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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64662 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1587<br />

wirkung, im Gehirn, <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>en, entstanden<br />

sind. Hängt der Nerv nicht mit dem Gehirn zusammen,<br />

sondern mit dem sympathicus maximus; so ist<br />

die Kontraktion unwillkürlich <strong>und</strong> unbewußt, nämlich<br />

ein dem organischen Leben dienender Akt, <strong>und</strong> der<br />

Nervenreiz dazu wird veranlaßt durch innere Einwirkung,<br />

z.B. durch den Druck der eingenommenen Nahrung<br />

auf den Magen, oder des Chymus auf die Gedärme,<br />

oder des einströmenden Blutes auf die Wände des<br />

Herzens: er ist demnach Magenverdauung, oder<br />

motus peristalticus, oder Herzschlag u.s.w.<br />

Gehn wir nun aber, in diesem Hergang, noch einen<br />

Schritt weiter zurück; so finden wir, daß die Muskeln<br />

das Produkt <strong>und</strong> Verdichtungswerk des Blutes, ja gewissermaaßen<br />

nur festgewordenes, gleichsam geronnenes<br />

oder krystallisirtes Blut sind; indem sie den Faserstoff<br />

(Fibrine, Cruor) <strong>und</strong> den Färbestoff desselben<br />

fast unverändert in sich aufgenommen haben<br />

(Burdach, Physiologie, Bd. 5, S. 686). <strong>Die</strong> Kraft<br />

aber, welche aus dem Blute den Muskel bildete, darf<br />

nicht <strong>als</strong> verschieden angenommen werden von der,<br />

die nachher, <strong>als</strong> Irritabilität, auf Nervenreiz, welchen<br />

das Gehirn liefert, denselben bewegt; wo sie <strong>als</strong>dann<br />

dem Selbstbewußtseyn sich <strong>als</strong> Dasjenige k<strong>und</strong> giebt,<br />

was wir <strong>Wille</strong>n nennen. Zudem beweist den nahen Zusammenhang<br />

zwischen dem Blut <strong>und</strong> der Irritabilität<br />

auch dieses, daß wo, wegen Unvollkommenheit des<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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