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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64648 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1573<br />

tiv, sich <strong>als</strong> das Gehirn dar: <strong>und</strong> was im Selbstbewußtseyn,<br />

<strong>als</strong>o subjektiv, der <strong>Wille</strong> ist, das stellt im<br />

Bewußtseyn anderer Dinge, <strong>als</strong>o objektiv, sich <strong>als</strong><br />

der gesammte Organismus dar.<br />

Zu den für diesen Satz, sowohl in unserm zweiten<br />

Buche, <strong>als</strong> in den beiden ersten Kapiteln der Abhandlung<br />

»Ueber den <strong>Wille</strong>n in der Natur«, gelieferten Beweisen<br />

füge ich die folgenden Ergänzungen <strong>und</strong> Erläuterungen.<br />

Zur Begründung des ersten Theiles jener Thesis ist<br />

das Meiste schon im vorhergehenden Kapitel beigebracht,<br />

indem an der Nothwendigkeit des Schlafes, an<br />

den Veränderungen durch das Alter, <strong>und</strong> an den Unterschieden<br />

der anatomischen Konformation nachgewiesen<br />

wurde, daß der Intellekt, <strong>als</strong> sek<strong>und</strong>ärer Natur,<br />

durchgängig abhängt von einem einzelnen Organ,<br />

dem Gehirn, dessen Funktion er ist, wie das Greifen<br />

Funktion der Hand; daß er mithin physisch ist, wie<br />

die Verdauung, nicht metaphysisch, wie der <strong>Wille</strong>.<br />

Wie gute Verdauung einen ges<strong>und</strong>en, starken Magen,<br />

wie Athletenkraft muskulöse, sehnige Arme erfordert;<br />

so erfordert außerordentliche Intelligenz ein ungewöhnlich<br />

entwickeltes, schön gebautes, durch feine<br />

Textur ausgezeichnetes <strong>und</strong> durch energischen Pulsschlag<br />

belebtes Gehirn. Hingegen ist die Beschaffenheit<br />

des <strong>Wille</strong>ns von keinem Organ abhängig <strong>und</strong> aus<br />

keinem zu prognosticiren. Der größte Irrthum in<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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