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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64400 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1325<br />

Ansicht, daß im Syllogismus zunächst nur Urtheile<br />

verglichen werden, Begriffe aber bloß sofern sie Theile<br />

von Urtheilen sind. Beim Vergleich zweier Urtheile<br />

kommt es aber wesentlich darauf an, in Hinsicht auf<br />

was man sie vergleicht, nicht aber darauf, wodurch<br />

man sie vergleicht: jenes sind die disparaten Begriffe<br />

derselben, Letzteres der Medius, d.h. der in beiden<br />

identische Begriff. Es ist daher nicht der rechte Gesichtspunkt,<br />

den Lambert, ja eigentlich schon Aristoteles<br />

<strong>und</strong> fast alle Neueren genommen haben, bei der<br />

Analyse der Schlüsse vom Medius auszugehn, ihn zur<br />

Hauptsache <strong>und</strong> seine Stellung zum wesentlichen<br />

Charakter der Schlüsse zu machen. Vielmehr ist seine<br />

Rolle nur eine sek<strong>und</strong>äre <strong>und</strong> seine Stellung eine<br />

Folge des logischen Werthes der im Syllogismus eigentlich<br />

zu vergleichenden Begriffe. <strong>Die</strong>se sind zweien<br />

Substanzen, die chemisch zu prüfen wären, zu vergleichen,<br />

der Medius aber dem Reagens, an welchem<br />

sie geprüft werden. Er nimmt daher allemal die Stelle<br />

ein, welche die zu vergleichenden Begriffe leer lassen,<br />

<strong>und</strong> kommt in der Konklusion nicht mehr vor. Er wird<br />

gewählt je nachdem sein Verhältniß zu beiden Begriffen<br />

bekannt ist <strong>und</strong> er sich zu der einzunehmenden<br />

Stelle eignet: daher kann man ihn in vielen Fällen<br />

auch beliebig gegen einen andern vertauschen, ohne<br />

daß es den Syllogismus afficirt: z.B. in dem Schluß:<br />

Alle Menschen sind sterblich;<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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