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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

68<br />

Holztisch, einem Sideboard, auf dem ein Fernseher stand, möbliert. Es standen<br />

auch einige Pflanzen in diesem Büroraum. Am Fenster waren Jalousien angebracht.<br />

Weitere Erinnerungen habe ich an dieses Büro nicht mehr.<br />

Der Manfred Schmider stellte sich den Vorgang so vor, dass Karl Schöntag<br />

<strong>und</strong> ich in sein Haus auf irgendeine Art <strong>und</strong> Weise kommen sollten <strong>und</strong> den<br />

dortigen Tresor <strong>von</strong> dort mitzunehmen. Er bot hierfür den Unimog seiner Firma<br />

zum Abtransport des Tresors an. Da es sich um einen Tresor der Versicherungsklasse<br />

„D“ (?) handelte, <strong>und</strong> somit ca. eine Tonne wiegen dürfte, lehnte<br />

ich dies ab.<br />

Mir war das einfach zu gefährlich <strong>und</strong> aufwendig, mit diesem Unimog. Wir<br />

hätten den Tresor nach der Wegnahme fachgerecht öffnen müssen <strong>und</strong> das<br />

wäre zu schwer gewesen. Wir unterhielten uns dann gemeinsam, wie wir die<br />

Sache über die Bühne bekommen könnten. Ich weiß heute nicht mehr, ob<br />

Schöntag oder ich auf die Idee kamen, einen fingierten Raubüberfall daraus zu<br />

machen. Der Manfred Schmider war zunächst <strong>von</strong> diesem Vorschlag nicht so<br />

sehr begeistert. Er verlangte aber, falls es auf diese Art <strong>und</strong> Weise durchgeführt<br />

werden sollte, dass dieser Raubüberfall genau gespielt wird <strong>und</strong> hierbei<br />

Waffen <strong>und</strong> Fesselung mitgebracht <strong>und</strong> verwendet werden sollten.<br />

Mit der Zeit konnte sich auch Manfred Schmider mit dem Gedanken anfre<strong>und</strong>en,<br />

dass die Sache wie ein Raubüberfall ablaufen sollte. Einige Tage nach<br />

dieser Besprechung wurde eine nochmalige Besprechung im Büroraum des<br />

Manfred Schmider zu Abklärung der Details durchgeführt. Der Karl Schöntag<br />

rief mich an diesem Tag an <strong>und</strong> sagte mir, dass in der Firma des Manfred<br />

Schmider das BKA <strong>und</strong> einige Versicherungsgesellschaften da sein würden. Bei<br />

der Firma Schmider sei eine Vorführung, wie man hochverdichteten Beton<br />

schneiden könne. Ich fuhr zur Firma des Manfred Schmider nach Karlsruhe in<br />

den Rheinhafen. Karl Schöntag fuhr mit mir dorthin. Wir schauten uns die Vorführung<br />

an <strong>und</strong> im Anschluss an diese Vorführung gingen wir gemeinsam mit<br />

Manfred Schmider in sein Büro, das wir beim ersten Treffen auch aufgesucht<br />

hatten. Bei dieser Zusammenkunft wurden die restlichen Details, wie wir vorgehen<br />

sollten, besprochen. Einzelne Details waren bereits beim ersten Treffen<br />

erörtert worden. Was nun genau bei den einzelnen Treffen besprochen wurde,<br />

kann ich heute nicht mehr sagten. Jedoch gab Manfred Schmider vor, dass er<br />

schauen würde, dass an dem Tag, an dem der Überfall stattfinden soll, der<br />

Hausmeister <strong>und</strong> das Personal, das gerade bei ihm zu Hause einen Teich errichtet,<br />

nicht anwesend sind. Auch würde er dafür sorgen, dass die Alarmanlage<br />

des Hauses abgeschaltet ist. Weiterhin wurde verabredet, dass ich an diesem<br />

Tag bei seiner Sekretärin anrufen sollte, um mit ihr einen Termin mit Manfred<br />

Schmider zum Kauf einer Immobilie (Wohnung) vereinbaren sollte.<br />

Für diesen fingierten Raubüberfall bot uns Manfred Schmider insgesamt<br />

50.000 DM Bargeld, Schmuck <strong>und</strong> Teppiche an. Es wurde vereinbart, dass er<br />

die Belohnung nicht als Raubgut bei der Polizei angibt. Bei dieser Besprechung<br />

wurde bereits ein Termin für diesen fingierten Raubüberfall festgelegt.<br />

Dieser Termin musste dann noch einmal verschoben werden, da irgendjemand<br />

<strong>von</strong> uns, ich weiß heute nicht mehr wer, an diesem Tage keine Zeit<br />

hatte. Der fingierte Raubüberfall fand dann im Mai 1996, an dem Tag, als ich<br />

meinen Jagdschein bei der Kreisverwaltung Germersheim abholte, statt. Ich<br />

kann heute nicht mehr sagen, ob das Abholen dieses Jagdscheins ein Teil meiner<br />

Planung zu meinem Alibi war oder ob es sich rein zufällig so ergeben hatte.<br />

Nachdem ich am Morgen dieses Tages den Jagdschein abgeholt hatte, fuhr<br />

ich nachmittags mit Karl Schöntag zu seiner Wohnung. Dort stiegen wir in<br />

den BMW des Schöntag ein <strong>und</strong> fuhren Richtung Immobilienobjekt des Manfred<br />

Schmider. Zuvor hatte ich, wie verabredet, über die Sekretärin des Manfred<br />

Schmider einen Termin als Kaufinteressent verabredet. Ich kann heute<br />

nicht mehr genau sagen, ob die Ehefrau des Karl Schöntag uns nach Ettlingen<br />

gefahren hat. Aus logischen Gesichtspunkten heraus müsste es aber so gewesen<br />

sein, da uns die Ehefrau des Karl Schöntag am Abstellort des Pkw auf dem<br />

Parkplatz der Firma Heine mit diesem BMW abholte.<br />

Ich hielt mich im Park gegenüber des Hauses, in dem Manfred Schmider Wohnungen<br />

verkaufte, auf <strong>und</strong> wartete auf Manfred Schmider. Als dieser mit seinem<br />

500er Mercedes, der entweder dunkelblau oder schwarz war, vor dem Objekt<br />

vorfuhr, ging ich zum Fahrzeug. Manfred Schmider ließ mich in das Fahr-

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