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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63411 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 336<br />

der Rotation <strong>und</strong> des Umlaufs um diese, der Schiefe<br />

der Ekliptik u.s.f. – Im Gr<strong>und</strong>e entspringt dies daraus,<br />

daß der <strong>Wille</strong> an sich selber zehren muß, weil außer<br />

ihm nichts da ist <strong>und</strong> er ein hungriger <strong>Wille</strong> ist. Daher<br />

die Jagd, die Angst <strong>und</strong> das Leiden.<br />

Wie die Erkenntniß der Einheit des <strong>Wille</strong>ns, <strong>als</strong><br />

Dinges an sich, in der unendlichen Verschiedenheit<br />

<strong>und</strong> Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, allein den<br />

wahren Aufschluß giebt über jene w<strong>und</strong>ersame, unverkennbare<br />

Analogie aller Produktionen der Natur,<br />

jene Familienähnlichkeit, die sie <strong>als</strong> Variationen des<br />

selben, nicht mitgegebenen Themas betrachten läßt;<br />

so wird gleichermaaßen durch die deutlich <strong>und</strong> tief gefaßte<br />

Erkenntniß jener Harmonie, jenes wesentlichen<br />

Zusammenhanges aller Theile der <strong>Welt</strong>, jener Nothwendigkeit<br />

ihrer Abstufung, welche wir soeben betrachtet<br />

haben, sich uns eine wahre <strong>und</strong> genügende<br />

Einsicht öffnen in das innere Wesen <strong>und</strong> die Bedeutung<br />

der unleugbaren Zweckmäßigkeit aller organischen<br />

Naturprodukte, die wir sogar a priori bei der<br />

Betrachtung <strong>und</strong> Beurtheilung derselben voraussetzen.<br />

<strong>Die</strong>se Zweckmäßigkeit ist doppelter Art: theils eine<br />

innere, d.h. eine so geordnete Uebereinstimmung aller<br />

Theile eines einzelnen Organismus, daß die Erhaltung<br />

desselben <strong>und</strong> seiner Gattung daraus hervorgeht, <strong>und</strong><br />

daher <strong>als</strong> Zweck jener Anordnung sich darstellt.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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