09.12.2012 Aufrufe

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

736<br />

gezeigt oder erwähnt <strong>und</strong> er hat gesagt: „Aha, finde ich prima, dass ihr das<br />

macht“ <strong>und</strong> so. Ich habe ohnehin mit eigenem Geld dafür gebürgt. Ich habe,<br />

wie jedermann mittlerweile weiß, das auch bezahlt, als es dort nicht weiterging.<br />

Ich bin froh, dass es der Firma zwischenzeitlich gut geht. Offensichtlich<br />

hatte ich den falschen Vorstand dort. Jetzt sind sie an der Börse <strong>und</strong> erfreuen<br />

sich einer blühenden Verfassung. Das war’s. Es war ein Tour-d’Horizon-Gespräch,<br />

wenn man sich halt kennt <strong>und</strong> in großem Umfang in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

wirtschaftlich tätig ist mit dem Haus, das ich seinerzeit geführt habe.“<br />

Auf Nachfrage, dass er sich zu dieser Besprechung am 6. Mai 1999 ein mehrseitiges<br />

Fax über die Firma MBB seitens seines Unternehmens habe zukommen lassen,<br />

bei dem es auch um die Einladung zu dieser Pressekonferenz ging, erklärte<br />

der Zeuge:<br />

„Richtig. Als ich bei dem Gespräch im „Schlossgarten“ war, fiel mir ein:<br />

Mensch, du hast ja noch ein privates Engagement. Immerhin hat mich das über<br />

20 Millionen DM – damals – gekostet. Das kannst du auch noch mal thematisieren.<br />

Dann habe ich Herrn Schmitt angerufen: „Hallo, lieber Dirk, hier ist<br />

der Moritz, schick mir doch mal das Fax mit den ganzen MBB-Unterlagen“.<br />

„Ja, das mache ich sofort“. Und dann macht er das. Kommissar Uhl hat sich<br />

Herrn Schmitt angeschaut. Der ist ein prima Kerl. Hat das alles <strong>von</strong> mir gelernt.<br />

Macht seine Sachen ruck zuck, macht sie gründlich. Es ist nichts gegen<br />

ihn einzuwenden. Ich habe es auch zeitnah bekommen, <strong>und</strong> alles bestens. Wie<br />

das halt so ist, wenn sie in einem Gespräch sind. Ihnen fällt was ein, dann rufen<br />

sie einen an <strong>und</strong> kriegen das geschickt. Das war’s.“<br />

Auf weitere Nachfrage, wozu er denn die ganzen MBB-Unterlagen bei diesem<br />

Gespräch gebraucht habe, ergänzte der Zeuge:<br />

„Nun ja, um dem zu sagen: Ich mach was in Ihrem Sprengel. – Prima. Und<br />

dann hat Frau Dr. Haussmann, glaube ich, noch gesagt, dass das Unternehmen<br />

im Wahlkreis ihres Ehemanns ist. Das muss wohl so sein. [...] Das fand<br />

ich prima – fiel mir ein, gut kombiniert – Unterlage eingereicht – kurz erwähnt.<br />

Das Gespräch hat ja nicht lange gedauert in diesem „Kabinettchen“. Und so<br />

war’s.“<br />

Auf weitere Frage, wie denn die Formulierung der Presseerklärung zustande gekommen<br />

sei, insbesondere, da ja dort die Headline war: „Wirtschaftsminister<br />

Dr. Döring begrüßt Investition“, erwiderte der Zeuge:<br />

„Ja, genau. Also ich habe ihn angerufen, vor dem Termin oder auch nach dem<br />

Termin, <strong>und</strong> habe bei irgendeiner Gelegenheit, wo es passend war, gesagt,<br />

dass die das alle prima finden, dass wir das machen. Immerhin haben wir das<br />

Unternehmen erworben <strong>und</strong> bar bezahlt. Nicht mit irgendwelchen Aktien. Alle<br />

hatten wir Geld, alle waren wir glücklich, es kamen leider nur zuwenig Aufträge<br />

...“<br />

Da die Antwort der Fragestellung so nicht gerecht wurde, wurde der Zeuge noch<br />

einmal befragt, wieso Herr Dr. Döring in dieser Pressemitteilung zitiert wurde.<br />

Dies begründete der Zeuge Hunzinger nur wie folgt:<br />

„Klar. Was eine Firma gerne macht. Da stehen zwei Geschäftsführer. Dem hat<br />

Wendler vorher gehört – Oberkante – Unterlippe. Kommt einer, kauft das Ding<br />

<strong>und</strong> bringt das in einem guten anderen Laden ein in der Hoffnung, dass man in<br />

diesen Boomzeiten in diesem Geschäft was machen kann. Dann freuen die sich,<br />

<strong>und</strong> wenn dann das auch noch begrüßt wird, freuen die sich umso mehr. Das ist<br />

doch ganz normal. Das haben wir doch jeden Tag. Mit dem Unterschied, dass<br />

zurzeit halt nicht so viel gekauft wird oder dass ein Unternehmer nicht dafür<br />

gerade steht, wenn’s mal schief geht. Eigentlich ist das ganz schön plausibel,<br />

oder?“<br />

Auf weitere Frage, ob es mit Herrn Dr. Döring besprochen worden sei, dass er als<br />

Laudator eingebaut werde, ergänzte der Zeuge:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!