlassen hatten <strong>und</strong><br />

bereits auf der Wegfahrt waren, habe ich bemerkt, dass wir die Tasche vergessen<br />

haben. Wir sind aus diesem Gr<strong>und</strong> später noch einmal in das Haus<br />

zurückgekehrt.<br />

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