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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64148 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1073<br />

sobald wir ein neues Gebiet betreten, verlassen, <strong>und</strong><br />

statt ihrer neue Gr<strong>und</strong>gesetze auftreten, deren Erklärung<br />

aus denen des vorigen gar nicht zu hoffen ist. So<br />

herrschen im Gebiet des eigentlich Mechanischen die<br />

Gesetze der Schwere, Kohäsion, Starrheit, Flüssigkeit,<br />

Elasticität, welche an sich (abgesehn von meiner<br />

Erklärung aller Naturkräfte <strong>als</strong> niederer Stufen der<br />

Objektivation des <strong>Wille</strong>ns) <strong>als</strong> Aeußerungen weiter<br />

nicht zu erklärender Kräfte dastehn, selbst aber die<br />

Principien aller fernem Erklärung, welche bloß in Zurückführung<br />

auf jene besteht, ausmachen. Verlassen<br />

wir dieses Gebiet <strong>und</strong> kommen zu den Erscheinungen<br />

des Chemismus, der Elektricität, Magnetismus, Krystallisation;<br />

so sind jene Principien durchaus nicht<br />

mehr zu gebrauchen, ja, jene Gesetze gelten nicht<br />

mehr, jene Kräfte werden von andern überwältigt <strong>und</strong><br />

die Erscheinungen gehn in geradem Widerspruch mit<br />

ihnen vor sich, nach neuen Gr<strong>und</strong>gesetzen, die, eben<br />

wie jene ersteren, ursprünglich <strong>und</strong> unerklärlich, d.h.<br />

auf keine allgemeineren zurückzuführen sind. So z.B.<br />

wird es nie gelingen, nach jenen Gesetzen des eigentlichen<br />

Mechanismus auch nur die Auflösung eines<br />

Salzes im Wasser zu erklären, geschweige die komplicirteren<br />

Erscheinungen der Chemie. Im zweiten<br />

Buch gegenwärtiger Schrift ist dieses Alles bereits<br />

ausführlicher dargestellt. Eine Erörterung dieser Art<br />

würde, wie es mir scheint, in der Kritik der teleologi-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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