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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64041 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 966<br />

hat; da das selbe Urtheil in verschiedenen, ja sogar in<br />

der selben Sprache durch verschiedene Worte <strong>und</strong><br />

selbst durch verschiedene Redetheile ausgedrückt<br />

werden kann, der Gedanke aber dennoch der selbe<br />

bleibt, folglich auch seine Form: denn der Gedanke<br />

könnte nicht der selbe seyn, bei verschiedener Form<br />

des Denkens selbst. Wohl aber kann das Wortgebilde,<br />

bei gleichem Gedanken <strong>und</strong> gleicher Form desselben,<br />

ein verschiedenes seyn: denn es ist bloß die äußere<br />

Einkleidung des Gedankens, der hingegen von seiner<br />

Form unzertrennlich ist. Also erläutert die Grammatik<br />

nur die Einkleidung der Denkformen. <strong>Die</strong> Redetheile<br />

lassen sich daher ableiten aus den ursprünglichen,<br />

von allen Sprachen unabhängigen Denkformen selbst:<br />

diese, mit allen ihren Modifikationen, auszudrücken<br />

ist ihre Bestimmung. Sie sind das Werkzeug derselben,<br />

sind ihr Kleid, welches ihrem Gliederbau genau<br />

angepaßt seyn muß, so daß dieser darin zu erkennen<br />

ist.<br />

3) <strong>Die</strong>se wirklichen, unveränderlichen, ursprünglichen<br />

Formen des Denkens sind allerdings die der logischen<br />

Tafel der Urtheile Kants; nur daß auf dieser<br />

sich blinde Fenster, zu Gunsten der Symmetrie <strong>und</strong><br />

der Kategorientafel befinden, die <strong>als</strong>o wegfallen müssen;<br />

imgleichen eine f<strong>als</strong>che Ordnung. Also etwan:<br />

a) Qualität: Bejahung oder Verneinung, d. i. Verbindung<br />

oder Trennung der Begriffe: zwei Formen.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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