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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65357 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2282<br />

fahrung vortragen. Sie bilden nicht etwan eine Sekte,<br />

die ein theoretisch beliebtes <strong>und</strong> ein Mal ergriffenes<br />

Dogma festhält, vertheidigt <strong>und</strong> fortpflanzt; vielmehr<br />

wissen sie meistentheils nicht von einander; ja, die Indischen,<br />

Christlichen, Mohammedanischen Mystiker,<br />

Quietisten <strong>und</strong> Asketen sind sich in Allem heterogen,<br />

nur nicht im Innern Sinn <strong>und</strong> Geiste ihrer Lehren. Ein<br />

höchst auffallendes Beispiel hievon liefert die Vergleichung<br />

der Torrens der Guion mit der Lehre der<br />

Veden, namentlich mit der Stelle im Oupnekhat, Bd.<br />

I, S. 63, welche den Inhalt jeder Französischen Schrift<br />

in größter Kürze, aber genau <strong>und</strong> sogar mit den selben<br />

Bildern enthält, <strong>und</strong> dennoch der Frau von Guion,<br />

um 1680, unmöglich bekannt seyn konnte. In der<br />

»Deutschen Theologie« (alleinige unverstümmelte<br />

Ausgabe, Stuttgart 1851) wird Kapitel 2 <strong>und</strong> 3 gesagt,<br />

daß sowohl der Fall des Teufels, <strong>als</strong> der Adams,<br />

darin bestanden hätte, daß der Eine, wie der Andere,<br />

sich das Ich <strong>und</strong> Mich, das Mein <strong>und</strong> Mir beigelegt<br />

hätte; <strong>und</strong> S. 89 heißt es: »In der wahren Liebe bleibt<br />

weder Ich, noch Mich, Mein, Mir, Du, Dein, <strong>und</strong> desgleichen.«<br />

<strong>Die</strong>sem nun entsprechend heißt es im<br />

»Kural«, aus dem Tamulischen von Graul, S. 8: »<strong>Die</strong><br />

nach außen gehende Leidenschaft des Mein <strong>und</strong> die<br />

nach innen gehende des Ich hören auf« (vgl. Vers<br />

346). Und im Manual of Buddhism by Spence<br />

Hardy, S. 258, spricht Buddha: »Meine Schüler ver-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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