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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

584<br />

schen dem Geschäftsführer der Firma Flugbereitschaft Kirchner, Herrn Harry<br />

Kirchner, geb. 27. November 1948, <strong>und</strong> den Kriminalbeamten KHK Schimmel,<br />

KHK Hagen <strong>und</strong> KHK Ruppaner (alle LPD Karlsruhe) ein Gespräch über die<br />

<strong>von</strong> Herrn Kirchner im Auftrag der Firma „FlowTex“ bzw. Herrn Manfred<br />

Schmider durchgeführten Flüge statt.<br />

Vor Beginn des Gespräches wurde Herr Kirchner <strong>von</strong> KHK Schimmel in seiner<br />

Eigenschaft als Zeuge belehrt.<br />

Im Verlauf des Gesprächs schilderte Herr Kirchner die Organisation seiner<br />

Firma, den Beginn der Zusammenarbeit mit FlowTex <strong>und</strong> Herrn Manfred<br />

Schmider sowie die logistischen Abläufe der Flüge für FlowTex.<br />

Im Verlauf dieses Gesprächs machte Herr Kirchner u. a. die nachfolgenden<br />

Angaben, die er in seiner schriftlichen Vernehmung am 26. Oktober in dieser<br />

Form nicht wiederholen wollte ...<br />

...<br />

Auf die Frage, ob er Politiker auf Rechnung der FlowTex oder des <strong>Baden</strong>-Airparks<br />

geflogen habe, gab Herr Kirchner an, dass er sich an diesbezügliche<br />

Flüge nur erinnern könne, wenn ihm konkret die Namen genannt würden.<br />

In diesem Zusammenhang würde es ihm schwer fallen, den Begriff des Politikers<br />

zu definieren. So würde er zum Beispiel Herrn Dr. Morlok, den er auch<br />

oft geflogen habe, durchaus als Politiker bezeichnen, obwohl dieser nicht mehr<br />

aktiv in der Politik tätig sei.<br />

Nachdem Herr Kirchner am 26. November 2001 im Rahmen seiner Vernehmung<br />

die am Vortag mündlich geäußerten oben geschilderten Sachverhalte<br />

nicht mehr zu Protokoll geben wollte, entstand für uns der Eindruck, dass Herr<br />

Kirchner den Gesprächsinhalt des Vortags noch mal überdacht <strong>und</strong> aus Angst<br />

vor Repressalien seine Aussagen nicht mehr zu wiederholen bereit war.<br />

Nach dem Dafürhalten der Unterzeichner hat Herr Kirchner zweifelsohne einen<br />

enormen Kenntnisstand, <strong>von</strong> dem er bisher lediglich einen Teil bekannt gegeben<br />

hat.<br />

gez. Schimmel, KHK, Ruppaner, KHK.“<br />

Zu diesem Aktenvermerk erklärte der Zeuge KHK Schimmel vor dem Untersuchungsausschuss<br />

am 24. März 2004:<br />

„Nur, wenn ich jetzt das Wort „Repressalien“ schreibe, dann muss ich dazu<br />

sagen: Der Herr Kirchner ist irgendwann mal aufgestanden während der Vernehmung<br />

<strong>und</strong> hat gesagt: „Herr Schimmel, Sie fahren mich an die Wand. Sie<br />

fahren mich an die Wand.“ Dann sagte ich: „Wie soll ich das verstehen?“<br />

Dann sagte er: „Sie kennen den verlängerten Arm der Politik nicht.“ Dann habe<br />

ich natürlich hinterfragt: „Was soll das?“ <strong>und</strong> so, aber der Herr Kirchner<br />

hat sich da zu keiner Aussage hinreißen lassen. Überhaupt nicht.<br />

Ich habe zu ihm auch gesagt – ich glaube, das wurde auch dokumentiert –,<br />

dass ich ihn richterlich vernehmen lasse. Und dann hat er gesagt: „Vor dem<br />

Richter sage ich das Gleiche wie zu Ihnen auch.“<br />

Mit diesem Aktenvermerk <strong>und</strong> den Aussagen des Zeugen Schimmel vor dem Untersuchungsausschuss<br />

konfrontiert erklärte der Zeuge Kirchner, dass ihm keine<br />

Repressalien angedroht worden seien. Wenn das so in dem Aktenvermerk drin<br />

stünde, dann möchte er dem nicht widersprechen. Im Übrigen wisse er <strong>von</strong> dem<br />

Aktenvermerk nichts. Für ihn stelle sich nach wie vor die Frage:<br />

„Was ist ein Politiker? Ist Herr Dr. Morlok ein Politiker? Ist ein Dr. Seiler <strong>von</strong><br />

Karlsruhe oder Herr Fendrich oder Ettlinger Oberbürgermeister, sind das Politiker?<br />

Da bitte ich um Konkretisierung.“<br />

Auf Nachfrage zu diesem Punkt erklärte der Zeuge Kirchner vor dem Ausschuss<br />

ergänzend, dass ihm keine Repressalien angedroht wurden. Dass es durchaus<br />

möglich gewesen sei, dass er so eine flapsige Bemerkung gemacht habe, das wolle<br />

er nicht bestreiten. Aber ihm wurden keine Repressalien angedroht. Letztend-

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