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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63443 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 368<br />

Aber so klein ist das eigentliche Publikum achter Philosophen,<br />

daß selbst die Schüler, die verstehn, ihnen<br />

nur sparsam von den Jahrh<strong>und</strong>erten gebracht werden.<br />

– Eisi dê narthêkophoroi men polloi, bakchoi<br />

de ge pauroi. (Thyrsigeri quidem multi, Bacchi vero<br />

pauci.) Hê atimia philosophia dia tauta prospeptôken,<br />

hoti ou kat' axian autês haptontai; ou gar nothous<br />

edei haptesthai, alla gnêsious. (Eam ob rem<br />

philosophia in infamiam incidit, quod non pro dignitate<br />

ipsam attingunt: neque enim a spuriis, sed a<br />

legitimis erat attrectanda.) Plat..<br />

Man gieng den Worten nach, den Worten: »<strong>Vorstellung</strong>en<br />

a priori, unabhängig von der Erfahrung<br />

bewußte Formen des Anschauens <strong>und</strong> Denkens, Urbegriffe<br />

des reinen Verstandes«, u.s.w. – <strong>und</strong> fragte nun<br />

ob Plato's Ideen, die ja auch Urbegriffe <strong>und</strong> ferner<br />

auch Erinnerungen aus einer dem Leben vorhergegangenen<br />

Anschauung der wahrhaft seienden Dinge seyn<br />

sollen, etwan das Selbe wären mit Kants Formen des<br />

Anschauens <strong>und</strong> Denkens, die a priori in unserm Bewußtseyn<br />

liegen: diese zwei ganz heterogenen Lehren,<br />

die Kantische von den Formen, welche die Erkenntniß<br />

des Individuums auf die Erscheinung beschränken,<br />

<strong>und</strong> die Platonische von den Ideen, deren Erkenntniß<br />

eben jene Formen ausdrücklich verneint, – diese insofern<br />

diametral entgegengesetzten Lehren, da sie in<br />

ihren Ausdrücken sich ein wenig ähneln, verglich man<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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