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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64727 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1652<br />

<strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong> nenne. Auch verschwindet, von unserm<br />

Gesichtspunkt aus, das Anstößige, welches in<br />

der Kantischen Lehre daraus entsteht, daß, indem der<br />

Intellekt, statt der Dinge, wie sie an sich sind, bloße<br />

Erscheinungen erkennt, ja, in Folge derselben zu Paralogismen<br />

<strong>und</strong> ungegründeten Hypostasen verleitet<br />

wird, mittelst »Sophistikationen, nicht der Menschen,<br />

sondern der Vernunft selbst, von denen selbst der<br />

Weiseste sich nicht losmachen, <strong>und</strong> vielleicht zwar<br />

nach vieler Bemühung den Irrthum verhüten, den<br />

Schein aber, der ihn unaufhörlich zwackt <strong>und</strong> äfft,<br />

niem<strong>als</strong> los werden kann«, – es das Ansehn gewinnt,<br />

<strong>als</strong> sei unser Intellekt absichtlich bestimmt, uns zu<br />

Irrthümern zu verleiten. Denn die hier gegebene objektive<br />

Ansicht des Intellekts, welche eine Genesis<br />

desselben enthält, macht begreiflich, daß er, ausschließlich<br />

zu praktischen Zwecken bestimmt, das<br />

bloße Medium der Motive ist, mithin durch richtige<br />

Darstellung dieser seine Bestimmung erfüllt, <strong>und</strong> daß,<br />

wenn wir aus dem Komplex <strong>und</strong> der Gesetzmäßigkeit<br />

der hiebei sich uns objektiv darstellenden Erscheinungen<br />

das Wesen der Dinge an sich selbst zu konstruiren<br />

unternehmen, dieses auf eigene Gefahr <strong>und</strong> Verantwortlichkeit<br />

geschieht. Wir haben nämlich erkannt,<br />

daß die ursprünglich erkenntnißlose <strong>und</strong> im Finstern<br />

treibende innere Kraft der Natur, welche, wenn sie<br />

sich bis zum Selbstbewußtseyn emporgearbeitet hat,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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