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Landtag von Baden-Württemberg Bericht und Beschlussempfehlung

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<strong>Landtag</strong> <strong>von</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 4850<br />

Sollte es noch Probleme geben, lass mich das bitte wissen.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen“<br />

Handschriftlich vermerkte Herr Dr. Jürgen Morlok auf diesem Schreiben per Fax:<br />

„Manfred Schmider zur Info, Gruß Jürgen Morlok. P. S. War gute Zusammenarbeit<br />

mit BM Eidenmüller.“<br />

Im Rahmen seiner polizeilichen Vernehmung am 23. Juli 2002 erläuterte Herr Dr.<br />

Jürgen Morlok den Vorgang „Abpflanzung Gr<strong>und</strong>stück Turmberg“ wie folgt:<br />

„Herr Manfred Schmider hat, glaube ich, im Zusammenhang mit dem Erwerb<br />

des Nachbargr<strong>und</strong>stücks am Turmberg seinen Garten neu gestaltet. Er sprach<br />

mich darauf an, dass es irgendwelche Bepflanzungslücken gäbe, die sein Gartenarchitekt<br />

gern geschlossen hätte, weil es Einsichtsmöglichkeiten auf sein<br />

Gr<strong>und</strong>stück gab. Sein Gartenarchitekt, der das gemanagt hat, sprach mich darauf<br />

an, dass er auf einem Gr<strong>und</strong>stück unterhalb, das mit Streuobstwiesen oder<br />

mit Streuobstbäumen bestückt war, eine Hecke pflanzen möchte, <strong>und</strong> das sei<br />

nicht genehmigt worden oder das würde nicht gehen. Das sei die Zuständigkeit<br />

<strong>von</strong> Herrn Eidenmüller. Ich habe darauf Herrn Eidenmüller angesprochen.<br />

Der hat sich darum gekümmert <strong>und</strong> gesagt, es sei überhaupt kein Problem, da<br />

eine Hecke anzupflanzen. Soweit meine Erinnerung zu dem Thema.“<br />

Auf Nachfrage ergänzte Herr Dr. Morlok:<br />

„Herr Manfred Schmider hat mich angesprochen, dass ihm sein Gartenarchitekt<br />

gesagt habe, die Frage dieser Hecke liege im Zuständigkeitsbereich des<br />

Bürgermeisters Eidenmüller. Herr Manfred Schmider wusste, dass ich Herrn<br />

Eidenmüller kannte, er hatte das Ziel, Herrn Eidenmüller anzusprechen. Der<br />

Architekt sagte mir, dieser Vorgang bedürfe der Genehmigung des Herrn<br />

Eidenmüller oder seines Dezernatbereichs. Ich habe zunächst nicht verstanden,<br />

warum Herr Eidenmüller zuständig sein soll, dies hing allerdings wohl mit den<br />

auf der Wiese befindlichen Streuobstbäumen zusammen.“<br />

Mit Schreiben vom 15. Juni 1999 teilte das Umweltamt der Stadt Karlsruhe innerhalb<br />

des Dezernats <strong>von</strong> Herrn Bürgermeister Eidenmüller dem Landschaftsarchitekten<br />

<strong>von</strong> Herrn Manfred Schmider nach Durchführung eines Ortstermins am<br />

14. Juni 1999 im Wesentlichen mit:<br />

„Gegen die Abschirmung des Gr<strong>und</strong>stücks durch eine Hecke entlang der Wege<br />

bestehen keine ökologischen Bedenken. Im Gegenteil wird dadurch das häufig<br />

auftretende wilde Ablagern <strong>von</strong> Schnittgut auf der Wiese unterb<strong>und</strong>en. Allerdings<br />

muss ein mindestens drei Meter breites Tor in die Hecke eingelassen<br />

werden. Die Zugänglichkeit des Gr<strong>und</strong>stücks für die Stadt zur Pflege des benachbarten<br />

Gr<strong>und</strong>stücks 52045/1 muss gewährleistet sein. Als Standort für das<br />

Tor empfiehlt sich die Nordwestecke des Gr<strong>und</strong>stücks. Für die Abpflanzung<br />

verwenden Sie bitte einheimische Gehölze. ...<br />

... Ich denke, die obigen Ausführungen decken die Interessen der Beteiligten<br />

ab, unter Wahrung der ökologischen Belange. Für Rückfragen stehe ich gerne<br />

zur Verfügung.“<br />

Das Schreiben war unterschrieben durch den Sachbearbeiter des Umweltamtes<br />

der Stadt Karlsruhe.<br />

Auf Nachfrage im Rahmen der staatsanwaltschaftlichen Vernehmung zum Komplex<br />

Abpflanzung Gr<strong>und</strong>stück Turmberg räumt der Zeuge, Herr Dr. Morlok, ein,<br />

dass der Kreisverband der FDP Karlsruhe-Stadt auf seine Vermittlung hin 20.000<br />

oder 25.000 DM Parteispende <strong>von</strong> Herrn Manfred Schmider oder einer seiner Firma<br />

zugewendet bekommen habe, <strong>und</strong> zwar im Jahr 1999. Herr Morlok bestreitet<br />

aber, dass die Spende mit diesem Vorgang etwas zu tun habe, da er selbst jahrelang<br />

für die FDP Spenden gesammelt habe.<br />

Hinsichtlich der Unterstützung <strong>von</strong> Herrn Eidenmüller im Rahmen seines OB-<br />

Wahlkampfes in Karlsruhe räumt Herr Dr. Morlok allerdings ein, dass es hierbei<br />

einen Kontakt zwischen Herrn Manfred Schmider <strong>und</strong> Herrn Eidenmüller gegeben<br />

habe. Die beiden hätten sich seines Wissens dahin gehend geeinigt, dass Herr<br />

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