09.12.2012 Aufrufe

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

„Ja. Es ist doch schön, wenn der Wirtschaftsminister sagt, dass er das gut findet.<br />

Und das fand er auch gut. Das findet jeder gut. Sie hätten das auch gut gef<strong>und</strong>en<br />

als Minister. Der Firma hätte es allerdings gut getan, lieber Herr Innenminister<br />

a. D., wenn Sie ihre sondergeschützten Autos bei Wendler hätten<br />

umrüsten lassen statt immer nur beim Daimler. Ich bin so ein Mittelstandsfre<strong>und</strong>.<br />

Ich hätte das ruhig mal vom Wendler machen lassen.“<br />

Auf weitere Nachfrage zu der Pressekonferenz erklärte der Zeuge, dass weder<br />

Herr Minister Dr. Döring noch Frau Dr. Haussmann an der Pressekonferenz teilgenommen<br />

haben. Sowohl sein Mitarbeiter Dirk T. Schmitt als auch er selbst haben<br />

natürlich an dieser Pressekonferenz teilgenommen, die eineinhalb St<strong>und</strong>en<br />

andauerte, <strong>und</strong> dann sei alles vorüber gewesen.<br />

Im Rahmen der weiteren Befragung am 29. September 2004 wurde der Zeuge,<br />

Herr Hunzinger, direkt gefragt, ob es eigentlich einen Zusammenhang zwischen<br />

der Tätigkeit als Beiratsvorsitzender der Gesellschafterversammlung der MBB<br />

Security Cars einerseits <strong>und</strong> der Zahlung <strong>von</strong> 30.194 DM für die Umfrage zur<br />

Wirtschaftspolitik in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gebe. Daraufhin entgegnete der Zeuge:<br />

„Nein. Die MBB hat mir damals zu 70 %, später zu 45 % gehört <strong>und</strong> hat sich<br />

dann verabschiedet vom Markt, ist kurz danach in die pgam aufgegangen in<br />

Georgsmarienhütte. Und das andere war ja die Hunzinger AG, <strong>und</strong> das eine<br />

war mein privates Geld, das andere war das der Firma, <strong>und</strong> da gibt’s keinen<br />

Zusammenhang.<br />

Und die – bei allem Respekt der damaligen Marktbedeutung <strong>von</strong> Wendler –,<br />

die konnten also mit Ergebnissen einer Bevölkerungsumfrage, um es mal technisch<br />

auszudrücken, bestimmt nichts anfangen.“<br />

Der nächste Zeuge, der zu diesem Komplex dem Untersuchungsausschuss zur<br />

Verfügung stand, war Herr Kriminalhauptkommissar Manfred Uhl <strong>von</strong> der Landespolizeidirektion<br />

Karlsruhe. Im Rahmen seiner zweiten Zeugenbefragung am<br />

9. März 2005 erklärte er zu diesem Komplex MBB, dass die Pressekonferenz entgegen<br />

den sichergestellten Unterlagen nicht am 12. Mai 1999, sondern de facto<br />

am 25. Mai 1999 stattgef<strong>und</strong>en hat. Aus den Unterlagen, die sich beim Haus der<br />

Wirtschaft in Stuttgart bef<strong>und</strong>en haben, dort, wo die Pressekonferenz stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat, ergaben sich keinerlei Hinweise auf die damaligen Teilnehmer. Er selbst<br />

habe dann versucht, die Teilnehmer an dieser Pressekonferenz zu ermitteln, insbesondere,<br />

ob Herr Dr. Döring oder Frau Dr. Haussmann an dieser Pressekonferenz<br />

teilgenommen haben. Der damalige Seniorchef der Firma Karosseriebau Wendler,<br />

Herr Heusel, habe ihm als erste Auskunftsperson erklärt, dass es eine Pressekonferenz<br />

gab, er aber selbst an dieser nicht teilgenommen habe, <strong>und</strong> verwies<br />

stattdessen an seinen Sohn Uwe, der mit Sicherheit bei dieser Pressekonferenz dabei<br />

gewesen war. Auch der Sohn, Herr Uwe Heusel, konnte sich an die Pressekonferenz<br />

erinnern, hatte jedoch kein Erinnerungsvermögen darüber, wer konkret<br />

an dieser Pressekonferenz teilgenommen <strong>und</strong> insbesondere, ob Herr Dr. Döring<br />

daran teilgenommen habe.<br />

Seine nächste Auskunftsperson, so erklärte der Zeuge, sei der damals beteiligte<br />

Unternehmensberater der Firma Wendler, ein Herr Wolf gewesen. Auch Herr<br />

Wolf konnte sich nicht daran erinnern, dass Herr Döring bei dieser Pressekonferenz<br />

anwesend gewesen sein soll.<br />

Danach habe der Zeuge den Versuch unternommen, Herrn Wendler zu erreichen.<br />

Herr Wendler wohnte mittlerweile in Österreich <strong>und</strong> in Absprache mit dem zuständigen<br />

Staatsanwalt, Herrn Oberstaatsanwalt Röthig, habe er ihn dann telefonisch<br />

kontaktiert. Herr Wendler habe ihm mitgeteilt, dass Herr Dr. Döring auf<br />

keinen Fall bei dieser Pressekonferenz anwesend war. Herr Wendler war der Meinung,<br />

sich daran erinnern zu können, dass er ein Schreiben in diesem Zusammenhang<br />

gesehen hätte, <strong>und</strong> zwar ein Schreiben des Wirtschaftsministeriums, das <strong>von</strong><br />

Herrn Dr. Döring unterschrieben gewesen sei, worin Herr Dr. Döring zur Übernahme<br />

der Firma Wendler der Firma MBB gratulierte. An den genauen Adressaten<br />

dieses Schreibens konnte sich Herr Wendler, so der Zeuge, nicht erinnern.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Umstände, so erklärte der Zeuge weiter, habe er mit den Insolvenzverwaltern<br />

der MBB Security Cars GmbH <strong>und</strong> der MBB Security Cars AG<br />

Kontakt aufgenommen, um dort gegebenenfalls dieses besagte Schreiben,<br />

737

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!