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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

54<br />

Auf Frage: Er sagte ganz plötzlich in forschem Ton: „Sofort rechts anhalten!“,<br />

was ich auch gleich tat. Den zweiten Mann hatte ich vorher<br />

nicht gesehen.<br />

Mein Beifahrer (1. Täter) schob dann den elektrisch verstellbaren Beifahrersitz<br />

ganz nach vorne <strong>und</strong> hielt mir hierbei weiterhin die Pistole an die Seite.<br />

Der zweite Täter stieg über den Beifahrersitz nach hinten ein. Da er so groß<br />

war, hatte er Schwierigkeiten durchzukommen. Auch diese Person hielt mir<br />

eine Waffe, es war ein Revolver, <strong>von</strong> hinten in den Rücken. Dieser sprach<br />

zunächst nichts.<br />

Mein Beifahrer forderte mich dann auf nach Hause zu fahren.<br />

Auf Frage: Er sagte nicht, fahren Sie in die Bodelschwinghstraße, sondern<br />

sagte etwa sinngemäß: „Fahren Sie zu sich nach Hause.“<br />

Ich bin dann auf dem schnellsten Weg über die Rheinstraße nach links in die<br />

Schillerstraße, dann nach rechts in die Pforzheimer Straße dann nach links in<br />

die Parkstraße zur Bodelschwinghstraße bis zu meinem Wohnanwesen gefahren.<br />

Das Tor zur Einfahrt war verschlossen, worauf die Täter mich aufforderten es<br />

zu öffnen. Ich öffnete es mit dem im Fahrzeug befindlichen elektrischen Telecommander.<br />

Frage: Hatten Sie das Gefühl, dass die Täter wussten, wo Sie wohnen?<br />

Antw.: Da hatte ich mir an sich kaum Gedanken gemacht.<br />

Ich glaube allerdings schon.<br />

Da fällt mir noch ein, dass mir einmal unterwegs ein Bagger<br />

entgegenkam <strong>und</strong> ich mir überlegt hatte, ob ich auf den Bagger<br />

auffahren sollte. Aber aus Angst erschossen zu werden, ließ ich<br />

da<strong>von</strong> ab.<br />

Ich bin dann die Einfahrt hoch bis vor den Eingang gefahren. Schon unterwegs<br />

hatte ein Täter den Hörer vom Autotelefon herausgerissen. Unmittelbar neben<br />

dem Wohnanwesen befindet sich die offene Garage. Der erste Täter forderte<br />

mich auf, in die Garage zu fahren. Dort nahm er aus einer Tasche Handschellen<br />

<strong>und</strong> fesselte mir beide Hände an das Lenkrad. Sie wollten dann den Wohnungsschlüssel<br />

<strong>von</strong> mir <strong>und</strong> verließen mit den Schlüsseln nacheinander das<br />

Fahrzeug. Ich hörte dann die H<strong>und</strong>e bellen <strong>und</strong> plötzlich mein Hausmädchen,<br />

Frl. ELDRACHER laut schreien. Ich hatte große Angst, sie würden ihr etwas<br />

antun. Dann war eine Weile Ruhe bis der zweite Täter wieder herauskam, den<br />

Revolver noch in der Hand <strong>und</strong> mich aufforderte mitzukommen.<br />

Vorher öffnete er mit einem Schlüssel die Handschellen <strong>und</strong> entfernte sie vom<br />

Lenkrad, so dass die Handschellen dann noch an meiner Hand hingen. Ich lief<br />

dann vor ihm her ins Haus. Im Haus erkannte ich Frl. ELDRACHER an der<br />

Treppe zum ersten OG sitzend, mit Handschellen ans Geländer gefesselt <strong>und</strong><br />

etwas Schwarzem über dem Kopf. Ich wurde dann <strong>von</strong> beiden Tätern durch die<br />

Küche in den Nebenraum bugsiert, wo mein Tresor abgestellt ist.<br />

Auf Frage: Ich kann nicht sagen, ob sie wussten, wo der Tresor ist. Sie<br />

können ja vorher das Hausmädchen gefragt haben. Ich hatte<br />

also schon das Gefühl, dass sie wussten, wo der Tresor stand.<br />

Ich wurde dann aufgefordert, den Tresor zu öffnen. Ich versuchte dann mit der<br />

Zahlenkombination den Tresor zu öffnen. Aufgr<strong>und</strong> meiner Aufregung gelang<br />

mir dies zunächst nicht. Hierauf schlug mir der erste Täter mit der Faust ins<br />

Gesicht, so dass ich zu Boden fiel. Beim zweiten Versuch gelang es mir dann,<br />

den Tresor zu öffnen.<br />

Im Tresor war ein Bargeldbetrag <strong>von</strong> ca. 153.000,– DM. Ich hatte am Freitag<br />

noch 155.000,– DM <strong>von</strong> der Bank geholt.

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