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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63983 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 908<br />

chen, eigentlich um uns zu überzeugen, daß unser abstraktes<br />

Denken sich von dem sichern Boden der Anschauung<br />

nicht weit entfernt habe, <strong>und</strong> etwan überfliegend,<br />

oder auch zu bloßem Wortkram geworden sei;<br />

ungefähr so, wie wir, im Finstern gehend, dann <strong>und</strong><br />

wann nach der leitenden Wand greifen. Wir gehn <strong>als</strong>dann,<br />

eben auch nur versuchsweise <strong>und</strong> momentan,<br />

auf das Anschauen zurück, indem wir eine dem uns<br />

gerade beschäftigenden Begriffe entsprechende Anschauung<br />

in der Phantasie hervorrufen, welche jedoch<br />

dem Begriffe nie ganz adäquat seyn kann, sondern ein<br />

bloßer einstweiliger Repräsentant desselben ist: über<br />

diesen habe ich das Nöthige schon in meiner Abhandlung<br />

»Ueber den Satz vom Gr<strong>und</strong>e«, § 28, beigebracht.<br />

Kant benennt ein flüchtiges Phantasma dieser<br />

Art, im Gegensatz des vollendeten Bildes der Phantasie,<br />

ein Schema, sagt, es sei gleichsam ein Monogramm<br />

der Einbildungskraft, <strong>und</strong> behauptet nun, daß,<br />

so wie ein solches zwischen unserm abstrakten Denken<br />

empirisch erworbener Begriffe <strong>und</strong> unserer klaren,<br />

durch die Sinne geschehenden Anschauung in der<br />

Mitte steht, auch zwischen dem Anschauungsvermögen<br />

a priori der reinen Sinnlichkeit <strong>und</strong> dem Denkvermögen<br />

a priori des reinen Verstandes (<strong>als</strong>o den<br />

Kategorien) dergleichen Schemata der reinen Verstandesbegriffe<br />

a priori vorhanden seien, welche<br />

Schemata er, <strong>als</strong> Monogramme der reinen Einbil-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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