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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

ganz genau, dass da Maschinen fehlen. Schließlich bin ich nicht auf der Brotsupp’<br />

daher geschwommen.“ Das ist mir also noch bekannt, diese Formulierung.<br />

Das hat sie uns damals im Rahmen ihrer Vernehmung in der JVA Heidelberg<br />

erzählt. Sie hat es später auch noch einmal bei ihrer richterlichen Vernehmung<br />

bestätigt.<br />

So zieht sich das wie ein roter Faden durch. Der Herr Manfred Schmider hat<br />

das auch behauptet, der Herr Dr. Klaus Kleiser auch. Der Herr Dr. Klaus<br />

Kleiser hat sogar noch wesentliche Details erzählt: Man habe mehr oder weniger<br />

dann auch zwei-, dreimal die Woche über St<strong>und</strong>en weg probiert, wie man<br />

das Problem lösen könne. Herr Seyfried habe da auch Vorschläge gemacht.<br />

Herr Seyfried habe ihn gefragt, wie er denn mit dieser Belastung überhaupt<br />

noch schlafen könne. Er könne ja nicht mehr schlafen. Und man habe dann also<br />

auch gemeinsam probiert, Ideen zu entwickeln, wie das Kind zu heilen sei.<br />

Es sind also – – Einmal der Assetkauf ist gefallen. Dann ist noch gefallen<br />

durch andere Zeugen, er habe – ich glaube, die Frau Neumann hat es gesagt –<br />

dass damals auch mit den Auslandstestaten, dass eben diese Auslandstestate<br />

eingeholt werden für angeblich vorhandene Maschinen.“<br />

Auf Nachfrage wird das „maßgebliche“ Datum durch den Zeugen wie folgt konkretisiert:<br />

„Ab Mitte/Ende 1996. Ich würde einmal sagen, festklopfen kann man es für Ende<br />

1996 da sind wir – also meines Erachtens – auf der sicheren Seite.<br />

Und er habe also auch noch gesagt, weil er – das ist jetzt wieder Angabe<br />

Schmider, Manfred Schmider <strong>und</strong> Kleiser – – Diese Prüfung würde er jetzt<br />

noch einmal so abnehmen, ohne das alles zu erwähnen, also die im Jahr<br />

1996/97 für die Jahre 1991 bis 1993. Und die nächste Prüfung würde er auch<br />

noch einmal so abnehmen, weil es würde ja keinen Sinn machen – ich glaube,<br />

die Formulierung war –, „uns jetzt lupfen zu lassen, um uns dann später zu<br />

hängen“. Das habe ich also – – Das ist mir noch in Erinnerung.<br />

Und es war dann auch wohl so, dass in der Folgezeit – zumindest auch aufgr<strong>und</strong><br />

der Kalender, der Aussagen der verschiedenen dazu Vernommenen –<br />

noch weiterhin Kontakte bestanden auch außerhalb der Betriebsprüfung zwischen<br />

Herrn Seyfried <strong>und</strong> Herrn Manfred Schmider.<br />

Und was wichtig war: Wir haben dann probiert, diese Aussagen, die ja <strong>von</strong><br />

zwei zwischenzeitlich rechtskräftig verurteilten Personen stammen, auf ihren<br />

Wahrheitsgehalt abzuklopfen. Auf der einen Seite war es eben dieser Detailreichtum,<br />

auf der anderen Seite hat man gesehen, wenn man die ganze Betriebsprüfung<br />

verfolgt hat <strong>und</strong> die Unterlagen gesichtet hat, dass viele Merkwürdigkeiten<br />

einfach in den Prüfungsberichten nicht erwähnt wurden oder<br />

weggelassen wurden. Oder auch Prüferanfragen, die ursprünglich gestellt<br />

wurden, wo man dann hinterher gesehen hatte, da hätte es also problematisch<br />

werden können, sind einfach nicht mehr aufgetaucht. Die waren dann auch<br />

nicht mehr in den Betriebsprüferakten oder Handakten. Die hat man teilweise<br />

bei FlowTex irgendwo gef<strong>und</strong>en bzw. auch daheim bei Herrn Seyfried bei einer<br />

Durchsuchung in irgendeinem Schrank.<br />

Durch diese – eben sagen wir einmal – indizielle belegende Aussagen Manfred<br />

Schmiders <strong>und</strong> Dr. Klaus Kleisers ist die Staatsanwaltschaft, sprich meine Wenigkeit,<br />

zu der Auffassung gekommen, dass ein hinreichender Tatverdacht besteht<br />

für eine Beihilfe zum Betrug.“<br />

Ergänzend hinsichtlich der Anklage gegen Herrn Manfred Schmider schildert der<br />

Zeuge noch, dass seitens der Staatsanwaltschaft noch einmal versucht worden sei,<br />

Herrn Manfred Schmider zu einer Aussage zu bewegen. Er habe jedoch geantwortet,<br />

man könne ihn auch vor den Richter bringen, er würde nichts sagen. Er<br />

würde ja schon sitzen, was soll man da noch mehr machen. Mehr als Haft könne<br />

ja gegen ihn nicht verhängt werden.<br />

Bezüglich Herrn Dr. Klaus Kleiser erläutert der Zeuge, dass Herr Dr. Kleiser seine<br />

damaligen Aussagen dahin gehend revidiert habe in dem Sinne, dass er das,<br />

was er gesagt habe, alles damals gar nicht so gesagt haben wolle, bzw. er habe geglaubt,<br />

dass es so gewesen sei. Herr Dr. Kleiser führte dies darauf zurück, dass er<br />

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