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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64126 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1051<br />

<strong>und</strong> ungründlich ist es, hier das einzige Merkmal der<br />

Unabhängigkeit von der Erfahrung zu benutzen, um<br />

die heterogensten Dinge zu vereinigen, ihren übrigen,<br />

gr<strong>und</strong>wesentlichen, unermeßlichen Abstand dabei<br />

übersehend. Denn auch angenommen, wiewohl nicht<br />

zugestanden, die Erkenntniß der ethischen Bedeutsamkeit<br />

des Handelns entspringe aus einem in uns liegenden<br />

Imperativ, einem unbedingten Soll; wie<br />

gr<strong>und</strong>verschieden wäre doch ein solches von jenen<br />

allgemeinen Formen der Erkenntniß, welche er in der<br />

Kritik der reinen Vernunft <strong>als</strong> a priori uns bewußt<br />

nachweist, vermöge welches Bewußtseins wir ein unbedingtes<br />

Muß zum Voraus aussprechen können, gültig<br />

für alle mögliche Erfahrung. Der Unterschied aber<br />

zwischen diesem Muß , dieser schon im Subjekt bestimmten<br />

nothwendigen Form des Objekts, <strong>und</strong> jenem<br />

Soll der Moralität, ist so himmelweit <strong>und</strong> so augenfällig,<br />

daß man das Zusammentreffen Beider im Merkmal<br />

der nichtempirischen Erkenntnißart wohl <strong>als</strong> ein<br />

witziges Gleichniß, nicht aber <strong>als</strong> eine philosophische<br />

Berechtigung zur Identificirung des Ursprungs Beider<br />

geltend machen kann.<br />

Uebrigens ist die Geburtsstätte dieses Kindes der<br />

praktischen Vernunft, des absoluten Solls oder kategorischen<br />

Imperativs, nicht in der Kritik der praktischen,<br />

sondern schon in der reinen Vernunft, S. 802;<br />

v, 830. <strong>Die</strong> Geburt ist gewaltsam <strong>und</strong> gelingt nur mit-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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