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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Deiner Familie (Bruder) bist. Falls dem so ist, schenke ich Dir jetzt schon zu<br />

Weihnachten das „Catering“. Da das Krankenhaus-Essen bekanntermaßen<br />

nicht so besonders ist, um Ettlingen herum hervorragende Restaurants sind,<br />

werde ich Dich soviel wie möglich mit einer „Engele“- oder „Erbprinzenküche“<br />

versorgen. Hoffentlich macht das dann die Schmerzen etwas erträglicher.<br />

Lieber Walter, wenn Du irgend etwas Außerministerielles brauchst, oder einfach<br />

einmal etwas „Geschäftliches“ oder „Lustiges“ hören willst, ruf mich jederzeit<br />

an. Du kennst ja meine Handy-Nummer, 0172 ..., auf der ich Tag <strong>und</strong><br />

Nacht zu erreichen bin.<br />

Ich wünsche Dir alles Gute.“<br />

Die Zeugin Morlok erläuterte anlässlich ihrer Befragung vor dem Untersuchungsausschuss<br />

am 24. März 2004 auf die Frage, ob es sonstige Einladungen zu Tennisturnieren<br />

usw. gegeben habe, dass sie sich hierzu nicht erinnern könne. Auf jeden<br />

Fall gebe es keine Einladung, die Herr Dr. Döring angenommen habe.<br />

Auf die Angebote <strong>und</strong> den Stil des soeben zitierten Schreibens vom 14. Dezember<br />

1998 angesprochen erklärte die Zeugin Morlok vor dem Ausschuss:<br />

„Gut, man kann das meiner Meinung nach aber eigentlich alles in einem abhandeln.<br />

Ich habe damals, wie Sie richtig gesagt haben, diesen Brief nach dem<br />

Hubschrauberabsturz <strong>von</strong> Herrn Döring geschrieben. Das habe ich der Presse<br />

entnommen, war eigentlich entsetzt. In der Presse stand relativ wenig drin, was<br />

da passiert ist. Nur dass er, glaube ich, in die Klinik eingeliefert wurde <strong>und</strong> einen<br />

schweren Unfall hatte. In der Emotion habe ich den Brief geschrieben, einfach<br />

um ihn aufzuheitern. Sonst gar nichts. Sämtliche Angebote, die da drin<br />

waren, sind nicht angenommen worden.<br />

Wenn Sie meinen sonstigen Briefwechsel sehen – nicht nur mit Herrn Döring,<br />

sondern auch normale andere geschäftliche Briefe –, sehen Sie auch, dass das<br />

ein ganz anderer Schreibstil ist, einfach weil ich gedacht habe, ihm gehe es<br />

schlecht <strong>und</strong> er braucht Aufmunterung.“<br />

Auf Nachfrage, ob sie die im Schreiben vom 14. Dezember 1998 „hochherzigen<br />

Angebote“, wenn sie denn seitens Herrn Dr. Döring angenommen worden wären,<br />

erfüllt hätte, entgegnete die Zeugin, dass, wie sie schon vorher gesagt habe, dies<br />

ein ganz anderer Schreibstil des Briefes gewesen sei. Sie habe diesen Brief aus<br />

einer Emotion heraus verfasst <strong>und</strong> vom Schreibstil sei klar erkennbar gewesen,<br />

dass er in diesem Sinne nicht ernst gemeint war, einfach nur zur Aufmunterung,<br />

sonst gar nichts. Dies betreffe im gleichen Sinne auch das in dem Schreiben zitierte<br />

Hotelangebot.<br />

Bereits anlässlich seines ersten Erscheinens vor dem Untersuchungsausschuss am<br />

22. April 2004 ließ sich der Zeuge Dr. Döring in einer vorbereiteten <strong>und</strong> vorgelesenen<br />

Erklärung dahin gehend ein, dass er im Zusammenhang mit seiner dienstlichen<br />

Tätigkeit als Wirtschaftsminister nie private Vergünstigungen gefordert,<br />

insbesondere auch nicht in Anspruch genommen habe, <strong>und</strong> schon gleich gar nicht<br />

die, die ja mehrfach in den letzten Wochen <strong>und</strong> Monaten eine Rolle gespielt haben,<br />

wenn berichtet worden sei, dass ihm angeboten wurde, Urlaub in Hotels in<br />

Ägypten oder Catering in das Krankenhaus in Langensteinbach oder aber auch<br />

das Einfliegen ärztlicher Spezialisten. Er habe nicht ein einziges Angebot da<strong>von</strong><br />

jemals angenommen.<br />

Im Rahmen seiner zweiten Befragung vor dem Untersuchungsausschuss am<br />

12. Mai 2004, bei der er im Gegensatz zum ersten Termin am 22. April 2004 auch<br />

Fragen beantwortete, erklärte Herr Dr. Döring auf Vorhalt, ob er das Angebot des<br />

Herrn Schmider, anlässlich seines Unfalls die besten Ärzte einfliegen zu lassen, in<br />

Teilen angenommen habe:<br />

„Überhaupt nicht. Null Komma null. Es ist so, dass mir angeboten worden ist<br />

seinerzeit ärztliche Unterstützung. Als geradezu geschmacklos empfand ich das<br />

Angebot des Caterings in das Krankenhaus. Nichts <strong>von</strong> allem, nichts habe ich<br />

jemals angenommen.“<br />

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