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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

selbstverständlich, wir kümmern uns darum – haben wir uns angeguckt, <strong>von</strong> wo<br />

die Eheleute Schmider <strong>und</strong> deren Fre<strong>und</strong>e hätten beobachtet werden können,<br />

<strong>und</strong> haben daraus Schlüsse gezogen.“<br />

Auf Nachfrage, wie denn sein Schreiben vom 16. Juni 1999 an Herrn Dr. Jürgen<br />

Morlok zu werten sei <strong>und</strong> was er selbst in der Sache entschieden habe, entgegnet<br />

der Zeuge:<br />

„Wir haben uns dieses Gr<strong>und</strong>stück <strong>von</strong> gegenüber angesehen, haben also eine<br />

bedeutende Tatsache empf<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> haben dem anwesenden Architekten der<br />

Firma Schmider oder des Herrn Manfred Schmider gesagt: Wissen Sie, das<br />

Gr<strong>und</strong>stück, <strong>von</strong> dem eingesehen werden kann, ist leider nicht unser Gr<strong>und</strong>stück.<br />

Wir würden Ihnen raten: Kaufen Sie das Gr<strong>und</strong>stück, wenn Sie sich<br />

belästigt fühlen <strong>und</strong> machen Sie darauf, was Sie wollen. Aber ich habe noch<br />

eine Bitte an Sie, habe ich dabei gesagt: Wir sind gerade dabei, ein neues Umweltprogramm<br />

aufzulegen in diesem Bereich des Turmbergs. Wenn Sie einen<br />

wirklich guten Einfluss auf Herrn Manfred Schmider haben, dann fragen Sie<br />

ihn doch, ob er nicht vielleicht ein paar Streuobstwiesen dort anlegen kann.<br />

Das fordern bei uns insbesondere die Grünen. Deswegen haben wir da so<br />

einen kleinen Hinweis gegeben. Ich war weder entscheidungsbefugt. Das hat<br />

nicht meinen Bereich betroffen. Es war ein privates Gr<strong>und</strong>stück. Ich weiß im<br />

Endeffekt – deswegen auf Anfrage des Vorsitzenden zu Beginn – noch nicht<br />

einmal, ob hinterher irgendeine Hecke gepflanzt worden ist. Ich weiß noch<br />

nicht einmal, ob das Gr<strong>und</strong>stück gekauft worden ist. Dieses Antwortschreiben,<br />

das Sie da zitieren, bezog sich eben darauf, dass ich, sagen wir einmal, diesen<br />

sachlichen Ratschlag gegeben habe oder mein Umweltamt den sachlichen Ratschlag<br />

gegeben hat.“<br />

Die dieser Einlassung nachfolgende Frage: „Wessen Idee war denn die Wahlkampfspende,<br />

die an Sie geflossen ist?“ beantwortet der Zeuge unter Hinweis auf<br />

den Umfang des Beweisthemas nicht.<br />

Im Rahmen der weiteren Befragung erklärt der Zeuge noch, dass er erst im August<br />

2003, aus dem Urlaub heimkehrend, das erste Schreiben der Staatsanwaltschaft<br />

in dieser Sache vorgef<strong>und</strong>en habe. Von dieser aus seiner Sicht doch erstaunlichen<br />

Konzentration auf die Heckenabpflanzung habe er überhaupt nichts<br />

gewusst, weder im Jahr 2002 noch im Jahr 2003, sondern erst bei seiner Vernehmung<br />

bei der Staatsanwaltschaft Mannheim. Soweit ihm daraufhin vorgehalten<br />

wird, dass die Staatsanwaltschaft Akten des Umweltamtes der Stadt Karlsruhe<br />

beigezogen habe, ergänzt der Zeuge, dass er da<strong>von</strong> ausgehe, dass das Umweltamt<br />

ihn diesbezüglich da<strong>von</strong> in Kenntnis gesetzt hat, wenn eine Staatsanwaltschaft bei<br />

Ihnen erscheint <strong>und</strong> Akten beiziehen möchte. In seinem Kopf habe sich dies aber<br />

nicht als irgendein nennenswerter Vorgang abgespeichert.<br />

Im weiteren Verlauf der Zeugenbefragung beantwortet Herr Eidenmüller die Frage,<br />

ob es sich bei der Zuwendung der 30.000 DM durch Herrn Manfred Schmider<br />

in Form der Bezahlung einer Rechnung um eine Parteispende oder eine Kandidatenspende<br />

gehandelt habe, dahin gehend, dass für ihn es doch ganz klar gewesen<br />

sei. Er habe die Partei damit nie konfrontiert gehabt. Das war seine ganz<br />

persönliche Vorsprache bei Herrn Manfred Schmider, sein ganz persönlicher<br />

Wahlkampf.<br />

d) Zuwendungen an Horst Marschall, Vorstandsmitglied der BW-Bank<br />

Nach Feststellungen der Soko „FlowTex“ wurde Horst Marschall über einen Zeitraum<br />

<strong>von</strong> Oktober 1996 bis Dezember 1996 regelmäßig mit verschiedenen Annehmlichkeiten<br />

<strong>von</strong> Herrn Manfred Schmider bedacht. Besonders hervorzuheben<br />

bei den Annehmlichkeiten sind zwei Essen, ein Hubschrauberflug ins Elsass <strong>und</strong><br />

die Gewährung <strong>von</strong> 12 % Rabatt auf einen Mercedes SLK für die Ehefrau <strong>von</strong><br />

Herrn Marschall, wobei Herr Manfred Schmider noch dafür sorgte, dass die damals<br />

allgemein „übliche Lieferzeit“ um einige Monate deutlich verkürzt wurde.<br />

Im Rahmen seiner Beschuldigtenvernehmung vom 21. Juni 2000 beschrieb Herr<br />

Manfred Schmider das Verhältnis zu Herrn Horst Marschall wie folgt:<br />

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