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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63994 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 919<br />

tegorien aus ihnen wegfällt <strong>und</strong> die Annahme dieser<br />

eben so gr<strong>und</strong>los ist, <strong>als</strong> ihre Darstellung verworren<br />

<strong>und</strong> sich selbst widerstreitend bef<strong>und</strong>en worden.<br />

1) <strong>Die</strong> sogenannte Quantität der Urtheile entspringt<br />

aus dem Wesen der Begriffe <strong>als</strong> solcher, hat<br />

Ihren Gr<strong>und</strong> <strong>als</strong>o lediglich in der Vernunft, <strong>und</strong> hat<br />

mit dem Verstande <strong>und</strong> der anschaulichen Erkenntniß<br />

gar keinen unmittelbaren Zusammenhang. – Es ist<br />

nämlich, wie im ersten Buche ausgeführt, den Begriffen<br />

<strong>als</strong> solchen wesentlich, daß sie einen Umfang,<br />

eine Sphäre haben, <strong>und</strong> der weitere, unbestimmtere<br />

den engem, bestimmteren einschließt, welcher letztere<br />

daher auch ausgeschieden werden kann; <strong>und</strong> zwar<br />

kann dieses entweder so geschehn, daß man ihn nur<br />

<strong>als</strong> unbestimmten Theil des weitem Begriffes überhaupt<br />

bezeichnet, oder auch so, daß man ihn bestimmt<br />

<strong>und</strong> völlig aussondert, mittelst Beilegung eines besondern<br />

Namens. Das Urtheil, welches die Vollziehung<br />

dieser Operation ist, heißt im ersten Fall ein besonderes,<br />

im zweiten ein allgemeines; z.B. ein <strong>und</strong> der selbe<br />

Theil der Sphäre des Begriffes Baum kann durch ein<br />

besonderes <strong>und</strong> durch ein allgemeines Urtheil isolirt<br />

werden, nämlich: »Einige Bäume tragen Galläpfel«;<br />

oder so: »Alle Eichen tragen Galläpfel«. – Man sieht,<br />

daß die Verschiedenheit beider Operationen sehr gering<br />

ist, ja, daß die Möglichkeit derselben vom Wortreichthum<br />

der Sprache abhängt. Desungeachtet hat<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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