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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64390 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1315<br />

der ganzen, unzerlegten Urtheile, muß man ihn in Betrachtung<br />

nehmen, um den technischen Hergang beim<br />

Schließen eigentlich zu verstehn, woraus dann auch<br />

die Nothwendigkeit dreier, wirklich vernunftgemäßer,<br />

syllogistischer Figuren sich ergeben wird.<br />

Wie man, bei der Darstellung der Syllogistik mittelst<br />

Begriffssphären, diese sich unter dem Bilde von<br />

Kreisen denkt; so hat man, bei der Darstellung mittelst<br />

ganzer Urtheile, sich diese unter dem Bilde von<br />

Stäben zu denken, die, zum Behuf der Vergleichung<br />

bald mit dem einen, bald mit dem andern Ende aneinandergehalten<br />

werden: die verschiedenen Weisen<br />

aber, nach denen dies geschehn kann, geben die drei<br />

Figuren. Da nun jede Prämisse ihr Subjekt <strong>und</strong> ihr<br />

Prädikat enthält; so sind diese zwei Begriffe <strong>als</strong> an<br />

den beiden Enden jedes Stabes befindlich vorzustellen.<br />

Verglichen werden jetzt die beiden Urtheile hinsichtlich<br />

der in ihnen beiden verschiedenen Begriffe:<br />

denn der dritte Begriff muß in beiden, wie schon erwähnt,<br />

der selbige seyn; daher er keiner Vergleichung<br />

unterworfen, sondern Das ist, woran, d.h. in Bezug<br />

worauf, die beiden andern verglichen werden: es ist<br />

der Medius. <strong>Die</strong>ser ist sonach immer nur das Mittel<br />

<strong>und</strong> nicht die Hauptsache. <strong>Die</strong> beiden disparaten Begriffe<br />

hingegen sind der Gegenstand des Nachdenkens,<br />

<strong>und</strong> ihr Verhältniß zu einander, mittelst der Urtheile,<br />

in denen sie enthalten sind, herauszubringen,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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