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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64077 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1002<br />

an der Spitze des Beweises des ersten Lehrsatzes der<br />

Mechanik, nachdem er in der Dynamik <strong>als</strong> vierter<br />

Lehrsatz aufgetreten war <strong>und</strong> bewiesen worden. Hier<br />

aber verdirbt Kant den Beweis für die Antithese,<br />

durch die größte Verworrenheit des Vertrags <strong>und</strong> unnützen<br />

Wortschwall, in der schlauen Absicht, daß die<br />

Evidenz der Antithese die Sophismen der These nicht<br />

zu sehr in Schatten stelle. – <strong>Die</strong> Atome sind kein<br />

nothwendiger Gedanke der Vernunft, sondern bloß<br />

eine Hypothese zur Erklärung der Verschiedenheit des<br />

specifischen Gewichts der Körper. Daß wir aber auch<br />

dieses anderweitig <strong>und</strong> sogar besser <strong>und</strong> einfacher, <strong>als</strong><br />

durch Atomistik erklären können, hat Kant selbst gezeigt,<br />

in der Dynamik seiner »Metaphysischen Anfangsgründe<br />

zur Naturwissenschaft«; vor ihm jedoch<br />

Priestley, »On matter <strong>und</strong> spirit«; sect. I. Ja, schon<br />

im Aristoteles, »Phys.«, IV, 9, ist der Gr<strong>und</strong>gedanke<br />

davon zu finden.<br />

Das Argument für die dritte Thesis ist ein sehr feines<br />

Sophisma <strong>und</strong> eigentlich Kants vorgebliches Princip<br />

der reinen Vernunft selbst, ganz unvermischt <strong>und</strong><br />

unverändert. Es will die Endlichkeit der Reihe der Ursachen<br />

daraus beweisen, daß eine Ursache, um zureichend<br />

zu seyn, die vollständige Summe der Bedingungen<br />

enthalten muß, aus denen der folgende Zustand,<br />

die Wirkung, hervorgeht. <strong>Die</strong>ser Vollständigkeit<br />

der in dem Zustand, welcher Ursache ist, zugleich<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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